Dortmund. Oliver Kirch gehörte beim 4:2 seines BVB gegen Mainz mal wieder zu den Besten bei Borussia Dortmund. Der 31-Jährige zeigte zuletzt eine Entwicklung, die selbst BVB-Coach Jürgen Klopp zum Staunen bringt. Nun ist die Frage, ob der Mittelfeldmann noch über den Sommer hinaus in Dortmund bleibt.

Oliver Kirch hat sich mit seinen 31 Jahren in den letzten Zügen der Saison als zuverlässige Alternative für Borussia Dortmund empfohlen.

Beim 4:2-Erfolg gegen den 1. FSV Mainz 05 bestätigte der defensive Mittelfeldspieler den starken Eindruck, den er im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Real Madrid hinterließ: Auf der „Sechs“ erlief Kirch die Lücken und zeigte sich auch im Pass- und Positionsspiel souverän. Manche sprechen sogar davon, Kirch erlebe gerade seinen „zweiten Frühling“.

Kirchs Steigerung sei für ihn „kein Rätsel“, lobte Jürgen Klopp auf der Pressekonferenz, dennoch käme sie „überraschend“, gab der Trainer zu. „Ein bisschen doof ist es für ihn, dass es so spät kommt. Aber der Junge ist drahtig, er hat noch coole Jahre vor sich.“ Wo Kirchs Uhr in der kommenden Saison schlägt, ist allerdings noch unklar. Sein Vertrag beim BVB läuft Ende Juni aus. Eine Entscheidung über seine Zukunft hat Kirch noch nicht gefällt. „Noch gab es kein Gespräch“, doch Sportdirektor Michael Zorc kündigte in den Katakomben des Signal Iduna Park bereits an, dass man sich in den kommenden Wochen zusammensetzen wolle.

Klopp: „Es hat Klick gemacht“

Entscheidend in der Zukunftsfrage dürfte sein, welche Perspektive Kirch in Dortmund erhält. Obwohl Schwarz-Gelb verletzungstechnisch eine Seuchensaison erlebt, wurde erst in den letzten Zügen des Spieljahres auf den ehemaligen Kaiserslauterer gesetzt. „Oliver hat in den vergangenen Jahren oft keinen Platz in der Mannschaft gefunden. Das war natürlich menschlich enttäuschend für ihn“, weiß Klopp. „Aber vor fünf, sechs Wochen haben wir uns in der Trainerkabine angeschaut und festgestellt, dass es bei ihm Klick gemacht hat. Technisch war er schon immer stark, jetzt hat er auch noch einen guten Blick für den Raum.”

Auch Nuri Sahin weiß, wie es seinem Teamkollegen ergangen ist. „Ob es Julian Schieber oder Oli Kirch ist, beide hatten sehr lange nicht gespielt. Für die ist das nicht immer einfach. Wie sie gearbeitet haben, immer die Fresse gehalten haben, das ist nicht einfach. Ich habe am Dienstag auch nicht gespielt und das ist nicht schön, klar - dafür ist man Fußballer.“ Sahin freut sich über die Entwicklung seines Freundes, mit dem er auch außerhalb des Platzes viel unternimmt. „Wir brauchen jeden Einzelnen. Dafür ist eine Mannschaft da.“

Eine Tendenz wollte Kirch am Samstag noch nicht mitteilen. „Jedes Spiel, das ich hier mache, tut mir gut. Ich denke, dass ich die Einsatzzeiten ordentlich rechtfertige.“ Sein Freund Sahin lehnt sich dafür mehr aus dem Fenster und sagte mit einem selbstsicheren Lächeln: „Ich glaube, er bleibt!“