Leipzig. 90 Minuten saß Timo Werner beim 1:1 der Leipziger gegen Trondheim nur auf der Bank. Nach dem Europapokal-Aus schiebt der DFB-Star Frust.
Alle Jahre wieder Mitte Dezember treffen sich Fans und Spieler von RB Leipzig auf eine Bratwurst und einen Becher Glühwein. Ist schließlich bald Weihnachten, zudem stehen noch drei Spiele aus, Herzenswärme sollte Freitag also geschürt werden, denn Sonntag kommt Mainz 05 (15.30 Uhr/Sky), die Woche darauf Bremen, dazwischen geht es zum FC Bayern.
Kühle Stimmung auf dem RB-Trainingsgelände
Doch bei einem Grad über Null kühlte die Wurst am Trainingsgelände dieses Jahr besonders schnell aus, der Glühwein ebenfalls, und die Stimmung war auch nicht gerade stubenwarm, wie das sonst immer der Fall ist. Unter den gut 300 Leipzigern, die der Einladung folgten, befanden sich nämlich viele, die am Abend zuvor in der Arena gewesen waren.
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Dort hatten sie miterleiden müssen, wie RB im letzten Gruppenspiel der Europa League gegen Trondheim nach einer mühsam erarbeiteten Führung (Cunha, 47.) nicht über ein 1:1-Remis hinauskam – und damit aus dem Wettbewerb ausschied. Viele fanden: unnötigerweise. Denn gegen den Gruppenletzten, der sich bereits im Jahresurlaub befindet, lässt man sich nicht den Ausgleich einköpfen, wenn nur noch neun Minuten zu spielen sind.
Werner kritisiert die Rotation
Timo Werner fand das übrigens auch. RB-Trainer Ralf Rangnick hatte seiner Gewohnheit folgend mal wieder Dreiviertel des Kaders durchrotiert und seinen Nationalspieler neben die Stammkräfte Yussuf Poulsen und Marcel Sabitzer auf die Bank gesetzt. Als der 22-Jährige ohne Einsatzminute später in den VIP-Bereich eilte, ließ er unterwegs seinen Kommentar zum Aus in der Europa League fallen: „Das kommt dabei raus, wenn man die halbe Mannschaft wechselt.“
Polternd zog der Satz im Anschluss durchs Stadion und gelangte auch zum Trainer. Der zeigte sich auf seiner Pressekonferenz nach dem Spiel verdutzt von Werners Einlassung. Vorigen Sonntag in Freiburg hatte der Stürmer mit Poulsen und Sabitzer von Beginn an auf dem Platz gestanden und beim späteren 0:3 selbst keine gute Figur abgegeben. „Wir haben dort kein Tor geschossen“, sagte Rangnick und verteidigte seine Vorgehensweise. „Wir hatten das Spiel komplett unter Kontrolle und müssen nur das 2:0 machen. Es ist surreal, was hier passiert ist.“
Wie recht der 60-Jährige damit hatte, belegten die Torschuss-Daten von 27 zu 2, Willi Orban und Poulsen trafen zudem Latte und Pfosten. Trotzdem blieb der Eindruck zurück, als hätte der Trainer sein Personal in die falsche Richtung rotiert, denn neben Werner äußerte auch Sabitzer harsche Kritik. Seinen Trainer griff der Österreicher nicht an, dafür aber Spieler, die durch Rangnicks Wechselpolitik in der Europa League jeweils in die Startelf gelangt waren. Darunter der seit Wochen unter ferner liefen stürmende Jean-Kévin Augustin. „Jeder weiß, was er gezeigt hat“, schimpfte Sabitzer. „Wer glaubt, dass das reicht, okay. Aber das reicht nicht.“
Rangnicks Vertrag noch nicht verlängert
Am nächsten Tag war der große Ärger freilich wieder verflogen. Werner kam zum Training. Im Dunst der da noch dampfenden Glühweinbecher empfing er Applaus und schrieb Autogramme.
Auf „Timos Charakter“, ließ er „nichts kommen“, sagte Rangnick. Werner hat seinen bis 2020 laufenden Vertrag noch nicht verlängert, was Gerüchte nährt, er könnte im Sommer gehen. An diesem Punkt war Rangnick dann doch nicht so sicher, wie sich der Stürmer zu RB Leipzig verhält. Er habe ein Verlängerungsangebot vorliegen. „Jetzt ist es an ihm, das anzunehmen.“ Oder eben nicht.
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Doch bei einem Grad über Null kühlte die Wurst am Trainingsgelände dieses Jahr besonders schnell aus, der Glühwein ebenfalls, und die Stimmung war auch nicht gerade stubenwarm, wie das sonst immer der Fall ist. Unter den gut 300 Leipzigern, die der Einladung folgten, befanden sich nämlich viele, die am Abend zuvor in der Arena gewesen waren.
Dort hatten sie miterleiden müssen, wie RB im letzten Gruppenspiel der Europa League gegen Trondheim nach einer mühsam erarbeiteten Führung (Cunha, 47.) nicht über ein 1:1-Remis hinauskam – und damit aus dem Wettbewerb ausschied. Viele fanden: unnötigerweise. Denn gegen den Gruppenletzten, der sich bereits im Jahresurlaub befindet, lässt man sich nicht den Ausgleich einköpfen, wenn nur noch neun Minuten zu spielen sind.
Timo Werner fand das übrigens auch. RB-Trainer Ralf Rangnick hatte seiner Gewohnheit folgend mal wieder Dreiviertel des Kaders durchrotiert und seinen Nationalspieler neben die Stammkräfte Yussuf Poulsen und Marcel Sabitzer auf die Bank gesetzt. Als der 22-Jährige ohne Einsatzminute später in den VIP-Bereich eilte, ließ er unterwegs seinen Kommentar zum Aus in der Europa League fallen: „Das kommt dabei raus, wenn man die halbe Mannschaft wechselt.“
Polternd zog der Satz im Anschluss durchs Stadion und gelangte auch zum Trainer. Der zeigte sich auf seiner Pressekonferenz nach dem Spiel verdutzt von Werners Einlassung. Vorigen Sonntag in Freiburg hatte der Stürmer mit Poulsen und Sabitzer von Beginn an auf dem Platz gestanden und beim späteren 0:3 selbst keine gute Figur abgegeben. „Wir haben dort kein Tor geschossen“, sagte Rangnick und verteidigte seine Vorgehensweise. „Wir hatten das Spiel komplett unter Kontrolle und müssen nur das 2:0 machen. Es ist surreal, was hier passiert ist.“
Wie recht der 60-Jährige damit hatte, belegten die Torschuss-Daten von 27 zu 2, Willi Orban und Poulsen trafen zudem Latte und Pfosten. Trotzdem blieb der Eindruck zurück, als hätte der Trainer sein Personal in die falsche Richtung rotiert, denn neben Werner äußerte auch Sabitzer harsche Kritik. Seinen Trainer griff der Österreicher nicht an, dafür aber Spieler, die durch Rangnicks Wechselpolitik in der Europa League jeweils in die Startelf gelangt waren. Darunter der seit Wochen unter ferner liefen stürmende Jean-Kévin Augustin. „Jeder weiß, was er gezeigt hat“, schimpfte Sabitzer. „Wer glaubt, dass das reicht, okay. Aber das reicht nicht.“
Werner hält RB Leipzig hin
Am nächsten Tag war der große Ärger freilich wieder verflogen. Werner kam zum Training. Im Dunst der da noch dampfenden Glühweinbecher empfing er Applaus und schrieb Autogramme.
Auf „Timos Charakter“, ließ er „nichts kommen“, sagte Rangnick. Werner hat seinen bis 2020 laufenden Vertrag noch nicht verlängert, was Gerüchte nährt, er könnte im Sommer gehen. An diesem Punkt war Rangnick dann doch nicht so sicher, wie sich der Stürmer zu RB Leipzig verhält. Er habe ein Verlängerungsangebot vorliegen. „Jetzt ist es an ihm, das anzunehmen.“ Oder eben nicht.