Essen. Es war anstrengend, Béla Réthy beim Halbfinale England gegen Dänemark zuzuhören. Der ZDF-Kommentator leistete sich viele Fehler. Eine TV-Kritik.
Als Dänemark in der 67. Minute zeitgleich drei Spieler auswechselte, verlor er vollends den Überblick. Das war zu viel für Béla Réthy. Schon beim ersten Treffer für England war bereits deutlich zu erkennen, dass der Däne Kjaer den Ball über die eigene Torlinie gesteuert hatte – Réthy sah das erst nach mehreren Zeitlupen. Da konnte man ihm noch die Kameraperspektive zugute halten. Doch der langjährige ZDF-Kommentator leistete sich im EM-Halbfinale zu viele Patzer, als dass man als TV-Zuschauer nachsichtig darüber hätte hinwegsehen können. Es war anstrengend, ihm zuzuhören.
Ecke für England? Pickford ist der englische Torhüter
Nachdem England in der 74. Minute nach einem vermeintlichen Foul an Kane einen Elfmeter gefordert und sich der Video-Assistent die Szene angeschaut hatte, war an der Gestik des Schiedsrichters gut zu sehen, dass der Check bereits abgeschlossen war, als Réthy rief: „Es wird geprüft!“
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Und weiter ging die wilde Fahrt. Kurz vor dem Abpfiff: „Wenn es zur Verlängerung kommt, kann Dänemark noch dreimal wechseln.“ Pause (Einflüsterer meldet sich). „Äh, einmal.“ Und dann: „Ecke für England, Pickford war noch dran.“ Nun ja, Pickford ist allerdings der englische Torhüter.
Schon Experte Wagner musste Bela Réthy ständig korrigieren
Nun ließe es sich gnädig urteilen, dass der Kommentator einfach einen schlechten Tag hatte, kann ja mal passieren. Doch schon in den Partien vorher hätte es ihm peinlich sein müssen, dass der an seiner Seite sitzende Experte Sandro Wagner ihn ständig korrigieren musste, auch weil er wiederholt nicht einmal die richtigen Namen der Spieler nannte. Das betreute Kommentieren fiel diesmal aus, Wagner fehlte doch sehr.
Béla Réthy hat seine Verdienste, ohne Zweifel. Doch aufzuhören, wenn einen die Leute noch in guter Erinnerung behalten können, das ist eine Kunst. Béla Réthy hat diesen Zeitpunkt leider verpasst.