Dortmund. . Borussia Dortmund ist ins Viertelfinale der Champions League eingezogen - mit einer 1:2-Niederlage und einer alles in allem ausbaufähigen Leistung. Beim BVB überzeugte insbesondere Linksverteidiger Marcel Schmelzer - das gibt die Note 2.

Noten von 2 bis 4,5 - diskutieren Sie mit uns die Leistung der Dortmunder gegen Zenit St. Petersburg. (Einzelkritik von Sebastian Weßling)

Die BVB-Noten in der Übersicht 

Roman Weidenfeller: Musste nach sieben Minuten einen Distanzschuss von Witsel abwehren, beim Gegentor durch Hulk war er machtlos (16.). Bekam ansonsten nicht so viel zu tun, weil die meisten Schüsse der Gäste neben seinem Tor landeten. Note: 3

Lukasz Piszczek: Erschreckend schwaches Spiel des Rechtsverteidigers in der ersten Halbzeit. Vorne mit vielen Fehlpässen, hinten mit großen Problemen gegen die quirligen Zenit-Angreifer. Fing sich aber in der zweiten Halbzeit und agierte deutlich sicherer. Note: 4,5

Sokratis: Der Grieche bekam wie sein Nebenmann Hummels in der ersten Halbzeit einiges zu tun, weil die Russen das BVB-Mittelfeld allzu leicht überspielten. Räumte das, was ins eine Richtung kam, kompromisslos ab. Note: 2,5

Mats Hummels: Nach fünf Minuten setzte er zu einem seiner gefürchteten Soli an und leitete so eine Großchance durch Aubameyang ein. Ansonsten hatte er wenig Möglichkeiten, seine langen Pässe anzubringen, weil sich die Offensivspieler nicht gut bewegten. Defensiv fast durchgehend tadellos - bis sich Rondon in der 73. Minute in seinem Rücken löste und einköpfte. Note: 3,5

Marcel Schmelzer bis (76.): Immer wieder stand der Linksverteidiger in der gegnerischen Hälfte frei, oft wurde er von den Kollegen ignoriert. Nicht so in der 38. Minute, als er per Flanke das 1:1 vorbereitete. Schon vorher hätte Aubameyang nach einer Schmelzer-Hereingabe treffen müssen, köpfte allerdings vorbei (5.). So viele gute Flanken war man von ihm schon fast nicht mehr gewohnt. Nahm Zenits besten Offensivspieler Hulk fast komplett aus dem Spiel, an dessen Tor war er absolut schuldlos (16.). Note: 2

Sebastian Kehl: Natürlich, er köpfte mit tollem Einsatz das so wichtige 1:1 (38.). Und dennoch war es im ersten Durchgang ein ausbaufähiger Auftritt: Im defensiven Mittelfeld fehlte es ihm oft an Zugriff und im Antritt hatte er gegenüber den Russen deutliche Nachteile. Symptomatisch die Szene vor dem Gegentor, als er auf der linken Seite den Zweikampf gegen Hulk verlor (16.). Machte es in der zweiten Halbzeit sehr viel besser, als er mit gutem Stellungsspiel und resoluter Zweikampfführung Endstation für so manchen Zenit-Angriff war - wenngleich nicht unüberwindbar: Vor dem 1:2 gelang es ihm nicht, die Flanke zu unterbinden. Note: 2,5

Nuri Sahin: Ließ Hulk vor dessen Traumschuss viel zu widerstandslos passieren, kam wie Kehl in der ersten Halbzeit nicht so recht in die Defensivzweikämpfe. Verschleppte zu oft das Tempo, anstatt schnell umzuschalten und spielte im Angriffsdrittel zu viele Fehlpässe. Steigerte sich in der zweiten Halbzeit deutlich - gegen allerdings immer stärker abbauende Russen. Note: 4

Pierre-Emerick Aubameyang (bis 90.): Hätte schon nach fünf Minuten für die Entscheidung sorgen müssen, köpfte aber Schmelzers tolle Flanke aus kürzester Distanz vorbei. Danach bestenfalls unauffällig. Zog meist viel zu früh nach innen und stand sich dann mit den übrigen BVB-Spielern auf den Füßen, anstatt das Spiel auf dem Flügel breit zu machen und dort sein Tempo auszuspielen. Note: 4,5

Henrikh Mkhitaryan (bis 69.): Ein sehr bemühter Auftritt des Spielmachers - aber wer will das schon im Arbeitszeugnis stehen haben? Entscheidendes gelang ihm nur selten - auch weil sich im BVB-Angriff kaum Anspielstationen boten. In der Defensivarbeit ordentlich, aber nicht ganz so kompromisslos wie sonst. Note: 4

Kevin Großkreutz: Passte sich dem sehr durchschnittlichen Niveau der Partie an, ohne groß positiv oder negativ aufzufallen. Auch er verlor ein wenig zu oft den Ball, wirkte außerdem überspielt - ging die Wege nach hinten eher selten im Vollsprint. Note: 4

Robert Lewandowski: Wird das Viertelfinal-Hinspiel verpassen, weil er sich für ein reichlich überflüssiges Handspiel im gegnerischen Strafraum die dritte Gelbe Karte im laufenden Wettbewerb holte. Auch ansonsten war es nicht das Spiel des Polen, der zwar wie immer viel lief, sich fallen ließ, als Anspielstation fungierte - aber selbst selten in gefährliche Positionen kam. Note: 3,5

Milos Jojic (ab 69.): Kam für Mkhitaryan. Ohne Note

Erik Durm (ab 76.): Kam für Schmelzer. Ohne Note

Jonas Hofmann (ab 90.): Kam für Aubameyang. Ohne Note