Berlin. Für Trainer Niko Kovac ist das Pokalfinale gegen den FC Bayern eine Bewährungsprobe. Es geht dabei auch um seinen Abschied von Eintracht Frankfurt. Ein Kommentar.
Als Mats Hummels gestern gefragt wurde, ob es für ihn von Bedeutung sei, dass mit Niko Kovac auf der gegnerischen Bank sein kommender Trainer sitzt, antwortete er entschlossen: „Nein.“ Dies mag für Hummels durchaus zutreffen, für Kovac selbst hat diese Partie allerdings eine enorme Bedeutung. Das merkte man dem 46-Jährigen sogar an. Er wirkte angespannt, fast ein wenig aufgeregt.
Die Ausgangslage ist klar: Kovac, der nicht der Nummer-eins-Kandidat der Bayern war, kann nun vor den Augen einer großen Öffentlichkeit beweisen, dass er für den Job eben doch der Richtige ist. Oder aber er fällt durch. Jedes Gegentor im Finale wird man ihm aufs Butterbrot schmieren, wenn der Rekordmeister in der kommenden Saison mal ins Stolpern gerät.
Es geht aber auch um seinen Abschied. Der Kroate hat in zwei Jahren bei Eintracht Frankfurt lange herausragende Arbeit geleistet. Er hat den Klub zum zweiten Mal ins DFB-Pokalfinale geführt. Doch die Fans nehmen ihm seinen Abgang in Richtung München trotzdem übel. Vor allem, weil er kurz vor der Bekanntgabe noch von einer Zukunft in Frankfurt sprach. Die Anhänger veralberten ihn sogar mit T-Shirts.
Ein Pokaltriumph sowieso, mindestens aber ein starker Auftritt würde die Fan-Seele beruhigen. Kovac könnte versöhnlich gehen. Und: Auch bei Hummels würde es Eindruck machen, wenn Kovac die Bayern am Samstag taktisch austrickst.