Stuttgart/Dortmund. Der 3:2-Sieg beim VfB Stuttgart lieferte Borussia Dortmund wertvolles Anschauungsmaterial für die anstehenden Champions-League-Partien gegen Real Madrid - ganz besonders in der Hinsicht, wie man gegen die spanische Spitzenmannschaft auf keinen Fall ins Spiel gehen sollte.

Als die Dortmunder Borussen am Samstagabend nach dem Bundesligaspiel gegen den VfB Stuttgart (3:2) den Flieger gen Heimat bestiegen, hatten sie nicht nur drei hart erkämpfte Punkte im Gepäck - sondern auch schon eine präzise Vorstellung davon, wie sie die nächste Partie, das Champions-League-Viertelfinalhinspiel gegen Real Madrid (Mittwoch, 20.45 Uhr/im Live-Ticker) anzugehen hätten.

"Wir wissen, wir dürfen auf keinen Fall so in dieses Spiel gehen, wie wir es hier in den ersten 20 Minuten getan haben", sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc. "Dann steht es nämlich nicht nur 0:2." Das nämlich war in Stuttgart nach 19 Minuten der Fall gewesen. Und Trainer Jürgen Klopp bekam einiges an Videomaterial zusammen, dass er unter der Rubrik "So nicht!" einsortieren konnte.

Etwa jene Szene vor dem zweiten Gegentreffer, als der Stuttgarter Ibrahima Traore BVB-Linksverteidiger Erik Durm allzu leicht überlief. Wer da schon an Real Madrid dachte, musste sich durchaus Sorgen machen. Denn dort treibt sich auf den Außenbahnen bekanntlich der Weltfußballer Cristiano Ronaldo herum, der auch in der laufenden Saison in bestechender Form ist. "Da sind auch noch Benzema, Bale, di Maria und Ronaldo", warnte jedoch Innenverteidiger Mats Hummels. "Man sollte sie nicht auf Ronaldo beschränken."

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Der Plan: Kompakt stehen und kontern

Mit Ronaldo und Gareth Bale verfügen die Madrilenen über die teuerste Flügelzange der Welt: Fast 200 Millionen Euro zahlten die "Königlichen" an Ablöse - rund das Dreifache des Werts, mit dem in der BVB-Bilanz die sogenannten immateriellen Vermögenswerte veranschlagt werden, hinter denen vor allem der Mannschaftswert versteckt. Wie spielt man gegen solche Spieler? " Wie ab Minute 25 gegen Stuttgart am besten", sagt Hummels. "Wir werden jetzt nicht Pressing über das ganze Feld spielen, sondern kompakt stehen und dann versuchen zu kontern."

Dass Real Madrid zwei der letzten drei Ligaspiele verlor, macht ihm nicht wirklich Hoffnung: "Ich sehe da leider keine Krise, ich sehe da eine Anhäufung von verdammt vielen Weltklasse-Spielern", so Hummels, der den BVB trotzdem nicht chancenlos sieht: "Wenn man weiß, wo die Schwachstellen liegen, kann man jede Mannschaft besiegen", meint er. "Aber das gilt leider auch für uns."