Madrid. . In der letzten Saison hat der BVB die Königlichen von Real Madrid aus dem Halbfinale der Champions League geworfen. In dieser Saison hat sich Madrid weiterentwickelt, trotzdem gibt es noch Schwachstellen. Dabei könnte ein BVB-Spieler eine entscheidende Rolle einnehmen. Eine Analyse.

Der Favorit ist klar: Real Madrid. Der Marktwert der Königlichen wird auf fast 600 Millionen Euro geschätzt. Wenn die teure Angriffsmaschine einmal ins Rollen kommt, können die Tore nur so purzeln – zuletzt zu bewundern war dies beim 6:1-Sieg der Madrilenen auf Schalke.

Trotzdem muss sich die BVB-Mannschaft vor Madrid keineswegs verstecken. Schon in der letzten Saison haben die Spieler bewiesen, dass sie in der Lage sind, der Real-Offensive ihre Grenzen aufzuzeigen. Auch deswegen sagte Klopp im Vorfeld der Partie: „Wir haben eine Chance, und es kann sein, dass wir sie nutzen werden.“

Verhindern müssen die Dortmunder dazu, dass Cristiano Ronaldo oder Gareth Bale mit Tempo auf einen Verteidiger zulaufen. Im Eins-gegen-Eins sind beide nur sehr schwer zu stoppen - wovon auch die Schalker Defensive ein Lied singen kann, siehe Joel Matip vor dem 3:0 von Ronaldo.

Madrids Hirn: Xabi Alonso

Außerdem lauern beide, genauso wie Sturmspitze Karim Benzema, häufig auf einer Linie mit der gegnerischen Viererkette und warten auf Pässe in die Schnittstelle. Ronaldo rückt dabei auch gerne mal ins Sturmzentrum und macht so Platz für Ángel di Maria, der die Verwirrung nutzt und von links gefährliche Flanken schlägt. Madrids Hirn ist aber nach wie vor Mittelfeld-Stratege Xabi Alonso. Seine Passwege müssen zugestellt werden, da er mit seinen schnurgeraden Pässen das gesamte Mittelfeld des Gegners überbrücken kann.

Die BVB-Marschroute lautet deswegen vermutlich: tief stehen, schnell verschieben, die Außen doppeln. Die Dortmunder werden größtenteils auf eine Art Mittelfeld-Pressing setzen – das bedeutet, dass sich die Mannschaft in die eigene Hälfte zurückzieht, eng zusammenrückt und die Madrilenen um die Mittellinie herum attackiert. Die Folge: wenig Platz für Madrids Künstler.

Ein Spieler kann dabei bei Ballgewinn eine entscheidende Rolle spielen: Henrikh Mkhitaryan. Denn das Real Madrid unter Trainer Carlo Ancelotti hat sich zwar weiterentwickelt, trotzdem klaffen im Mittelfeld häufig immer noch große Lücken – dies wurde selbst beim 6:1-Sieg über Schalke deutlich.

Im Höchsttempo das Spielfeld überbrücken

Mkhitaryan besitzt wie kaum ein anderer Spieler die Fähigkeit, mit dem Ball am Fuß im Höchsttempo das Spielfeld zu überbrücken. Nicht immer findet der 25-Jährige dabei in dieser Saison das richtige Maß zwischen Dribbling und Abspiel. Doch gerade in dem wohl wichtigsten Spiel der Hinrunde gegen den SSC Neapel hat er diese Fähigkeit eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

Mit einem zur Höchstform auflaufenden Mkhitaryan, der bei Ballgewinn das offene Mittelfeld überbrückt und Reus oder Aubameyang in die freien Räumen schickt, kann der BVB immer wieder empfindliche Nadelstiche setzen. Ansonsten muss Klopps Elf das zeigen, was sie schon häufig getan hat: leidenschaftliche Defensivarbeit.