Lemberg. Bundestrainer Joachim Löw hat gelassen auf die Kritik von Mittelfeldspieler Toni Kroos reagiert. “Ich möchte das nicht überbewerten“, sagte Löw am Tag vor dem EM-Spiel gegen Dänemark. Die Dänen bezeichnete Löw als “kompakte Mannschaft, die in stoischer Ruhe ihre Aufgaben absolviert.“
Eigentlich wollte Bundestrainer Joachim Löw gar nicht an der Abschluss-Pressekonferenz vor dem Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Dänemark (Sonntag, 20.45 Uhr, live im DerWesten-Ticker) teilnehmen. Grund: Da die Uefa das EM-Stadion in Lemberg gesperrt hat, um den Rasen zu schonen, muss das DFB-Team im Politechnika-Stadion trainieren - und das liegt zwischen 20 und 30 Minuten Fahrzeit von der EM-Arena entfernt. Löw wollte bei der Mannschaft bleiben.
Daher wurde innerhalb der DFB-Delegation entschieden, dass Teammanager Oliver Bierhoff einspringt. Nach Ansicht von Bierhoff wäre diese Lösung auch mit den Uefa-Regularien für den Tag vor dem Spiel zu vereinbaren gewesen. Das sah die Uefa anders und Löw willigte kurzfristig ein - um Sanktionen gegen die deutsche Mannschaft zu verhindern. Trotzdem war Löw gut gelaunt. Er lobte die dänische Mannschaft als "kompakt" und erklärte, keine Spieler schonen zu wollen.
Wir haben Löws Aussagen protokolliert:
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Joachim Löw über den Gruppengegner Dänemark: "Ich denke, wir stehen vor einem kniffligen und schwierigen Spiel, da Dänemark als Mannschaft noch eine Chance hat. Unsere Scouting-Abteilung hat uns vor zwei, drei Monaten deutlich gemacht, dass Dänemark eine gute Rolle spielen wird. Wir sehen Dänemark als kompakte Mannschaft, die in stoischer Ruhe ihre Aufgaben absolviert. Sie haben auch Spieler, die herausragen - Daniel Agger, Christian Eriksen oder Nicklas Bendtner."
Löw über die Aufstellung und die Möglichkeit, aufgrund der komfortablen Tabellensituation eine B-Elf aufzustellen: "Schonen wird es nicht geben in einer Partie, in der es um sehr viel geht. Ich gehe davon aus, dass Mario Gomez wieder von Beginn weg spielen wird."
Löw über den Vertreter des gesperrten Rechtsverteidigers Jerome Boateng: "Entweder Lars Bender oder Benedikt Höwedes. Selbstverständlich spielt Höwedes bei uns immer eine Rolle und ist eine Überlegung wert."
Löw über die bisherige Leistung von Mesut Özil: "Er hat bislang in diesem Turnier gut gespielt, aber man weiß: Er kann noch besser sein."
Löw über die Kritik von Toni Kroos: "Ich weiß nicht, ob das motzen ist und möchte das nicht überbewerten."
Löw über das Niveau des Turniers in der ersten Woche und die russische Mannschaft: "Es ist nicht so ganz einfach, einen Trend auszumachen. Die meisten Mannschaften versuchen, nach vorn zu spielen, es gab noch kein 0:0. Russland spielt absolut ruhig und cool - und plötzlich explodieren sie und spielen ein riesiges Tempo."