Dortmund. Der Sieg in der Königsklasse gegen Istanbul war für Borussia Dortmund nicht die Trendwende für die Fußball-Bundesliga. Bei der 0:1-Heimpleite konnten nur Marco Reus und Mkhitaryan ihre guten Leistungen abrufen. Die Einzelkritik.

Die BVB-Krise geht weiter. Am Samstag verlor die Elf von Jürgen Klopp mit 0:1 gegen Hannover.

Es war die vierte Niederlage in Folge für die Dortmunder Borussia, die extra für dieses Spiel ihre Champions-League-Trikots angezogen hatte - Aberglauben, der sich nicht auszahlte. Direkt im Anschluss an die Partie versammelten sich die sportliche Leitung, das Trainerteam, Geschäftsführer Watzke und Präsident Rauball in der Kabine - Zeichen einer verschärften Krise. Zuvor hatten sich die Dortmunder Noten zwischen 3 und 5 von uns verdient - unsere Einzelkritik.

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BVB - Hannover in der Einzelkritik 

Roman Weidenfeller: Die ersten zehn Minuten sah der Torwart des BVB den Ball ausschließlich in seine Richtung rollen, ohne, dass er allerdings groß eingreifen musste. Das änderte sich erst im zweiten Abschnitt, als Weidenfeller Kiyotakes Freistß nicht stoppen konnte, kurz darauf jedoch zwei Mal weltmeisterlich parierte (64., 65.) Note: 3,5

Lukasz Piszczek: Der Rechtsverteidiger begann mit einem Stellungsfehler gegen Leo Bittencourt, kämpfte sich dann aber in die Partie und überzeugte mit starken Zweikampfwerten. Beackerte die rechte Außenbahn und versuchte häufig, dass Offensivspiel seiner Mannschaft zu beleben - mit mäßigem Erfolg. Machte seine gute Leistung fast mit einem verunglückten Rückpass zunichte. Note: 3

Neven Subotic: Der Dortmunder Innenverteidiger lieferte eine solide Partie ab. Subotic machte kaum Fehler und gewann gute 80 Prozent seiner Zweikämpfe. Note: 3

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Mats Hummels: Der Weltmeister leistete sich zwei Patzer in der ersten Hälfte - unter anderem mit einem schlimmen Fehlpass zentral vorm eigenen Tor - fing sich aber und versuchte sich Selbstvertrauen in einigen Zweikämpfen zu holen - gewann aber nur 60% dieser Aktionen. Köpft fast die BVB-Führung (18.). Bärenstarker Diagonalpass auf Piszczek (55.) - aber auch mit vielen langen Bällen ins Nirvana. Noten: 4

Erik Durm: Sokratis gab gegen Hannover nicht mehr den Außenverteidiger, denn Erik Durm kehrt auf seine Position zurück. Der Nationalspieler leistet sich dort kaum Fehler, fiel aber auch nicht sonderlich auf. Note: 3,5

Sven Bender: Iron-Manni, wie Sven Bender immer wieder genannt wird, konnte trotz seiner Ellenbogen-Stauchung spielen. Der Mittelfeldspieler der Dortmunder überzeugte mit hohem Laufpensum und gutem Stellungsspiel. Note: 3

Ilkay Gündogan (bis 66.): Der Dortmunder Mittelfeldspieler war sichtlich bemüht, das Spiel im Mittelfeld kontrollieren zu wollen, aber das gelang dem Rückkehrer nur selten. Zu fahrig war das Umschalt- und Offensivspiel des BVB bisweilen. Aus seinem Foul an Bittencourt resultierte der Freistoß zur Gäste-Führung. Noch lange nicht der Alte. Note: 4,5

Henrikh Mkhitaryan: Nach seinem super Spiel in der Champions League bei Galatasaray Istanbul war der Armenier bemüht, an diese Leistung anzuknüpfen. Das gelang ihm nur bedingt. Mkhitaryan war bemüht, das Offensivspiel anzukurbeln, wollte Akzente setzen, blieb in vielen Situationen aber einfach unglücklich. Legte sich etwas frustriert mit Ceyhun Gülselam an (50.) und holte sich Feuer aus der Situation. In der Schlussphase aktivster Borusse. Note: 3

Pierre-Emerick Aubameyang: Aus der Spitze rückte der schnelle Aubameyang gegen Hannover wieder auf die rechte Seite, konnte dort seine Geschwindigkeit aber nur selten auf den Rasen bringen. Zwei gute Offensivaktionen standen für ihn auf dem Zettel, als er einen Freistoß zentral über die Latte schoss (24.) und einmal gut auf Reus auflegte (39.). Note: 4

Marco Reus: Der Nationalsspieler riss nach der schwachen Anfangsphase seines Klubs das Offensivspiel an sich. Reus hatte die meisten Ballkontakte in Halbzeit eins und vier große Möglichkeiten, seine Farben in Führung zu bringen (20., 39., 47., 55.). Reus war der beste Dortmunder auf dem Platz, nur die mangelnde Chancenverwertung kann man ihn vorwerfen. Note: 3

Adrian Ramos: Der Stürmer bekam den Vorzug vor Shinji Kagawa, der angeschlagen aus dem Champions-League-Spiel aus Istanbul zurückkam. Dem Kolumbianer fehlte komplett die Bindung ans Spiel und fiel nur in einer Szene positiv auf - allerdings stand er in der 41. Minute im Abseits. Seine besten Szenen hatte Ramos, als er Reus den Ball mehr oder weniger gewollt auflegte (55.) und nur drei Minuten später im Strafraum scheiterte. Note: 5

Shinji Kagawa (ab 66.): Der Japaner durfe eine knappe halbe Stunde versuchen, dass Dortmunder Spiel von der Sechs aus zu beleben. Ohne Note

Ciro Immobile (ab 76.): Kam für Ramos. Ohne Note

Sokratis (ab 76.): Kam für Durm. Ohne Note