Mönchengladbach. . Der deutsche Schiedsrichter Wolfgang Stark ist von den kroatischen Spielern zum Sündenbock für ihr EM-Aus erklärt worden. „Der ist blind! Der kommt aus Deutschland, oder? Das war richtig schlecht“, sagte Danijel Pranjic von Bayern München

Die Kroaten verloren mit 0:1 (0:0) im letzten Gruppenspiel gegen Welt- und Europameister Spanien.

Auslöser war der zu Unrecht verweigerte Strafstoß nach einem Foul des spanischen Innenverteidigers Sergio Ramos an Mario Mandzukic in der 27. Minute. „Ich sage lieber nichts. Jeder hat die Wahrheit am Fernseher gesehen“, sagte Wolfsburgs Stürmer Mandzukic sichtlich angefressen. Die Kroaten monierten jedoch auch, dass vor dem spanischen Siegtreffer durch Jesus Navas (88.) eine Abseitsposition von Passgeber Iniesta vorgelegen habe.

Hellmut Krug, Schiedsrichter-Beauftragter der DFL, nahm Stark in Schutz. „Es war ein schwierig zu leitendes Spiel, vor allem nach der Strafraumsituation. Insgesamt hat er es souverän gemacht“, sagte Krug dem SID. Bei der möglicherweise spielentscheidenden Situation habe der FIFA-Schiedsrichter jedoch falsch gelegen.

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„Nach Betrachtung der TV-Bilder hätte man Strafstoß geben müssen, das war für Wolfgang Stark von seiner Position aber schwer zu erkennen. Leider haben ihm seine Assistenten und der vierte Offizielle in dieser Szene nicht geholfen“, sagte Krug. Ob dieser Fehler Starks Hoffnung auf die Leitung eines Viertelfinalspiels zunichte machen könnte, wollte der ehemalige Unparteiische nicht kommentieren. Krug sagte lediglich: „Eine Entscheidung überlagert die ansonsten souveräne Spielleitung, das ist leider das Schicksal eines Schiedsrichters.“

Am Mittwoch wird Pierluigi Collina, Chef der Schiedsrichterkommission, bekannt geben, welche Referees in der K.o-Runde eingesetzt werden. Nach dem vielen Lob für seine Spielleitung in der Partie zwischen Polen und Russland (1:1) hatten sich Stark sowie dessen Assistenten Jan-Hendrik Salver, Mike Pickel, Deniz Aytekin und Florian Meyer Hoffnungen auf ein Viertelfinalspiel gemacht. (sid)