Berlin. Eine Werbeaktion während eines Spiels hätte ihn fast seinen Job gekostet. Am Dienstag präsentierte er sich als ARD-Experte unauffällig.
Bastian Schweinsteiger ist noch einmal mit einem Rüffel davongekommen. Nach einer kräftigen Ermahnung darf der ehemalige Fußball-Nationalspieler weiter als TV-Experte für die ARD arbeiten. Bei seinem ersten Auftritt nach den Diskussionen um seinen Werbetweet präsentierte sich Schweinsteiger am Dienstag während des Spiels Italien gegen Spanien unauffällig in Sakko und Hemd. Schweinsteiger verdeckte diesmal die Uhr, die ihm viel Ärger eingebracht hatte.
In der Partie Ukraine gegen England hatte er mit einem Social-Media-Beitrag für Diskussionen gesorgt, in denen er für eine Uhr warb. Der Tweet ist inzwischen gelöscht. Das Erste hatte den Aufritt des ehemaligen Nationalspielers bei der TV-Übertragung am Samstag und das Absetzen eines Tweets mit Werbebotschaft geprüft - und es schließlich bei der Gelben Karte belassen.
Bastian Schweinsteiger musste Stellungnahme abgeben
Die Rote Karte - um im Fußballdeutsch zu bleiben - wurde gerade noch vermieden. „Wir sind im Kontakt mit Bastian Schweinsteiger und seinem Management und haben um eine Stellungnahme zu dem Vorfall vom vergangenen Samstag gebeten“, sagte eine Sprecherin des federführenden WDR am Montag auf dpa-Anfrage. „Dabei haben wir sehr deutlich gemacht, dass die ARD gemäß ihrer Richtlinien keine Form von Schleichwerbung und nicht kenntlich gemachter Produktplatzierung ihrer Protagonisten duldet.“
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Schweinsteigers TV-Auftritt bei der EM war eingehend untersucht und diskutiert worden, weil auf dem Twitter-Account des 36-Jährigen eine Werbebotschaft für eine Uhr abgesetzt worden war. Der prominente Mitarbeiter habe beim Spiel Ukraine gegen England „in der Halbzeitpause ohne unsere Kenntnis bei Social Media einen Post im Rahmen einer bezahlten Werbepartnerschaft“ veröffentlicht. Am Montagnachmittag war der Tweet nicht mehr abrufbar.
Auf Schweinsteigers Account war zuvor ein Beitrag mit zwei Bildern zu sehen gewesen, eines davon war ein Ausschnitt, auf dem die Uhr an seinem Handgelenk im Mittelpunkt stand. Diese war bei der TV-Übertragung auch deutlich zu sehen gewesen. Zudem gab es einen Link zu dem Hersteller, für den der frühere Nationalmannschaftskapitän seit 2019 als Markenbotschafter tätig ist.
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Schweinsteiger arbeitet seit einem Jahr für die ARD
Auch ein zweiter Tweet ist inzwischen gelöscht. Auf dem warb Schweinsteiger für einen Modehersteller, für den er zusammen mit seiner Frau Ana Ivanović tätig ist. Schweinsteiger bedankte sich in dem Beitrag für das „tolle Outfit“ und schrieb weiter: „Ich moderiere heute das Spiel unserer Nationalelf gegen Portugal.“ Dieser Fall wurde von der ARD nicht geprüft.
Der Fußball-Weltmeister von 2014 arbeitet seit dem vergangenen Jahr für das Erste. Der Vertrag gilt bis einschließlich 2022. Bei der EM tritt Schweinsteiger im Duo mit der Kommentatorin Jessy Wellmer auf. Als Werbefigur ist Schweinsteiger gut im Geschäft. Er arbeitet mit mehreren Unternehmen zusammen, darunter auch eine Baumarktkette. (fs/dpa)