Dortmund. Freude und Erleichterung waren die vorherrschenden Gefühle bei den Spielern von Borussia Dortmund nach der 1:2-Niederlage im Champions-League-Achtelfinal-Rückspiel, das aber wegen des 4:2-Hinspielsiegs zum Weiterkommen reicht. Wen wünschen sich die BVB-Profis im Viertelfinale?
Dass sie nicht ihr bestes Spiel gemacht hatten, darin waren sich die Profis von Borussia Dortmund nach dem 1:2 gegen Zenit St. Petersbug einig. Weil am Ende aber dennoch die Qualifikation für das Champions-League-Viertelfinale stand, überwogen Stolz und Freude. Wir haben die Stimmen gesammelt.
Zenit-Trainer Sergei Semak: Es war eine schwierige Aufgabe für uns und es hat leider nicht ganz gereicht. Die Jungs haben ein gutes Spiel gemacht. Die Dortmunder haben aber auch super Fußball gespielt.
Jürgen Klopp, Trainer BVB: Ich bin total zufrieden mit dem Weiterkommen. Was man als Borussia Dortmund lernen muss, ist, dass so ein ganz ganz großer Erfolg, zum zweiten Mal ins Viertelfinale weiterzukommen, sich hinter so einem 1:2 versteckt.
Klopp zur Gelben Karte für Lewandowski: Ich muss sehr vorsichtig im Bewerten von Schiedsrichterentscheidungen sein. (Pause) Ich hätte sie nicht gegeben.
BVB-Kapitän Sebastian Kehl: Das Spiel war nicht unser bestes. Trotzdem können wir sehr, sehr stolz sein auf das, was wir erreicht haben, wir sind wieder unter den besten Acht in Europa. Und das bei all den Problemen, die wir in den letzten Wochen haben. Jetzt freuen wir uns auf die Auslosung am Freitag, mal sehen, was uns dann erwartet.
Kehl über sein Tor: Ich habe mich natürlich sehr gefreut. Es war auch ein wichtiger Zeitpunkt, um ein bisschen Ruhe hereinzubringen. Aber wer mich kennt, der weiß, dass ich mich nicht an Toren aufhänge, sondern erfreut bin, dass wir als Mannschaft die nächste Runde erreicht haben. Ich habe mit Schmelle immer die Absprache, dass ich hereinlaufe, wenn er aus dem Halbfeld flankt. Und heute hat das ganz gut geklappt. Ich wollte den Ball unbedingt und mit aller Wucht reinmachen. Ich habe es noch nicht gesehen im Fernsehen, ob es genauso aussah, wie es sich angefühlt hat.
Marcel Schmelzer: Es war ein schwieriges Spiel. Aber das allerwichtigste ist, dass wir weitergekommen sind. Wir tun uns momentan auch ein bisschen schwer, haben viele Verletzte, andere müssen dann alle Spiele durchspielen. Das sieht man auch, dass wir nicht ganz so spielen, wie man es gewohnt ist von uns. Aber wichtig ist, dass wir weiter sind.
Schmelzer zu seiner Verletzung: Im Zweikampf ist das Bein ein bisschen zu weit weggezogen worden als normal. Das hat extrem reingezogen in beide Leisten. Es schmerzt, aber genaues kann man erst morgen nach der Untersuchung sagen.
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Pierre-Emerick Aubameyang: Es war kein leichtes Spiel, aber das wussten wir schon vorher. Zenit ist eine gute Mannschaft und ist mit der kleinen Hoffnung angereist, vielleicht doch weiterzukommen. Aber am Ende ist wichtig, dass wir weiter gekommen sind.
Robert Lewandowski zu seiner Gelbsperre: Das ist schade, auch weil ich nicht weiß, warum ich diese Gelbe Karte bekommen habe. Trotzdem bin ich zufrieden, dass wir das Viertelfinale erreicht haben. Aber da müssen wir viel, viel besser spielen. Wenn wir so spielen wie heute, wird es sehr schwer.
Kevin Großkreutz: Die Freude ist riesig. Wir haben wieder etwas unglaubliches erreicht, wir stehen unter den besten Acht und können uns auf die Auslosung freuen. Das hat sich die Mannschaft verdient. Wir haben wieder eine überragende Champions-League-Saison gespielt, mit so vielen Verletzten, mit so vielen Rückschlägen, waren fast draußen und sind doch weitergekommen. Darauf kann die Mannschaft stolz sein.
Mats Hummels: Wir wissen, dass wir kein perfektes Spiel gemacht haben, aber das Ziel war weiterzukommen. Es wäre natürlich schöner gewesen, das mit einem Ergebnis zu machen, mit dem man in der letzten Viertelstunde nicht zittern muss. Es war von beiden Mannschaften kein fantastisches Spiel. Bis zum 1:1 war bei uns ein wenig Unsicherheit zu spüren, danach lief es besser - bis Rondon aus dem Nichts das 2:1 für Zenit macht. Danach hat es sich zwar etwas schlechter angefühlt, aber wirklich Gefahr kam nicht auf.
Hummels zur nächsten Runde: Man muss aufgrund der Personalsituation sagen, dass wir wahrscheinlich gegen jede Mannschaft mindestens kleiner Außenseiter sind. Hätten wir alle beisammen, die wir im Kader haben, würde ich das anders sehen. Aber die Chance, den nächsten Gegner zu besiegen, haben wir trotzdem.
BVB erreicht Viertelfinale
Hummels zum Gegentor zum 1:2: Wenn der Ball so nah ans Tor kommt, denke ich immer, dass ich nicht zu weit reinrutschen soll, weil der Ball ja auch abgefangen werden kann. Kann man mir anlasten, habe ich kein Problem mit.
Hummels zur Lewandowski-Sperre: Wenn der beste Stürmer der Welt ausfällt, ist das für jede Mannschaft ein Problem. Aber wir müssen schon die gesamte Saison mit solchen Situationen umgehen und werden das kompensieren. Wie genau wir das personell und taktisch machen, ist aber noch Zukunftsmusik.
Die Wunschlose der BVB-Profis
Nuri Sahin: Ich wünsche mir Manchester. In dem Stadion habe ich noch nicht gespielt, in den anderen schon.
Sebastian Kehl: Bayern kann gerne irgendwann in ein, zwei Finals ganz zum Ende kommen. Wir haben vielleicht als einzigen Wunsch, dass wir zuerst auswärts ran dürfen. Bei diesen acht Mannschaften, die jetzt noch dabei sind, gibt es kein wirklich einfaches Los.
Marcel Schmelzer: Es sind ja noch ein paar Mannschaften drin, gegen die wir noch nicht gespielt haben, dass wäre doch mal was Neues.
Pierre-Emerick Aubameyang: Barcelona oder Paris.
Kevin Großkreutz: Ich wünsche mir Barcelona, da war ich noch nie, das wäre ein Erlebnis.
Mats Hummels: Irgend jemand, gegen den ich noch nicht gespielt habe. Also Chelsea, Barca oder ManUnited, aber vielleicht ist ja noch eine Mannschaft dabei, gegen die ich noch nicht gespielt habe.
Robert Lewandowski: Ich habe keinen Wunsch, es sind nur noch Topmannschaften dabei, egal, gegen wen wir spielen. Aber wenn wir so spielen, wie wir können, ist alles möglich.