Dortmund/Essen. Borussia Dortmund hat sich vorzeitig das Ticket für die Champions League Saison 2014/15 gesichert. Dank dem 4:2-Sieg im Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 ist dem BVB Platz drei in der Liga nicht mehr zu nehmen. Auch auf Verfolger Schalke hat der Revierklub weiter mindestens drei Punkte Vorsprung.

Borussia Dortmund mischt auch in der kommenden Saison endgültig wieder im erlesenen Kreis der besten Mannschaften Europas mit. Durch den 4:2 (2:1)-Erfolg über Mainz 05 erhöhten die Dortmunder ihre Punktezahl auf 64. Somit verteidigten sie ihren zweiten Tabellenplatz und können im schlimmsten Fall in den restlichen drei Partien noch auf den dritten Rang zurückfallen. Die direkte Qualifikation für die Champions League ist also geschafft. Die Fans können sich auf weitere Highlights in der Königsklasse freuen, die Vereinsführung über weiterhin sprudelnde Einnahmen.

“Ich traue uns auf jeden Fall zu, in Dortmund zu gewinnen", sagte der Mainzer Trainer Thomas Tuchel vor dem Spiel, “dann dürfen wir allerdings nicht so auftreten wie in den letzten drei Auswärtsspielen. Zwei Tage vor dem Aufeinandertreffen mit seinem Dortmunder Kollegen Jürgen Klopp, der sein Vor-Vorgänger in Mainz war, hatte er noch für Erheiterung der Journalisten gesorgt. Jürgen Klopp könne ein wenig mehr aus sich heraus gehen und nicht immer so ernst sein, sagte er in der Pressekonferenz. Klopp reagierte mit einem Schmunzeln auf die Ironie seines Kollegen. “Mir hat nur nicht gefallen, wie gut er drauf war vor dem Duell mit uns.”

Munterer Beginn der Dortmunder gegen Mainz

Klopp hielt seine Rotationsmaßnahmen in Grenzen. Torhüter Roman Weidenfeller wurde durch Mitch Langerak ersetzt und Oliver Kirch spielte für Sebastian Kehl an der Seite von Nuri Sahin auf der Doppel-Sechs. “Die beiden hätten eh nicht spielen können”, sagte Klopp. Eine Pause erhielt der zuletzt arg beanspruchte Kevin Großkreutz. Für den BVB-Allrounder rückte Milos Jojic in die Dortmunder Startelf.

Und der 22-jährige Serbe stand bereits in der sechsten Minute im Blickpunkt.Nach einer Ecke knallt er aus einer Entfernung von 20 Metern drauf. Der Ball wurde von der Hand von Oliver Kirch abgefälscht und ging ins Tor. Schiedsrichter Markus Schmidt sah keine Absicht des Dortmunders und erkannte den Treffer zum 1:0 an. Drei Minuten vorher hatte Marco Reus bereits einen Freistoß an den linken Pfosten geschossen. Die Dortmunder begannen munter. Von Müdigkeit angesichts der hohen Belastungen in den vergangenen Wochen war nichts zu spüren. Reus leitete auch in der achten Minute die nächste gute Chance des BVB ein. Nach seinem Zauberpass scheiterte Henrikh Mkhitaryan jedoch am Mainzer Keeper Loris Karius.

Schon drei Tore in den ersten 18 Minuten

Warum die Gäste in der Bundesliga zu einer festen Größe geworden sind und um die Plätze für das europäische Geschäft mitkämpfen, zeigten sie in der 14. Minute. Shinji Okazaki, der torgefährliche Japaner, zog aus 20 Metern ab. Unglücklicherweise für die Dortmunder wurde der Ball von Mats Hummels, der diesmal die Kapitänsbinde trug, abgefälscht. 1:1, die Partie war wieder offen.

Aber beide Mannschaften bemühten sich weiter, den 80.000 Zuschauern ein munteres Spiel zu liefern. Und so fiel bereits in der 18. Minute der dritte Treffer. Nach einer sehenswerten Kombination von Sahin und Mkhitaryan bewies Robert Lewandowski zum 101. Mal für die Dortmunder in einem Pflichtspiel, mit welch grandiosem Torinstinkt er ausgestattet ist. Treffsicher schob er den Ball zum 2:1 über die Linie.

Nach dieser fulminanten Anfangsphase ging es ein wenig ruhiger zur Sache, aber Lewandowski und (22.) und Reus (36.) hätten durchaus noch vor der Pause die Führung erhöhen können.

BVB findet richtige Antwort auf den zwischenzeitlichen Ausgleich

Die Borussia begann auch die zweite Hälfte so, wie sie die erste beendet hatte: stürmisch. Aber den ersten Treffer des zweiten Durchgangs erzielten die Mainzer. Mit kräftiger Mithilfe von Nuri Sahin, der bis dahin eine starke Leistung gezeigt hatte. In dieser Szene stand er jedoch neben sich und spielte einen katastrophalen Rückpass auf Torhüter Langerak. Okazaki nahm das Geschenk gern an, eroberte den Ball und netzte zum 2:2 ein. Es war bereits der 13. Saisontreffer des Japaners.

Nur zwei Minuten später konnte Stadionsprecher dem Publikum das nächste Tor verkünden. Diesmal wieder für den BVB. Nach Freistoß von Reus war Lukasz Piszczek mit dem Kopf zur Stelle und brachte die Dortmunder wieder mit 3:2 in Front.

Es sollte nicht die letzte gefährliche Aktion vor dem Mainzer Kasten bleiben. In der 61. Minute hätte Lewandowski gern einen Strafstoß zugesprochen bekommen, doch Schiedsrichter Schmidt erkannte die Aktion des Mainzer Kapitäns Nikolce Noveski nicht als Foul an.

Rote Karte und Reus-Elfmeter setzen Schlusspunkte einer stürmischen Partie

Der Unparteiische stand auch in der 67. Minute im Mittelpunkt. Nach einer Ecke von Reus köpfte Hummels auf das Tor. Okazaki rettete auf der Linie. Der Schiedsrichter sah kein Handspiel des Japaners.

In der 78. Minute gab es dann allerdings keine Zweifel mehr daran, ob der Mainzer Niko Bungert nach einem Schuss von Lewandowski absichtlich mit der Hand eingeschritten war. Und da er eine Torchance verhinderte sah er die Rote Karte. Den fälligen Elfmeter verwandelte Reus zum 4:2 und brachte seine Dortmunder so endgültig auf die Siegerstraße und in die Champions League 2014/2015.