Frankfurt/Main. Dass sich die Nationalelf unter Oliver Bierhoff offensiv als Marke verkauft, stößt vielen Fans übel auf. Der umstrittene Slogan soll bleiben.
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft wird weiterhin als "Die Mannschaft" auftreten. Das bestätigte DFB-Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff (50) der Bild-Zeitung. "Nach der WM haben wir vieles kritisch hinterfragt, auch die Marke 'Die Mannschaft'. Die Ergebnisse einer unabhängigen Untersuchung bestärken uns darin, weiter daran festzuhalten", sagte er.
DFB-Präsident Reinhard Grindel (57) hatte die Diskussion um den Slogan nach dem historischen WM-Desaster von Russland befeuert. "Ich nehme auch wahr, dass an der Basis der Begriff 'Die Mannschaft' als sehr künstlich empfunden wird. Auch das sollten wir auf den Prüfstand stellen", hatte er betont.
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Laut besagter Studie aber habe der Begriff eine hohe Akzeptanz bei jungen Leuten und Frauen, eine Abneigung gebe es dagegen bei Männern ab 60 Jahren. Auch im Ausland habe der Slogan einen hohe Wiedererkennungswert. Deshalb habe das DFB-Präsidium vergangene Woche in Hamburg zugestimmt, den Begriff zu behalten, bestätigte Bierhoff auf SID-Nachfrage.
"Viel wichtiger aber als irgendeine Bezeichnung ist, dass wir uns wieder als echte Mannschaft auf und neben dem Platz präsentieren und für unsere Werte wie Teamgeist, Spielfreude, Fairplay und Erfolg stehen", ergänzte Bierhoff: "Wir haben nach der WM einige Maßnahmen ergriffen - und die Spieler haben gezeigt, dass sie diese mit Herz umsetzen. Den eingeschlagenen neuen Weg werden wir konsequent fortsetzen."
Dezentere Platzierung in Zukunft
Die DFB-Auswahl wirbt auf ihren Trikots, Fan-Artikeln oder etwa dem Teambus mit dem Begriff. Er wurde 2015 eingeführt - auch, weil die deutsche Elf im Ausland häufiger als "Die Mannschaft" bezeichnet wurde.
Eine Änderung gibt es aber doch, wie Generalsekretär Friedrich Curtius der Bild sagte: "Der Name soll zum Beispiel im Rahmen von Länderspielen dezenter platziert und zurückhaltender genutzt werden."
Das nächste Länderspiel steigt am 20. oder 21. März in Wolfsburg. Ein Gegner für "Die Mannschaft" ist noch nicht gefunden. (sid)