Dortmund. . Am Donnerstag trifft das DFB-Team im EM-Halbfinale auf Italien. Da werden bei BVB-Kapitän Sebastian Kehl Erinnerungen an das bittere Halbfinal-Aus bei der Heim-WM 2006 wach. Kehl glaubt dieses Mal aber an eine “machbare Aufgabe“.

Sebastian Kehl, Kapitän von Borussia Dortmund, gehörte 2006 im WM-Halbfinale zur deutschen Elf, die Italien 0:2 unterlag.

Herr Kehl, beim italienischen Sieg und dem Blick auf das EM-Halbfinale sind bei Ihnen bestimmt Erinnerungen an 2006 hochgekommen?

Sebastian Kehl: Auf jeden Fall. Und die waren nicht schön. Das Aus damals in Dortmund hat sehr wehgetan, es war einer der bittersten sportlichen Momente in meiner Karriere. Die Emotion, die Euphorie, die Begeisterung im gesamten Land. Plötzlich war an diesem tränenreichen Abend alles weg.

Italien 2012 ist nicht mehr mit Italien 2006 zu vergleichen. Schon die Spielweise des Teams ist wesentlich attraktiver.

Kehl: Sie lassen den Ball laufen, spielen gut nach vorne. Sie sind abgebrüht, wie der Elfer von Pirlo zeigt. Die Querelen vor dem Turnier, ein gewonnenes Elfmeterschießen, das sind Sachen, die zusammenschweißen und dich selbstbewusster machen. Aber auch Italien hätte lieber einen anderen Gegner als Deutschland gehabt. Da bin ich sicher.

Erwarten Sie ein anderes Ergebnis als 2006?

Kehl: Ich hoffe doch. Auch wir haben eine andere Mannschaft mit ganz anderen Typen. Wir sind individuell extrem gut besetzt. Und im Turnier ist es mit den Leistungen nach oben gegangen. Du willst Europameister werden? Dann musst du jeden Gegner schlagen. Es ist eine unangenehme, aber eine machbare Aufgabe für unsere Mannschaft.