Berlin. Manuel Neuer feiert im DFB-Pokalfinale sein Comeback im Kader des Rekordmeisters. Jupp Heynckes verbreitet Optimismus für die WM in Russland.

Jetzt ist es amtlich. Das Finale im DFB-Pokal am Samstag zwischen dem FC Bayern München und Eintracht Frankfurt (20 Uhr/ARD) ist nicht nur das letzte Spiel von Jupp Heynckes als Trainer des FC Bayern. Es ist auch die Rückkehr von Torwart Manuel Neuer auf die Fußballbühne.

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Acht Monate musste der 32-Jährige aufgrund seines Mittelfußbruches pausieren. 245 Tage sind am Samstag seit seinem letzten Einsatz vergangen. In der laufenden Saison kam er nur auf vier Einsätze in Pflichtspielen. Am 16. September 2017 stand er zum letzten Mal im Tor des Rekordmeisters – damals hieß es am Ende 4:0 gegen den FSV Mainz 05.

Neuer wieder voll im Training

Dann die lange Pause, die Comebackversuche. Jetzt hat Neuer die Leidenszeit überwunden. In der Woche vor dem Pokalfinale konnte der ehemalige Schalker endlich das komplette Mannschaftstraining absolvieren. Auch am Freitag: Um 17.05 Uhr betrat er den Rasen. Zwar absolvierte er das Aufwärmprogramm ohne die Mannschaft. Aber schon die ersten Aktionen ließen erahnen: Der Trainer hat nicht zu viel versprochen. Die Belohnung: Heynckes beruft Neuer in den 18er-Kader – spielen wird er allerdings nicht. Neuer wird auf der Bank Platz nehmen, im Tor steht Sven Ulreich. Doch das Signal ist klar. Der Routinier ist wieder da, er könnte spielen, sollte Ulreich etwas passieren.

Heynckes geriet am Freitag beinahe ins Schwärmen, als er auf die Verfassung von Neuer angesprochen wurde. „Ich habe ihn im Fitnessraum beobachtet. Es ist außergewöhnlich, wie er an sich arbeitet. Er hat immer gesagt, dass er es schafft. Mein Eindruck von ihm seit dem letzten Freitag ist sehr positiv.“ Die mangelnde Spielpraxis hat für Heynckes wenig Aussagekraft, weil „Manuel eine Autorität und Präsenz besitzt, die ist mit nichts zu vergleichen.“

Löw macht eine Ausnahme

Das freut auch Joachim Löw. Denn der Bundestrainer hat seiner eigentlichen Nummer eins kurz vor der WM in Russland alle Brücken gebaut, die man sich nur vorstellen kann. Kein Feldspieler hätte bei so einer langen Pause eine Chance auf die WM gehabt. Doch bei Neuer macht Löw eine Ausnahme. Jetzt muss dieser nur zeigen, dass der Fuß keine Probleme mehr macht. Und da kommt die Ansage von Heynckes gerade zur rechten Zeit: „Manuel macht seit Dienstag alles mit. Physisch ist er richtig vorbereitet. Und ich kann die Nation beruhigen: Manuel Neuer wird bis zur WM nicht nur fit, er wird auch ein großer Rückhalt werden.“

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Wenn es keinen Rückschlag gibt. Schritt eins hat Neuer geschafft. Die Rückkehr in den Kader der Bayern. Schritt zwei muss folgen. Im Trainingslager der Nationalmannschaft in Südtirol vom 23. Mai bis zum 7. Juni muss Neuer zeigen, dass er wieder voll da ist. Zwei Testspiele gegen die deutsche U20 sollen helfen, ihm Spielpraxis zu verschaffen. Zudem steht vor der endgültigen Kadernominierung am 4. Juni noch das Testspiel am 2. Juni gegen Österreich an. Sollte der 32-Jährige da spielen können, steht einer Nominierung für den finalen 23er-Kader nichts im Wege.

Zuvor will Neuer aber als Kapitän den Pokal in Berlin überreicht bekommen. Gegen die Eintracht kann Heynckes allerdings nicht aus dem Vollen schöpfen. Neben Arturo Vidal und Jérôme Boateng muss auch Arjen Robben passen. Dafür ist Thomas Müller nach seiner Magen-Darm-Erkrankung wieder fit. Das Abschlusstraining am Freitag konnte Müller ohne Probleme absolvieren. Heynckes: „Er kann von Beginn an spielen.“