Dortmund. Das Spiel gegen den FC Arsenal (2:0) hat Borussia Dortmund weitere Personalprobleme beschert: Zu den ohnehin schon zahlreichen verletzten Spielen kommen wohl noch Sebastian Kehl und Neven Subotic. Und auch ein Linksverteidiger bereitet BVB-Trainer Jürgen Klopp Sorgen.

Jürgen Klopp war bestens gelaunt. Der Trainer von Borussia Dortmund hatte seine Freude an einem uralten Witz, den der frühere BVB-Pressesprecher Jürgen Schneck kurz zuvor erzählt hatte. Doch mit Klopps guter Laune war es schlagartig vorbei, als er während der Pressekonferenz vor dem Bundesligaspiel bei Mainz 05 (Samstag, 18.30 Uhr/im Live-Ticker) nach den Personalien gefragt wurde.

Denn die Verletztenliste war schon vor dem Champions-League-Spiel gegen den FC Arsenal (2:0) lang und ist noch länger geworden: Sebastian Kehl musste zur Halbzeit mit Muskelproblemen im Adduktorenbereich ausgewechselt werden. "Ich wollte nichts riskieren", sagt Klopp. "Es gibt noch eine vage Hoffnung, dass es reicht, aber wir müssen abwarten."

Piszczek immer noch nicht im Training

Nach dem Spiel klagte Innenverteidiger Neven Subotic über ähnliche Probleme. "Da sieht es nicht so gut aus", so Klopp. Marcel Schmelzer wurde kurz vor Schluss mit einem Krampf ausgewechselt - das Beispiel Shinji Kagawa zeigt, dass auch das zu einem Ausfall führen kann. Lukasz Piszczek, der gegen Arsenal kurzfristig passen musste, weil es auch ihn im Muskel zog, konnte bis Donnerstagmittag noch nicht wieder trainieren.

Auch Oliver Kirch, Nuri Sahin und Marco Reus fehlen weiterhin. Dong-Won Ji ist zwar ins Training zurückgekehrt, ist aber ebenso wie Mats Hummels und Ilkay Gündogan noch keine Option für die Startelf. "Falls jemand nach so langer Verletzungspause und zwei Wochen Training in den Kader sollte, muss dieser Kader richtig Probleme haben", sagt der Trainer über Gündogan. "Wir versuchen, ihn in die richtige Verfassung zu bringen. Das wird noch dauern, aber er ist auf einem gutem Weg."

Klopp scoutet bei der Zweitvertretung

Das gilt auch Mats Hummels: Der Innenverteidiger macht im Training Fortschritte, braucht aber noch Zeit. "Das ist ein großer, schwerer Junge, den kann man nicht einfach losschicken", sagt Klopp. Immerhin gibt es auf seiner Position mit Matthias Ginter noch eine bundesliga-erfahrene Alternative - allerdings könnte der Neuzugang auch im Mittelfeld gebraucht werden, falls Sebastian Kehl ausfällt. Die Personaldecke, sie ist zum zerreißen gespannt.

Daher sah sich Klopp am Mittwoch das Drittliga-Spiel der U23 an, um mögliche Kandidaten für den Kader zu begutachten - doch was er sah dürfte seine Laune auch nicht wirklich gebessert haben: Die BVB-Zweitvertretung unterlag dem Chemnitzer FC verdient mit 1:3 und steckt nach neun Punkten aus neun Spielen tief im Abstiegskampf.