Essen. Dann kann das schonmal Thema bei Fußball-EM werden. Über ein Kuriosum und was das über die Macht des Superstars aussagt. Eine Kolumne.
Man weiß nicht, was Cristiano Ronaldo wirklich denkt. Seine Beiträge in Sozialen Medien sind in der Regel so tiefgründig wie der letzte Schluck in einem Wasserglas. Vielleicht hat er sich also gewundert. Oder er hat sich ins Fäustchen gelacht. Anscheinend genügt es, dass er zwei Flaschen zur Seite räumt und schon ist er im Gespräch. Der portugiesische Superstar, dem allein auf der Foto-Plattform Instagram 300 Millionen Menschen folgen, hat ein EM-Kuriosum geschaffen – und das mit einem Handstreich.
Plötzlich fiel der Aktienkurs
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Das ist ganz wörtlich zu nehmen. Denn der 36-Jährige stellte vor Beginn einer Pressekonferenz Portugals bei der Fußball-Europameisterschaft zwei Cola-Flaschen aus dem Sichtfeld der Kameras. Dann hielt er eine Flasche Wasser hoch und betonte, dass er Agua, also Wasser bevorzuge. Das sagt der Sturm-Adonis, der seinen Körper eine Waffe nennt, die er hegt und pflegt – und entsprechend gerne leicht bekleidet in Sozialen Medien präsentiert. Zucker ist doof, trinkt Wasser – so seine Botschaft. Das war’s. Das hat gereicht und die EM-Welt stand Kopf.
Selbstverständlich meldete sich auch SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach, er nannte Ronaldos Einsatz für Wasser statt Cola „lobenswert“. Besonders verrückt: Nach Ronaldos Aktion fiel der Aktienkurs des US-Konzerns.
Nachahmer empfehlen sich humorvoll als Werbeträger
Die Uefa sah sich plötzlich gezwungen, die EM-Protagonisten daran zu erinnern, das die Einnahmen der Sponsoren sehr wichtig seien und man dies berücksichtigen möge. Strafen drohten.
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Auch andere nutzten nun die Pressekonferenz-Bühne wie etwa der Ukrainer Andrej Jarmolenko, der sich direkt als Werbeträger empfahl und die Flaschen in Szene setzte. Und Russlands Trainer Stanislaw Tschertschessow machte in der Manier eines hemdsärmeligen Platzwartes die eine Flasche mit der anderen auf und gönnte sich einen tiefen Schluck.
Ronaldo und die Cola-Aktie: bemerkenswerter Vorgang
Letztlich stellte sich heraus, dass der Börsenkurs nicht – oder nicht nur? – wegen Ronaldo gefallen war, sondern sich zeitgleich ein Dividendenabschlag auswirkte.
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Dennoch ist der Vorgang bemerkenswert. Er zeigt, wie groß der Einfluss von einem wie Ronaldo – als Marke mindestens so groß wie als Fußballer – geworden ist. Ihm wird zugetraut, ganze Branchen beeinflussen zu können. Für diesen Coup kann sich Cristiano Ronaldo eine schöne Flasche Selters öffnen.