Düsseldorf. 51 Tage nach dem letzten Punktspiel startet die Reck-Elf am Sonntag in Karlsruhe aus der Winterpause. In den verbleibenden 15 Partien soll sich die harte Vorbereitung auszahlen. Kleines Fragezeichen hinter Pinto.

Es gibt Dinge, an denen auch die fast zweimonatige Winterpause in der 2. Fußball-Bundesliga nicht rütteln konnte. „In diesem Leben“, sagt Oliver Reck, der sich dabei ein breites Lachen nicht verkneifen kann, „führt mich keiner mehr aufs Glatteis!“ Die verbale Rutschgefahr, sich beim Thema „Aufstieg“ aus der Reserve locken zu lassen, meisterte Fortunas Cheftrainer am Freitagmittag mit einer selbstsicheren Standhaftigkeit, die sich der 49-Jährige sicherlich auch sportlich gesehen für den Saisonendspurt von seinen Zweitliga-Kicker wünscht.

Dass der ein oder andere seiner Spieler die Sehnsucht nach dem Fußball-Oberhaus weitaus freizügiger kommuniziert als der Cheftrainer, ist für Reck, der das Wort partout nicht in den Mund nehmen will, kein Problem. Solange denn dann auch bitteschön Taten folgen.

51 Tage nach dem letzten Punktspiel und dem 1:0-Heimsieg zum Jahresausklang gegen Union Berlin, bietet sich für die Fortuna am Sonntag (13.30 Uhr, Wildparkstadion/live in unserem Ticker) im Spitzenspiel beim Tabellenzweiten Karlsruher SC gleich die Möglichkeit, mit einem Ausrufezeichen an die Aufstiegskonkurrenten aus der Winterpause zu starten. Wäre da nicht der Gegner, der sich in der jüngsten Vergangenheit mehrfach anschickte, den Düsseldorfern einen empfindlichen Schlag zu versetzen.

Büskens nach KSC-Spiel gefeuert

Vor anderthalb Jahren kostete die 0:2-Heimniederlage gegen die Baden-Württemberger Ex-Trainer Mike Büskens seinen Job. Auch das Hinspiel in dieser Saison endete mit demselben Ergebnis. Und führte die Fortuna nach der vorausgegangenen Pokalblamage bei Viertligist Würzburg schnurstracks in die erste kleine Krise der Saison.

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Für Oliver Reck war es die erste Bewährungsprobe, die er nach seiner Interimszeit als hauptverantwortlicher Cheftrainer in Düsseldorf zu meistern hatte und er führte seine Mannschaft gestärkt aus dieser unangenehmen Situation heraus. Damit will es der Coach aber nicht auf sich beruhen lassen.

„Wir wollen am Sonntag gegen Karlsruhe zeigen, dass das im Hinspiel nicht das wahre Gesicht der Fortuna war“, sagt er mit Nachdruck, „wir wollen zeigen, dass die Fortuna bereit ist!“

Fragezeichen hinter Pinto

Personell hat seine Mannschaft wohl gerade noch rechtzeitig die Kurve bekommen. Charlison Benschop und Joel Pohjanpalo, das mit 18 Treffern torgefährlichste Sturm-Duo in der 2. Bundesliga, konnte wieder trainieren, nachdem beide Angreifer zuletzt noch mit Blessuren zu kämpfen hatten. Selbiges gilt für Abwehr-Talent Jonathan Tah.

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Einzig hinter dem Einsatz von Sergio da Silva Pinto steht noch ein kleines Fragezeichen. Nach seinem Zusammenstoß im Training mit Bruno Soares arbeitete der Mittelfeld-Motor gestern nur individuell. Das heutige Abschlusstraining soll zeigen, ob die Prellung im rechten Knie einen Einsatz ermöglicht.