Köln verdirbt Reus das Comeback bei Borussia Dortmund - 1:2
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Köln. . Die Liga-Krise von Borussia Dortmund hält auch nach der Länderspielpause weiter an: Mit 1:2 verlor das Team von Jürgen Klopp am Samstagnachmittag beim Aufsteiger 1. FC Köln. Auch die Dortmunder Rückkehrer Marco Reus und Ilkay Gündogan konnten die dritte Liga-Niederlage in Folge nicht verhindern.
Dass die Lokführer drei Tage lang ihre Arbeit niederlegen, bringt ihnen gerade in der breiten Öffentlichkeit wenige Sympathien ein. Den Urlaubsheimkehrern am letzten Herbstferienwochenende wird das schon wenig Freude bereitet haben, noch erboster über den Streik waren aber die Anhänger der Fußball-Bundesligisten. Die Züge blieben im Schuppen, deswegen setzten sich auch viele Fans von Borussia Dortmund in die Autos und fuhren auf vier Rädern zum Auswärtsspiel des BVB beim 1.FC Köln. Und die beschwerliche Anreise sollte sich nicht einmal lohnen: Die Domstädter feierten mit dem 2:1 (1:0) den ersten Sieg nach drei Niederlagen in Folge. Die Kölner Führung durch Kevin Vogt (40.) glich Ciro Immobile (48.) zunächst noch aus, Simon Zoller (74.) sorgte einmal mehr für Karnevalsstimmung im ausverkauften FC-Stadion.
Durm verletzte sich beim Aufwärmen
Alle drei Rückkehrer ließ BVB-Trainer Jürgen Klopp gleich von Beginn an in der Kölner Spätherbstsonne auflaufen. Wobei dies eigentlich nicht so geplant war, aber Erik Durm verletzte sich beim Aufwärmen und musste auf einen Einsatz verzichten. So fand sich Marco Reus nicht auf der Reservebank wieder, sondern auf dem Rasen - für Durm rückte Kevin Großkreutz auf die Verteidigerposition. Dass Ilkay Gündogan auf der Sechserposition (er spielte nach 14 Monaten erstmals seit dem 4:0-Sieg in der vergangenen Saison über Augsburg) und Henrikh Mkhitaryan in der Offensive aufliefen, war dagegen so geplant. Beim FC, der noch immer auf das Comeback von Patrick Helmes wartet, rückten Innenverteidiger Mergim Mavraj und Dusan Svento im linken offensiven Mittelfeld in die Startformation.
Wie vom Dortmunder Coach befürchtet, machten drei neue und vor allem klangvolle Namen in der Aufstellung noch keine andere Mannschaft aus dem BVB. Die Gäste hatten etliche Abspielfehler, was aber auch nicht verwunderte bei der Verletztenmisere der vergangenen Wochen und der fehlenden Möglichkeit, sich vernünftig einzuspielen. Marco Reus feuerte von halblinker Position in der elften Minute seinen ersten Schuss ab, der jedoch am langen Pfosten vorbeiging. Kurz davor kam Kölns Linksverteidiger Jonas Hector noch gerade rechtzeitig, um Ciro Immobile zu blocken. Es war die einzige vernünftige Aktion des Italieners in der ersten Halbzeit, der keinen Fuß auf den Boden bekam.
Sokratis und Weidenfeller am Ball vorbei
Ilkay Gündogan war bemüht, dem Spiel der Dortmunder Struktur zu geben, was ihm nur bedingt gelang. Der Dortmunder Aufbau fand lediglich über die rechte Angriffsseite statt, von Sjinji Kagawa gar gar nichts zu sehen. Die Schwarzgelben konnten sich sogar glücklich schätzen, dass sich die Kölner um Stürmer Simon Zoller bei zahlreichen Kontern äußerst ungeschickt anstellten. Einmal jedoch schlugen sie doch zu: Kevin Vogt behauptete sich im Zweikampf mit Gündogan, ließ Mats Hummels ins Leere springen und vollendete ein Kopfballzuspiel von Marcel Risse in den freien Raum zum 1:0 und dem ersten Kölner Heimtor in dieser Saison (40.). Die Serie des BVB, in jedem Spiel bisher ein Gegentor zu kassieren, behielt somit Bestand.
In den paar Pausenminuten, die die Dortmunder länger in der Kabine blieben und die Kölner schon auf den Wiederanpfiff warten ließen, muss Jürgen Klopp aber die richtigen Worte gefunden haben: Verfehlte Hummels zunächst knapp, zwang Vogt anschließend Kagawa zum Ballverlust. Über Reus kam der Ball zu Immobile, der von links FC-Keeper Timo Horn keine Chance ließ - 1:1 (48.). Nur sieben Minuten später hatte der FC Glück, als Reus’ Volleyschuss nach Piszczek-Flanke noch geblockt wurde. Doch auch mit Aubameyang und Ramos glückte den Dortmundern nicht mehr der entscheidende Angriff. Der FC verdiente sich den Sieg dagegen immer mehr: Risses Schuss strich knapp am Tor von Roman Weidenfeller vorbei (68.). Besser machte es Simon Zoller, wenn auch haarscharf an der Grenze zum Abseits: Nach einem erneuten Ballverlust Gündogans flankte der eingewechselte Yuya Osako auf seinen Stürmer, Sokratis und Weidenfeller rauschten am Ball vorbei, sodass der Neuzugang aus Kaiserslautern zum 2:1 einschieben konnte (74.). Die Kölner verteidigten anschließend den Vorsprung erfolgreich, dass die Heimfahrt für die Dortmunder Fans vermutlich noch weniger Spaß gemacht hat als die Hinfahrt.
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