Gelsenkirchen. Nach dem Halbfinaleinzug im Pokal will Bremen die Saison mit einem Erfolg. Zudem spricht Trainer Kohfeldt über die Zukunft von Max Kruse.

Gelsenkirchen. Werder Bremen tanzt weiter auf zwei Hochzeiten. Im DFB-Pokal stehen die Hansestädter nach dem 2:0 auf Schalke im Halbfinale, in der Meisterschaft belegen die Grün-Weißen Platz sechs, haben also zwei Möglichkeiten, sich in dieser Saison für das internationale Geschäft zu qualifizieren. Trainer Florian Kohfeldt spürt eine große Gier in sich und in seinem Team.

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“Ich will auf keinen Fall, dass jemand sagt: Wir haben uns toll entwickelt und der Erfolg wird irgendwann kommen. Wir wollen es jetzt”, sagt Kohfeldt, “jetzt ist die Chance da.” Aus Kohfeldts Sicht wäre der Sprung nach Europa “für uns eine Sensation”, aber der 36-Jährige fügt überzeugend an: “Wir glauben daran.”

Vor zehn Jahren holte Werder zum letzten Mal den DFB-Pokal. Torschütze beim 1:0-Finalsieg über Bayer Leverkusen: Mesut Özil. Werders Sportchef Frank Baumann nahm damals als Kapitän den begehrten Pott im Berliner Olympiastadion entgegen. “Es gibt viele Parallelen zu unserem letzten Pokalsieg”, stellt er heute fest, “damals hatten wir schwere Gegner, diesmal auch. Damals gab es ein Halbfinale gegen den Hamburger SV. Das würde jetzt vielleicht auch passen.”

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Am Sonntag wird im Rahmen der ARD-Sportschau zum letzten Mal in dieser Pokalsaison ausgelost. Werders-Fans sehnen sich ein Nordderby gegen den HSV herbei. Sportlich wäre der Zweitligist im Vergleich zu Bayern München und Champions-League-Anwärter RB Leipzig das leichteste Los für Bremen. Im Gegensatz zum gierigen Trainer Kohfeldt, der mit seinem Team das Maximum aus der Spielzeit herausholen will, hält Baumann wie zu aktiven Zeiten den Ball flach. “Wir beschäftigen uns nicht zu sehr damit, dass etwas Großes möglich ist. Das würde nur ablenken.” Die nächste Bundesliga-Aufgabe führt Bremen am Sonntag (18 Uhr/Sky) nach Mönchengladbach. Und davor mahnt auch Kohfeldt zu Sachlichkeit und Konzentration. “Es geht nicht darum, sich feiern zu lassen. Wir haben noch nichts erreicht, sind aber dabei, etwas zu erreichen.”

Kruse-Zukunft: Kohfeldt gibt sich optimistisch

Jeder Werder-Erfolg erhöht automatisch die Chancen, Taktgeber und Leitwolf Max Kruse (31/Vertrag endet im Juni) an der Weser zu halten. Kruse will unbedingt international spielen. Wenn es so weiterläuft, könnte er das mit Bremen, wo er einen Sonderstatus genießt und sich nach eigenem Bekunden "sehr wohlfühlt". Kohfeldt: “Andere Vereine müssten schon extrem gute Argumente haben, um Max von einem Wechsel zu überzeugen. Ich bin sehr optimistisch bei Max. Wir werden bestimmt nicht in die Sommerpause gehen, ohne zu wissen, ob er bei uns bleibt.”