Essen. Über Twitter wurde Nationalspieler Mesut Özil während des Spiels gegen Dänemark rassistisch beleidigt. Nun geht der Mittelfeldspieler gegen die Hetze vor, die unter dem Deckmantel der Piratenpartei erfolgte. Doch die hat sich von den Twitterern distanziert.

Nationalspieler Mesut Özil hat juristische Schritte wegen der bekannt gewordenen rassistischen Anfeindungen gegen seine Person im Internet eingeleitet. Özils Düsseldorfer Rechtsanwalt Sascha Beumer bestätigte nach Absprache mit Özils Vater Mustafa dem Kölner "Express": "Wir haben Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet. Nach unserer Auffassung darf man so etwas nicht einfach stehen lassen. Wir wollen, dass der oder die Täter ermittelt werden. Schließlich soll so etwas nicht zur Nachahmung anregen."

Über ein falsches Twitter-Profil hatten Unbekannte den DFB-Star mit türkischen Wurzeln während des Dänemark-Spiels unter dem Namen der Piratenpartei beleidigt. In dem optisch täuschend echt wirkenden Twitter-Profil @PiratenOnline notierte ein zunächst unbekannter Nutzer: "Özil ist garantiert kein Deutscher! Ein Stück Papier ändert nicht die Abstammung." Das falsche Profil der Piraten hieß zudem die Forderung gut, in den Kader der Nationalmannschaft nur noch Spieler aufzunehmen, die klar deutsch klingende Nachnamen tragen.

Piraten distanzieren sich

Die echten Piraten distanzierten sich. Bundesvorstand Julia Schramm bezeichnete das Profil etwa als "rassistische Kackscheiße". Im Dialog mit weiteren aufgeschreckten Nutzern stellte sie klar, dass das Profil @PiratenOnline nicht von der Partei stammt. (dapd)