La Manga. Die Auslosung der Zimmerbelegung im Trainingslager von Borussia Dortmund in La Manga sorgt für interessante Begegnungen. Das Intellektuellen-Zimmer bilden zum Beispiel die Innenverteidiger Mats Hummels und Manuel Friedrich. Nur einer liegt in einem Einzelzimmer.
Wie immer wurde die ganze Sache fair ausgelost – und zwar vor dem Abflug nach Spanien. Die Rede ist von der Zimmerbelegung im Fünf-Sterne-Hotel Principe Felipe, das Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund im Trainingslager von La Manga bezogen hat. Der einzige, der sich nicht mit den Unarten eines Zimmerkollegen plagen muss, ist Sebastian Kehl. Der ist Kapitän. Und ältester Spieler im Kader. Der darf so was. Aber in seiner Nähe gibt es das…
… Intellektuellen-Zimmer
Dort hausen die Herren Mats Hummels und Manuel Friedrich. Männer, über die behauptet wird, sie seien nicht wie der typische Fußball-Profi. Beide sind Innenverteidiger, beide sind/waren deutsche Nationalspieler – und beide sind vortrefflich in der Lage, ihre Gedanken in hübsche Worte zu verpacken, was ihnen nun den vorschnellen Ruf einbringt, dass auf ihrem Zimmer Kafka gelesen und Goethe rezitiert wird. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird es so nicht sein. Aber zumindest dürfte es nicht die ganze Zeit um Fußball gehen. Allein schon deshalb, weil sich Manuel Friedrich über einen langen Zeitraum seiner Karriere gar nicht so sehr für diesen Sport und seine Protagonisten interessierte. Immerhin: Die ihm zugedachten Gegenspieler hat er dann auf dem Platz doch meistens noch gefunden.
… Ferrari-Zimmer
Marco Reus und Jakub Blaszczykowski hat die Losfee ebenfalls zusammengeführt. Die beiden in der Öffentlichkeit eher als schweigsam wahrgenommenen Profis gelten neben Pierre-Emerick Aubameyang als die schnellsten im ganzen Kader. Sozusagen die Ferraris im schwarz-gelben Fuhrpark. Ob ihr Zimmer groß genug für ein kleines Wettrennen ist? Wir vermuten: nein.
… BVB-Zimmer
Zugegeben, Nuri Sahin ist erst seit einem Jahr wieder zurück beim BVB, aber die Episoden bei Real Madrid und dem FC Liverpool haben ihn gelehrt, dass er so richtig glücklich nur in Dortmund sein kann. Dort, wo er seine Jugend verbrachte, wo er als Balljunge die Champions-League-Abende verlebte, wo er jüngster Bundesligaspieler aller Zeiten wurde. Und so weiter. Der Sauerländer bezeichnet sich als Dortmund Jungen und ist dem Klub ebenso zugeneigt, wie Torwart Roman Weidenfeller, mit dem er das Zimmer teilt. Der ist seit mehr als einem Jahrzehnt Borusse und hat in dieser Zeit fast alle Höhen und Tiefen mitgemacht.
… Sänger-Zimmer
Edisson Jordanov ist zum ersten Mal mit den Profis im Trainingslager – und hat mit Kevin Großkreutz den wohl perfekten Zimmerkollegen. Schließlich ist der Ur-Dortmunder dafür bekannt, seinen Bettnachbarn Dortmunder Liedgut beizubringen für den Fall, dass er da Verbesserungsbedarf sieht. So war es einst mit Shinji Kagawa, so war es im Sommer mit Neuzugang Henrikh Mkhitaryan. Wie es um die Textsicherheit Jordanovs bestellt ist, ist noch nicht bekannt. Aber der Nachwuchsspieler ließ vorsichtshalber schon mal ausrichten, dass er nicht singen kann.
… Multi-Zimmer
Viele Einflüsse vereinigen sich in den vier Wänden von Henrikh Mkhitaryan und Sokratis Papastathopoulos zu wahrer Internationalität. Ein Armenier, der in der Ukraine gespielt hat und sechs Sprachen spricht, mit einem Griechen, der schon in Italien anheuerte und neben englisch und griechisch auch deutsch und italienisch parlieren kann. Und wenn beiden einmal die Worte ausgehen sollten, dann können sie immer noch schauen, welcher Name beim Scrabble den höheren Wortwert ergibt.