Paris. Der französische Nationaltrainer und Weltmeister von 1998 Laurent Blanc wird seinen Vertrag nicht verlängern. Dies bestätigte der nationale Verband FFF. Als Nachfolger des 46-Jährigen wird Didier Deschamps gehandelt.
„Le President“ sagt adieu: Laurent Blanc hört als französischer Fußball-Nationaltrainer auf. Das bestätigte der nationale Verband FFF am Samstag auf seiner Website. „Laurent Blanc hat sich nach dem vereinbarten Zeitraum beim Präsidenten des französischen Fußball-Verbands, Noel Le Graet, gemeldet und ihm mitgeteilt, dass er seinen Vertrag nicht verlängern wird“, hieß es in der Mitteilung. Bereits zuvor hatte die französische Sporttageszeitung „L'Équipe“ berichtet, dass Blanc für keine weitere Amtszeit zur Verfügung stehe.
In der Mitteilung dankte Le Graet dem 46-Jährigen, der das Amt im August 2010 übernommen hatte, in einem kurzen Nebensatz für dessen Einsatz. Damit steht der französische Verband nur zwei Jahre nach der chaotischen WM in Südafrika und wenige Tage nach dem Scheitern im EM-Viertelfinale gegen Spanien vor dem erneuten Neuaufbau.
Blanc blieb 23 Spiele ungeschlagen
Bereits am Donnerstag hatten die Zeichen auf Abschied gestanden, als Blanc nach einem Treffen mit Le Graet um Bedenkzeit gebeten hatte. Der Präsident hatte von Blanc unter anderem eine Reduzierung des Trainerstabs gefordert. 48 Stunden später wurde es zur Gewissheit: Frankreich steht erneut ohne Nationaltrainer da.
Dabei hatte sich die Grand Nation nach dem peinlichen Auftritt bei der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika wieder in ruhigeren Gewässern gewähnt. Blanc, der das Amt vom glücklosen Raymond Domenech übernommen hatte, führte die Franzosen nach schwachem Start noch zu einer erfolgreichen EM-Qualifikation. Bis zur 0:2-Niederlage in der Gruppenphase der EM gegen Schweden war sein Team in 23 Spielen ungeschlagen geblieben.
Beratungen über Blancs Nachfolger am Dienstag
Zudem erfüllte Blanc die Zielvorgaben des Verbands, auch wenn im Viertelfinale gegen Titelverteidiger Spanien Schluss war. Allerdings konnte auch Blanc nicht alle Negativschlagzeilen, wie die verbalen Ausfälle von Samir Nasri, verhindern.
Am kommenden Dienstag will das Exekutivkomitee des Verbands über einen Nachfolger des Welt- und Europameisters beraten. In französischen Medien wird Blancs früherer Nationalmannschaftskollege Didier Deschamps als heißester Kandidat gehandelt. Der steht allerdings momentan noch als Trainer von Erstligist Olympique Marseille unter Vertrag. (dapd)