Lissabon/Lyon. . Die Frage des Reporters war eigentlich harmlos. Doch Cristiano Ronaldo hat ihm das Mikrofon aus der Hand gerissen. Dann beförderte er es in einen See.

Bei Portugals Fußball-Superstar Cristiano Ronaldo liegen die Nerven vor dem EM-Gruppenfinale gegen Ungarn offensichtlich blank. Beim Morgenspaziergang der Portugiesen vor dem Teamhotel in Lyon entriss Ronaldo am Mittwoch einem Reporter das Mikrofon aus der Hand und warf es wortlos in einen See. Dabei hatte der Mitarbeiter des TV-Senders des portugiesischen Blattes "Correio da Manha" (CMTV) den 31-Jährigen von Champions-League-Sieger nur höflich gefragt: "Ronaldo, bereit für das Spiel heute Abend?"

Während Ronaldo seelenruhig weiterspazierte, wurde der sichtlich verblüffte Reporter Diogo Torres von Begleitern des Teams, die wie Sicherheitspersonal wirkten, schnell zur Seite geschoben. "CMTV", das wie einige andere portugiesische Medien auf der "schwarzen Liste" von Ronaldo steht, bezeichnete das Verhalten des dreifachen Weltfußballers als "inakzeptabel". Das habe "mit guter Erziehung nichts zu tun", hieß es.

Nach zwei Unentschieden benötigen die "Lusos" gegen Tabellenführer Ungarn am Mittwochabend in Lyon einen Sieg, um sich unabhängig anderer Ergebnisse den Einzug ins Achtelfinale zu sichern. Gegen Island (1:1) und Österreich (0:0) hatte Ronaldo mehrere Torchancen vergeben und sogar einen Elfmeter verschossen. (dpa)