Dortmund. So emotional hat man Robert Lewandowski in Dortmund nie gesehen. Obwohl bereits eine Stunde nach Abpfiff des 3:2 seines BVB gegen Hoffenheim vergangen war und der Pole lange in der Kabine der Dopingprobe verweilen musste, war der BVB-Stürmer noch immer sichtlich gerührt vom Abschied, den ihm die Borussia-Fans bescherten. Ein Kurz-Interview.
Vor und auch lange nach seinem letzten Heimspiel in Schwarz-Gelb feierte der Signal Iduna Park seinen Angreifer, der nach dem Sommer zum FC Bayern München wechseln wird. In seinem letzten Interview als BVB-Profi im ehemaligen Westfalenstadion rang der 25-Jährige mehrmals nach Worten.
Robert Lewandowski, in der 90. Minuten wird Ihre Nummer zur Auswechslung angezeigt. Was geht Ihnen da durch den Kopf?
Robert Lewandowski: „Ich wusste, dass es mein letzter Gang hier zum Trainer, zur Bank im BVB-Trikot war. Natürlich war das ein schwerer Moment. Aber das was ich vor und nach dem Spiel gehört habe, war Wahnsinn! Mir fehlen die Worte. Wir haben 3:2 gewonnen, aber die Stimmung war hoch emotional für mich.“
Waren Sie vorm Spiel nervös, weil Sie nicht abschätzen konnten, wie die Fans reagieren?
Lewandowski: „Ich wusste, dass ich auf dem Platz die Unterstützung der Fans habe. Ich habe mich aber schon gefragt, wie es nach dem Spiel wohl sein wird. Was da passiert ist, was ich da gehört habe, war wirklich unglaublich. Ein schwerer, aber schöner Moment.“
Verabschiedung ging Lewandowski sehr nah. Über Stunde nach dem Spiel noch sehr emotional mitgenommen in MixedZone#bvb pic.twitter.com/60dViIQWY4
— Francois Duchateau (@Duchateau) 3. Mai 2014
Kommt in so einem Moment auch mal ein Tränchen?
Lewandowski: „Ich bin noch immer sehr emotional. Das waren vier tolle Jahre für mich beim BVB, in denen ich so viele Tore geschossen habe und tolle Spiele auch in der Champions League erlebt habe, in der Bundesliga zweimal Meister wurde - und ich hoffe auch zwei Mal Pokalsieger.“
Jürgen Klopp hat sie lange in den Arm genommen bei der Auswechslung. Was hat er Ihnen gesagt?
Lewandowski: „Das bleibt unser Geheimnis. Ich habe viel beim BVB gelernt, bin ein besserer Spieler jetzt. Wir haben noch zwei Spiele in Berlin. Das war für mich zwar mein letztes Spiel in Dortmund, aber es ist noch nicht vorbei.“
Man hat Ihnen angemerkt, dass Sie unbedingt noch ein Tor vor heimischer Kulisse machen wollten, hatten viele Torchancen. Ärgern Sie sich, dass es nicht geklappt hat?
Lewandowski: „Das wäre natürlich noch perfekt gewesen, hätte ich hier in Dortmund noch ein Tor geschossen. Aber wenn ich so etwas nach dem Spiel höre, spielt das keine Rolle mehr. Das war Wahnsinn! Ich kann mich nur bei den Fans bedanken.“
Haben Sie sich die letzten Tore fürs Pokalfinale aufgehoben?
Lewandowski: „So lange wir gewonnen – warum nicht? Ich bin noch immer ein BVB-Spieler und habe nur noch diese zwei Spiele im Kopf. Das ist in diesem Moment für mich am wichtigsten.“
Schielen Sie noch auf die Torjägerliste?
Lewandowski: „Ich will mir da keinen Druck machen. Natürlich wäre es cool, wenn ich Torschützenkönig werden würde, aber wenn sich selbst zu sehr unter Druck setzt, fehlt einem die Lockerheit im Spiel.“