Dortmund. Nach einer weitgehend ordentlichen Leistung unterlag Borussia Dortmund im Spitzenspiel des 13. Bundesligaspieltags dem FC Bayern München mit 0:3 (0:0). Kevin Großkreutz war beim BVB der Beste, Manuel Friedrich fehlte es bei seinem Debüt in den entscheidenden Szenen an Präsenz.

Noten von 2,5 bis 4,5: Kommentieren Sie die Leistungen der BVB-Spieler im Gipfeltreffen gegen den FC Bayern München.

Alle BVB-Spieler in der Einzelkritik 

Roman Weidenfeller: Musste ins einem ersten Spiel als Nationalspieler überraschend lange warten, bis er etwas zu halten bekam - und war dann in der 35. Minute gegen Mandzukic und Müller auf dem Posten. Verpasste allerdings wenig später eine Hereingabe von Robben (37.). Hielt, was er halten musste, an den Gegentoren schuldlos.

Note: 3

Kevin Großkreutz: In der ersten Halbzeit der Mann mit den meisten Ballkontakten, überall auf rechts zu finden. Schaltete sich immer wieder in die Offensive ein und hatte Robben meist im Griff - bis auf die 37. Minute, als er diesen aus den Augen verlor und der Niederländer mit einer Flanke um ein Haar ein Tor vorbereitet hätte. Rückte nach Piszczeks Einwechslung ins zentrale Mittelfeld (77.), konnte dem Spiel aber keine entscheidenden Impulse mehr geben. Unnötig seine Gelbe Karte, als er ein wenig übermotiviert einen Streit mit Mandzukic vom Zaun brach.

Note: 2,5

Manuel Friedrich: Bestritt sein erstes Pflichtspiel seit Mai - und hin und wieder war ihm die mangelnde Spielpraxis anzumerken. Leistete sich ein paar Querschläger und ließ sich bei einem Einwurf von Müller abkochen, der daraufhin im Strafraum frei zum Schuss kam (35.). Hätte vor dem 0:1 entschlossener auf Götze gehen müssen, obwohl die Situation da schon schwer zu verteidigen war. Vor dem entscheidenden 0:2 kam er gegen Robben zu spät (85.). Eigentlich eine ordentliche Leistung - in den entscheidenden Szenen aber fehlte ihm die (Gedanken-)Schnelligkeit.

Note: 4,5

Sokratis: Der Innenverteidiger machte eine starke Partie gegen Mandzukic - auch wenn er nicht ganz fehlerfrei blieb: In der 35. Minute ließ er den Kroaten per Seitfallzieher zum Abschluss kommen, zwei Minuten später entwischte der Stürmer ihm nach Robben-Flanke, traf aber den Ball nicht - das hätte den Rückstand bedeuten können.Ansonsten ohne Fehl und Tadel.

Note: 3

Erik Durm: Couragierte Vorstellung des Dortmunders, der immer wieder mit nach vorne ging und hinten meist sicher stand - aber ein paar Probleme bekam, wenn die Bayern im Höchsttempo über seine Seite spielten - wie in der 87. Minute, als die Bayern sich vor dem 0:3 an ihm vorbeikombinierten. Auch nach vorne fehlte es ihm an an Effizienz.

Note: 4

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Sven Bender (bis 78.): In der 51. Minute rieben sich die Zuschauer verwundert die Augen: War das wirklich Bender, der eben mit butterweichem Chip eine Riesenchance für Lewandowski vorbereitet hatte? Er war es. Ansonsten konzentrierte er sich auf das, was er am besten kann: Lücken zulaufen und das Spiel des Gegners zu zerstören - was meist gut funktionierte, durch das Zentrum kamen die Bayern nur selten.

Note: 2,5

Nuri Sahin: Natürlich gehören Fehlpässe zu seinem risikoreichen Spiel - es hätten aber doch ein paar weniger sein dürfen. War meist weit hinten als Ballverteiler und Spielaufbauer gefragt und kam so nur selten in wirklich gefährliche Bereiche. Hätte das 0:1 verhindern können, wenn er die Gefahr durch Götze im Rückraum schneller erkannt und rechtzeitig zurückgegangen wäre.

Note: 4

Jakub Blaszczykowski (bis 72.): Einer der Aktivposten im Dortmunder Spiel. Wann immer es in Halbzeit eins gefährlich wurde, war der Pole beteiligt. Steckte schon in der 3. Minute toll auf Lewandowski durch, der aber wegen Abseits zurückgepfiffen wurde, leitete einige weitere gute Gelegenheiten ein. Verpasste seine größte Chance in der 24. Minute, als er den Ball annahm, statt direkt zu schießen und prompt geblockt wurde. Insgesamt trotz vieler toller Szenen zu ineffizient.

Note: 2,5

Henrikh Mkhitaryan (bis 72.): Noch immer verpasst der Armenier zu oft den richtigen Moment des Abspiels - zusammen mit mehreren Fehlpässen sorgte das dafür, dass er einige vielversprechende Szenen zunichte machte. Arbeitete aber wie alle Dortmunder stark gegen den Ball. Brachte die Fans in der 71. Minute zur Verzweiflung, als er eine Flanke freistehend mit der Brust annahm, anstatt direkt abzuschließen und schlussendlich durch Neuer geblockt wurde. Das hätte der Ausgleich sein müssen. Sofort danach ausgewechselt.

Note: 4

Marco Reus: War viel in der Rückwärtsbewegung gefordert, unterstützte seinen Hintermann Durm exzellent und kreierte durch seine Balleroberungen immer wieder vielversprechende Situationen. Hätte den BVB nach 30 Minuten in Führung bringen können, als Boateng wegrutschte, zog seinen strammen Schuss aus vollem Lauf aber genau auf Neuer. Starker Schuss in der 73. Minute, als er alles richtig machte, Neuer aber exzellent hielt.

Note: 3

Robert Lewandowski: Bekam von den Bayern-Innenverteidigern immer wieder auf die Socken und hatte gegen diese einen schweren Stand - schaffte es aber dennoch, Chancen wie etwa durch Blaszczykowski (24.) vorzubereiten. Verpasste in der 51. Minute freistehend vor Neuer den Ball. Ackerte unermüdlich, in der zweiten Halbzeit mit zu vielen Ungenauigkeiten ins einem Spiel.

Note: 3,5

Pierre-Emerick Aubameyang (ab 71.): Kam für Blaszczykowski, bewies hin und wieder seine Schnelligkeit - aber ohne jeglichen Ertrag. Ohne Note

Jonas Hofmann (ab 71.): Kam für Mkhitaryan. Ohne Note.

Lukas Piszczek (ab 77.): Kam für Bender und durfte erstmals seit dem Sommer wieder mitspielen. Ohne Impulse und daher ohne Note.