Essen. England hat das EM-Finale verloren. Ein Teil der Fans beleidigt die schwarzen Elfmeter-Fehlschützen Jadon Sancho, Marcus Rashford und Bukayo Saka. Jedes Symbol gegen Rassismus hilft dagegen. Ein Kommentar.

Am Tag nach dem EM-Finale quillt das Internet über voller hässlicher rassistischer Kommentare gegen die schwarzen englischen Elfmeter-Fehlschützen Jadon Sancho, Marcus Rashford und Bukayo Saka. Widerwärtig.

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Deswegen sollte man sich daran erinnern, dass die Spieler vor dem Endspiel zwischen England und Italien gemeinsam niederknieten, die Zuschauer applaudierten. Manche tun dies als Symbolpolitik ab - aber der Tag nach dem Finale beweist, dass es diese Gesten immer wieder benötigt, um gegen Rassismus anzukämpfen. Es zeigt Menschen wie Sancho, Rashford und Saka, dass sie nicht alleine stehen.

Englands Verband verurteilt den Rassismus gegen die Elfmeter-Fehlschützen nach dem EM-Finale

Englands Premierminister Boris Johnson reagierte immerhin schnell und richtig und verurteilte die Anfeindungen. Auch der englische Verband FA zeigte sich „angewidert“ vom Rassismus im Netz und betonte, diese Art Fans seien „nicht willkommen“. Allerdings nutzt ein Politiker wie Johnson gleichzeitig Ausgrenzung, um Macht zu gewinnen. Kritiker werfen ihm Fremdenfeindlichkeit vor.

Der Fußball verdeutlicht erneut die Konflikte, die die Gesellschaft erhitzen. Schwarze Menschen müssen in England, aber auch in Deutschland und in vielen weiteren Länder der Welt mit Anfeindungen rechnen, viele können von traumatischen Vorfällen berichten. Nahezu unmöglich, sich so zugehörig zu fühlen.

Der schwarze belgische Stürmer Romelu Lukaku hat dies mal im Online-Magazin „The Players' Tribune“ auf den Punkt gebracht. „Wenn es gut lief, war ich Romelu Lukaku, der belgische Stürmer. Wenn es nicht gut lief, war ich Romelu Lukaku, der belgische Stürmer kongolesischer Abstammung“, meinte er.

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EM beweist: Im Fußball braucht es Symbole gegen Rassimus

Aber im Fußball lassen sich auch kraftvolle Symbole setzen. Wie das Niederknien. Oder eine Regenbogen-Binde. Dies darf nicht aufhören, es braucht mehr davon. Denn der Rassismus wird nicht siegen, wenn sich die Mehrheit ihm entgegenstellt. In England. In Deutschland. In jedem Land.