München. Mit viel Mühe hat Deutschland das Achtelfinale bei der EM erreicht. Für vier Spieler gibt es nach dem 2:2 gegen Ungarn die Note 5.

Manuel Neuer: Trug wie gewohnt seine bunte Regenbogen-Kapitänsbinde, was bei den ungarischen Zuschauern erwartungsgemäß auf wenig Gegenliebe stieß. Ansonsten aber konnte er die Gäste an diesem Tag nicht ärgern, die einzigen beiden ernsthafte Schüsse auf sein Tor waren drin (11., 68.) – und an einem guten Tag hätte der deutsche Schlussmann wohl mindestens einen davon gehalten (11.). Note: 4,5

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Matthias Ginter: Ganz schlechte Abstimmung mit Hummels vor dem 0:1, hob als letzter Mann das Abseits auf, weshalb Szalai nach Flanke aus dem Halbfeld ganz frei köpfen konnte (11.). Hatte auf der anderen Seite eine gute Chance, als ihm der Ball zufällig vor die Füße fiel – schoss aber zu zentral (21.). Seine Flanken aus dem Halbfeld waren den ganzen Abend über keine gute Idee. Als Bundestrainer Löw in der zweiten Halbzeit auf Viererkette umstellte, gab er den Rechtsverteidiger – und sah auch beim 0:2 nicht gut aus (68.). Note: 5

Mats Hummels: Nach vorne extrem gefährlich: Leitete mit einigen starken Flugbällen gute Gelegenheiten ein, traf per Kopf nach Kimmich-Ecke die Latte (21.) – und bereitete mit seinem Kopfball den Ausgleich vor (66.). Nach hinten leider auch gefährlich. Konnte vor Sallai noch mit langem Ball klären (6.), ließ beim 0:1 Szalai aber in seinem Rücken entkommen (11.) und stand auch beim 1:2 nicht gut (68.). Note: 4

Antonio Rüdiger: Schob sehr oft aus der Dreierkette nach vorne, um ungarische Angriffe zu stoppen. Machte das mal mehr, mal weniger gut – leistete sich aber immerhin keinen groben Patzer an diesem Abend, was ja auch schon etwas war. Note: 3,5

Joshua Kimmich: Bekam von seinem Gegenspieler Fiola immer wieder mächtig auf die Socken, was ihn sichtlich aufregte. Hätte früh die Führung erzielen können, kam aus spitzem Winkel aber nicht an Ungarn-Torhüter Gulacsi vorbei (4.). Durfte nach der Pause auf seiner Lieblingsposition im Zentrum ran – und kam dort ein bisschen besser zurecht. Note: 4

Toni Kroos: Viele Pässe, wenig Ertrag. Stand sinnbildlich für das ideenlose Spiel der deutschen Elf. Und dann ließ er auch noch vor dem 0:1 Flankengeber Sallai viel zu viel Platz (11.). Note: 4,5

Ilkay Gündogan (bis 58.): Zunächst mit einigen guten Szenen und Pässen nach vorne, mit zunehmender Spieldauer aber mit immer weniger Wirkung. Sinnbildlich sein Ballverlust, den er mit taktischem Foul samt Gelber Karte ausbügeln musste (29.). Note: 5

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Robin Gosens (bis 82.): Der Held aus dem Portugal-Spiel war in der ersten Halbzeit fast unsichtbar, weil ihn Nego konsequent zustellte und weil die Mitspieler auf links keinerlei Möglichkeiten zu Kombinationen boten. Immerhin nach hinten sicher. Note: 5

Leroy Sané: Einer der auffälligeren deutschen Spieler in der Offensive. Wagte sich immer wieder in Dribblings – setzte sich aber zu selten durch. Immerhin: Ging stets im Vollsprint mit nach hinten – das war ja nicht immer so. Wenn man aber schon Selbstverständlichkeiten loben muss, sagt das viel über das deutsche Spiel. Und dann lief ihm beim 1:2 Schäfer auch noch davon (68.). Note: 4

Serge Gnabry (bis 67.): War stets bemüht. Es kam aber wenig heraus, weil seine Entscheidungsfindung recht unglücklich war. Note: 5

Kai Havertz (bis 67.): Hatte im ersten Durchgang die beste Idee, als er mit Tempo und Technik über rechts in den Strafraum eindrang. Brachte seine Hereingabe dann aber nicht an den Mann (17.). Besorgte mit entschlossenem Kopfball den zwischenzeitlichen Ausgleich (66.), konnte aber nur ganz kurz jubeln. Note: 3,5

Leon Goretzka (ab 58.): Kam für Gündogan und sollte dem deutschen Spiel mehr Dynamik und Durchschlagskraft geben. Das zahlte sich (erst) spät aus, als er entschlossen zum 2:2 traf (84.). Note: 3

Timo Werner (ab 67.): Kam für Havertz, fiel aber nur bei der Durchsage seines Namens auf.

Thomas Müller (ab 67.): Kam für Gnabry und musste, obwohl leicht angeschlagen, die deutsche Mannschaft noch einmal retten. Aber das erledigten dann andere.

Jamal Musiala (ab 82.): Kam für Gosens – und leitete mit starker Szene den späten Ausgleich an.

Kevin Volland (ab 82.): Kam für Ginter und durfte noch ein bisschen den Brecher geben.