Düsseldorf. Nach Fortuna-Spielführer Adam Bodzek fällt nun auch Vize-Kapitän Sérgio da Silva Pinto auf Seiten des Düsseldorfer Zweitligisten aus. Seine Verletzung aus der Nullnummer gegen den FC Ingolstadt stellte sich als Kieferbruch heraus.
Wer ist hier der Boss? Diese Frage muss sich die Fortuna mit Blick auf ihren Kader für die anstehende Montagspartie in der 2. Fußball-Bundesliga bei 1860 München stellen. Denn langsam aber sicher gehen den Flingernern die Führungsspieler aus. Zu dem verletzten Kapitän Adam Bodzek gesellt sich nämlich nun auch sein Stellvertreter Sérgio da Silva Pinto.
Nachdem der rot-weiße Antreiber bei der Nullnummer gegen den Tabellenprimus FC Ingolstadt unmittelbar vor der Halbzeit von einem Schuss im Gesicht getroffen wurde, ging man zunächst von einer leichten Blessur aus. Immerhin spielte der offenbar schmerzfreie Ex-Bundesligaspieler durch und drehte mit Kollege Christian Weber am Samstag noch die ein oder andere Runde auf dem Fahrrad.
Keine Operation
Umso überraschender die gestrige Mitteilung des Klubs. Am Vormittag verkündete die Fortuna einen Kieferbruch bei Pinto, nachdem noch am Vorabend lediglich von Kieferschmerzen die Rede war. Eine Operation sei nicht nötig, stattdessen wird der 34-Jährige konservativ behandelt. Ein Einsatz bei 1860 ist daher undenkbar.
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Somit könnte nun jemand sein Comeback feiern, der zuletzt 90 Minuten für die U23 in der Regionalliga gegen SG Wattenscheid (2:0-Sieg) spielte. Die Rede ist von Fortuna-Urgestein Andreas Lambertz. So nahe dran an einem Startelfeinsatz war „Lumpi“ lange nicht mehr. Immerhin fehlt neben Pinto nach wie vor Oliver Fink (Trainingsrückstand). Auch ein gesunder Bodzek als (Not-)Option für die defensive Schaltzentrale fehlt (Muskelverletzung) bekanntlich.
Mit Lambertz könnte somit ein schon fast vergessener „Oldie“ wieder ins Rampenlicht rücken. Dabei kann sich ausgerechnet der 30-Jährige seinen Kollegen Christian Weber zum Vorbild nehmen. Denn der gelernte Außenverteidiger steht ja quasi für den Spagat zwischen Regional- und (zweite) Bundesliga.
Für eine Rückkehr von Lambertz gegen 1860 sprechen sicher die gesuchten Attribute wie Führungsspieler, Zweikampfstärke und Erfahrung. Allerdings liegt seine letzte Nominierung für die erste Elf lange zurück. Letztmals sammelte der Mittelfeldmann am 23. März 55 Pflichtspielminuten als Starter bei der Nullnummer in Frankfurt.
Gartner steht in den Startlöchern
Wesentlich jünger kommt Christian Gartner daher. Der 20-Jährige stand zuletzt Ende September beim 1:1-Remis gegen den VfL Bochum in der Startelf. Die im Vergleich zu Lambertz spielstärkere Variante stünde gegen 1860 auch in den Startlöchern.
Außenseiterchancen hat natürlich auch Weber. Immerhin führte der 31-Jährige diese Rolle schon das ein oder andere Mal bei der Reserve mit Bravour aus. Auch die gesuchte Führungsqualität wäre dem gebürtigen Saarbrücker zuzutrauen.
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Zwischen diesen drei Alternativen als Nebenmann vom gesetzten Christopher Avevor wird sich Trainer Oliver Reck wohl entscheiden. Der Übungsleiter selbst wollte sich nach dem gestrigen Vormittagstraining nicht zur Verletztenproblematik um Pinto äußern. Für Reck scheint diese Personalie nicht weiter erwähnenswert zu sein: „Es gibt nichts Neues und nichts zu sagen!“
Aber wer soll sein Team bei den wiedererstarkten „Löwen“ (zuletzt 3:0-Sieg über den VfL Bochum) anführen? Sowohl als Kapitän und „Leader“ wäre da in erster Linie Axel Bellinghausen gefragt.
Von den etablierten Stammkräften kristallisierten sich bislang weder Keeper Michael Rensing noch Stürmer Charlison Benschop oder Techniker Michael Liendl als absolute Führungspersönlichkeiten heraus. Wer am Ende die angriffslustigen „Löwen“ bändigen soll, bleibt vorerst offen.