Dortmund. Lange sah es für Borussia Dortmund nach einer Niederlage aus, doch der BVB machte aus einem 0:2 noch ein 2:2. Vorne leitete Lukasz Piszczek die Wende mit ein, hinten hielt Roman Weidenfeller sein Team im Spiel - dafür gab es Bestnoten.

Noten von 2 bis 4,5 - diskutieren Sie mit uns die Leistung der Dortmunder gegen den VfB Stuttgart.

Piszczek hatte das 3:2 auf dem Fuß - Die Noten in der Übersicht 

Roman Weidenfeller: Sicherer Rückhalt seiner Mannschaft: Reagierte stark gegen Werners Flachschuss aus allerdings spitzem Winkel (23.), auch bei Flanken, langen Bällen und Rückgaben auf dem Posten - auch wenn der eine oder andere Befreiungsschlag zur Kerze geriet. Machtlos bei den Gegentoren, verhinderte gegen freien Gentner stark das 1:3 (84.). Note: 2

Lukasz Piszczek: Hinten nur selten beschäftigt, dafür umso mehr nach vorne unterwegs. Spielte einige ansehnliche Bälle - vor allem in der 33. Minute als er Kagawa mit einem blitzsauberen Heber in den Strafraum schickte und in der 73. Minute, als er Aubameyang per Steilpass alleine aufs Tor zuschickte. Allerdings: Er hatte in der Nachspielzeit das 3:2 auf dem Fuß, sein Schuss wurde aber von der Linie gekratzt. Note: 2,5

Neven Subotic: Versucht sich in Abwesenheit der Experten Hummels, Sahin oder Gündogan vermehrt am Spielaufbau. Das ergab einige hübsche Pässe, etwa vor Jojic' guter Chance (19.), aber auch einige Bälle ins Nirgendwo. In seinem Kerngeschäft, dem Abwehren von Angriffen, zunächst bärenstark, gegen den Torschützen Didavi aber kam er zu spät - der entscheidende Fehler war allerdings anderswo passiert (48.). Sein kurzzeitiger Tiefschlaf gegen Gentner hätte fast zum 1:3 geführt (84.). Note: 3,5

Sokratis: Der Grieche war in der ersten Halbzeit ungewohnt unsicher. Sah bei Didavis langen Ball auf Gentner schlecht aus - fast hätte der Stuttgarter per Volley getroffen (10.). Ein weiterer Fehler leitete Werners gute Gelegenheit ein (23.). Auch bei den Gegentoren nicht komplett auf der Höhe. Note: 4

Marcel Schmelzer: Hätte das 0:1 verhindern können, wäre er außen entschlossener zum Ball gegangen (48.). Vor dem 0:2 landete sein Klärungsversuch genau bei Werner (68.). Auch beim langen Ball auf Gentner stand er schlecht zu Ball und Gegner (23.) - insgesamt eine sehr ausbaufähige Rückwärtsbewegung. Nach vorne mit viel Licht - wie dem blitzsauberen Steilpass auf Immobile (21.) und vor allem dem Freistoß auf Immobile (86.) -, aber auch Schatten. Note: 4,5

Sven Bender (bis 66.): Man hat schon deutlich bessere Auftritte des defensiven Mittelfeldspielers gesehen: Zur Pause hatte der sonst so zweikampfstarke Abräumer nicht einmal ein Drittel seiner Duelle gewonnen. War vor dessen guter Chance zwar nah dran an Werner, konnte ihn aber nicht bremsen (23.). Note: 4,5

Milos Jojic: Da der VfB sehr tief stand, rückte der zentrale Mittelfeldspieler immer wieder weit nach vorne und kam zu einigen guten Schussgelegenheiten - allerdings gerieten seine Abschlüsse zu unpräzise (9., 36.). Es schien, als wollte er zu viel, suchte oft den komplizierten statt des einfachen Passes - und sorgte damit trotz seiner Ballsicherung für zu viele Ballverluste. Note: 4

Pierre-Emerick Aubameyang (bis 74.): Eigentlich kommt er im Sturm - vor allem gegen den Ball - besser zurecht, so sieht es auch Trainer Klopp. Wegen der BVB-Personalnot lief er trotzdem auf dem rechten Flügel auf - war aber überall auf dem Platz zu finden und an vielen Angriffen beteiligt. Lange brachte das wenig Ertrag - bis er sich nach Piszczeks Steilpass stark gegen Torhüter Ulreich durchsetzte und zum 1:2 einschob (73.). Großartig auch seine Balleroberung an der eigenen Eckfahne, gefolgt von einem Lauf über das gesamte Feld und präziser Spielverlagerung auf den völlig freistehen Immobile (36.). Es gelang ihm aber längst nicht alles. Note: 2,5

Shinji Kagawa: Hatte den ersten - nun ja - Torschuss des BVB, der aber von halbrechts zu einer sehr harmlosen Rückgabe geriet. Stark, wie er Piszczeks Flanke unter Bedrängnis im Strafraum mit der Brust annahm - den Heber aus der Drehung aber auf die Latte setzte (33.). War oft in vorderster Position zu finden - wodurch der Zehnerraum verwaist blieb und dem BVB die Staffelung gegen tiefstehende Stuttgarter fehlte. Insgesamt mit hohem Aufwand, aber überschaubarem Ertrag. Note: 4

Kevin Großkreutz (bis 74.): War lange einer der Lichtblicke auf Dortmunder Seite: engagiert, zweikampfstark, versuchte, seine Mitspieler mitzureißen. Toller Schussversuch aus 20 Metern, der gehalten wurde (41.). Er ist eben nicht unbedingt der Typ Spieler, der Spiele alleine entscheidet. Note: 2,5

Ciro Immobile: Auf diese Torbeteiligung hätte er liebend gerne verzichtet: Eigentlich war der VfB-Angriff schon abgewehrt, da spitzelte er den Ball in die Füße von Gentner - es folgte das 0:1 (48.). Auf der anderen Seite mit dem richtigen Riecher, als er Schmelzers Freistoß zum 2:2 ins Tor drückte (86.). Insgesamt aber trotz hohen Aufwands mit zu wenig Durchschlagskraft: Einer guten Vorarbeit für Kagawa (21.) standen zu viele Szenen wie in der 36. Minute gegenüber, als er Aubameyangs tolle Spielverlagerung vertändelte. Note: 3,5

Adrian Ramos (ab 66.): Kam für Bender und warf sich engagiert in jeden Zweikampf. Ohne Note

Joseph-Claude Gyau (ab 74.): Kam für Großkreutz. Ohne Note

Mats Hummels (ab 74.): Kam für Aubameyang und feierte sein Saisondebüt. Ohne Note.