Dortmund. Große Enttäuschung, aber auch jede Menge Stolz ob der eigenen Leistung machte sich breit beim BVB nach dem Aus in der Champions League. Die Dortmunder waren nach dem 2:0-Heimsieg gegen Real Madrid voll des Lobes - für den eigenen Auftritt und vor allem für das BVB-Publikum. Die Stimmen zum Spiel.

BVB-Trainer Jürgen Klopp: Neven Subotic ist nach dem Spiel zu mir gekommen und hat gesagt, er ist so stolz Teil dieser Mannschaft zu sein. Das sagt eigentlich alles. Die Jungs haben ein unfassbares Spiel gezeigt. Sie wollten einfach unbedingt weiterkommen. Leider haben wir das im Hinspiel nicht so auf den Rasen bekommen. Das Spiel war so gut, jeder hat sich so sehr alles abverlangt, dass es heute überhaupt keine Vorwürfe geben kann. Wir haben es den Zuschauern in diesem Jahr nicht immer leicht gemacht, heute aber haben wir das. Und was die daraus gemacht haben, war außergewöhnlich.

Real-Coach Carlo Ancelotti: Wir sind froh, im Halbfinale zu stehen. Die Art und Weise hat mir missfallen, speziell in der ersten Halbzeit. Der Elfmeter war die Schlüsselszene, danach hat der Gegner noch einmal Mut gefasst. Wir haben es anschließend mit der Angst zu tun bekommen und die Kontrolle über das Spiel verloren. In der zweiten Halbzeit war es besser, da haben wir kühlen Kopf bewahrt.

BVB-Verteidiger Mats Hummels: Ich bin hin- und hergerissen. Wir haben einen Abend hingelegt, also das Publikum und die Mannschaft, den man nicht so schnell vergisst. Wir hatten in der zweiten Halbzeit, glaube ich, Chancen, an einem der größten Wunder in der Fußball-Geschichte zu arbeiten. So war es dann am Ende einfach nur ein geiler Abend. Wir beweisen immer wieder, wie viel Geiles in diesem Verein steckt. Heute war das eine der fantastischsten Atmosphären, die ich je erleben durfte.

Kevin Großkreutz: Die Enttäuschung ist schon groß, aber ich kann nur den Hut vor der Mannschaft ziehen. Ganz Dortmund kann stolz sein. Wer so zurückkommt nach einer 0:3-Niederlage und Real Madrid im Stadion beherrscht, hätte es eigentlich verdient, weiterzukommen. Aber wir haben es leider nicht geschafft und deswegen wird man erstmal nicht schlafen können.

Großkreutz zur Mannschaftsleistung: Wir haben schon eine tolle Saison gespielt. Und wenn wir so eine Einheit bleiben wie heute, dass können wir ins Pokalfinale einziehen und dann wird es schwer sein, uns hier zuhause nochmal zu schlagen. Kein Einzelner braucht mit sich hadern. Wir haben als Mannschaft ein sensationelles Spiel gezeigt.

Erik Durm: Das ist schwer zu verarbeiten, einen 2:0-Sieg einzufahren gegen Real Madrid und trotzdem sich nicht freuen zu dürfen. Trotzdem können wir sehr stolz sein auf das, was wir heute geschafft haben. Wir haben uns super Chancen herausgespielt, haben sie aber leider nicht gemacht. Aber so Dinger passieren. Die Enttäuschung überwiegt jetzt und das wird wohl auch noch morgen so sein.

Mats Hummels: Ich denke, dass man trotz des Ausscheidens heute einiges mitnehmen kann. Wir haben ein großartiges Spiel gemacht. Wenn man vor allem bedenkt, dass wir einige Jungs drauf hatten, die nicht zu der Stammformation zählen würden, wenn alle fit wären und gesehen hat, wie sie Fußball spielen können, wie sie ackern, wie sie defensiv kämpfen, war das einfach nur beeindruckend. Ein großer Abend, der leider nicht ganz so zu Ende gegangen ist, wie wir zwischen der 60. und 75. vielleicht noch gedacht hat.

Hummels über das eigene Auftreten: Nach dem Elfmeter war die erste Halbzeit heute eine Demonstration von uns, das kann man so selbstbewusst sagen. Real hatte keinen einzigen Torschuss danach, wir haben fantastisch gespielt. Die zweite Halbzeit war ausgeglichener, Real hat aggressiver angefangen, ist stärker draufgegangen. Man hat gemerkt, dass die wissen, was passieren kann. Und trotzdem hatten wir die Möglichkeit, auf 3:0 zu erhöhen. Und das ist das, was heute so wehtut, dass wir trotz der klaren Steigerung von Madrid drei Riesenchancen hatten, das Ding nochmal richtig spannend zu machen.

Marco Reus: Wir hatten Real Madrid über 80 Minuten sehr gut im Griff, wir haben die erste Halbzeit weltklasse gespielt, da ist unser Plan genau aufgegangen und die wussten nicht, was sie machen sollen. Das war unser Ziel. Aber am Ende zählt, dass Real Madrid weitergekommen ist und das war nicht unser Ziel. Wir hatten unsere Chancen, aber haben sie leider nicht genutzt.

Reus über die eigene Gefühlslage: Wenn man sieht, wieviele Verletzte wir haben und wie stark jeder Einzelne gespielt hat, macht einen das schon stolz, Teil dieser Mannschaft zu sein. Aber für mich überwiegt die Enttäuschung, dass wir es nicht geschafft haben. Wir waren so nah dran und hatten so viele Chancen, da ist es einfach enttäuschend, dass wir es nicht geschafft haben. Aber in ein, zwei Tagen werden wir vielleicht stolz sein, was wir alles geschafft haben. Aber wir waren in beiden Spielen dafür verantwortlich, dass wir nicht weitergekommen sind, vor allem im ersten Spiel.

Robert Lewandowski: Wir hatten ein paar gute Chancen und haben sie leider nicht genutzt. Aber wie wir gespielt haben, war wahnsinnig. Wir können auf unsere ganze Champions-League-Saison sehr stolz sein. Wir haben unsere Gruppe gewonnen, dann Zenit geschlagen.