Berlin. . In Endspielen will BVB-Star Marco Reus nichts gelingen – auch bei der 1:3-Niederlage im DFB-Pokalfinale gegen Wolfsburg patzt er folgenschwer.

Marco Reus verfügt über besondere Kräfte. Er kann sich nämlich unsichtbar machen. Wie ein Phantom entkam der Nationalspieler nach der Niederlage gegen Wolfsburg den Katakomben des Olympiastadions, auch zu später Stund, bei der schwarzgelben Nacht in Berlins „Kraftwerk“ war Reus auf Tauchstation. Aber das Schlimmste: Genau dort befand er sich auch während der 90 Minuten zuvor auf dem Rasen. Mal wieder.

Dabei wollten die Verantwortlichen von Borussia Dortmund genau das verhindern, als sie ihm im Frühjahr mit einem hoch dotierten Vertrag vom Bleiben überzeugen konnten: Alle sollten sehen können, welch toller Fußballer der 26-Jährige doch ist.

Mit sich auf Kriegsfuß

Doch der Mann, der den Unterschied auf dem Feld ausmachen soll, steht mit sich auf dem Kriegsfuß, wenn es um nervenaufreibende Situationen geht. Die 18. Minute des Pokalfinales, Shinji Kagawa legt dem Nationalspieler auf, der aber aus kurzer Distanz den Ball weit über das Tor jagt. „Mit dem 2:0 hätten wir das Spiel extrem in unsere Bahnen lenken können“, maß Mats Hummels der Situation entscheidenden Charakter bei.

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Reus’ Karriere fehlt damit weiter trotz vieler großer Auftritte die dazu gehörige Krönung, sprich: ein Titel. Im dritten Jahr in Folge hat er mit dem BVB ein Finale verloren. Er wäre im letzten Sommer in Brasilien Weltmeister geworden, wenn ihn eine Verletzung kurz vor dem Turnierstart nicht daran gehindert hätte. Jürgen Klopp wollte Reus mit dem Aussetzer nicht für die Niederlage allein verantwortlich machen, glaubte stattdessen: „Er wird mit seiner Qualität Titel gewinnen – das steht völlig außer Frage.“ Dafür muss sich Reus künftig in einem Endspiel aber mal zeigen und nicht wieder unsichtbar werden.