Essen. Das 2:1 des BVB beim FC Arsenal hatte vor allem zwei Gesichter: Kevin Großkreutz, der mal wieder als Dauerläufer auf der rechten Seite auffiel, und Robert Lewandowski. Der heiß begehrte Pole legte Tor Nummer eins vor und erzielte das zweite selbst. Note 2 für beide in unserer Einzelkritik.
Rund zehn Kilometer mehr als Mannschaft lief der BVB bei seinem 2:1-Erfolg gegen den FC Arsenal als die Gegner aus London. Ein Indiz dafür: Die Einsatzbereitschaft war der Schlüssel zum Sieg.
Auf Dortmunder Seite taten sich dabei besonders zwei Akteure hervor: Erstens Kevin Großkreutz als Dauerläufer und Maßflankengeber. Zweitens Robert Lewandowski als furchtloser Zweikämpfer und Scorer. Beide verdienen sich die Note 2 in unserer Einzelkritik.
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Die Einzelkritik in Textform
Roman Weidenfeller: Eine halbe Stunde kam so gut wie gar nichts auf sein Tor. Dann mit gutem Timing beim Rauslaufen gegen Wilshere (29.). Litt vor dem 1:1 offenbar an argen Verständigungsproblemen - genauso wie sein Arbeitskollege Subotic. Wenn er als Torwart seinem Vordermann früh genug in die Wüste schreit, fängt er Sagnas Flanke im Halbschlaf. Hatte ansonsten kaum Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Rechtzeitig draußen gegen Cazorla (78.). Note: 3,5
Kevin Großkreutz: Bewies einmal mehr, dass es wohl sehr nervig ist, gegen ihn anlaufen zu wollen. Hinten solide und vorne, im Gegensatz zu Marcel Schmelzer auf der anderen Seite, viel unterwegs. Hatte als einer der wenigen BVB-Defensivleute keine Aktien am Gegentor zum 1:1. Startete vor dem 2:1 durch, lief über den ganzen Platz und bediente Lewandowski mustergültig (81.). Note: 2
Neven Subotic: Fiel lange gar nicht, dann aber extrem negativ auf. Wenn er vor dem 1:1 weg bleibt oder die Flanke beherzter in den Oberrang nagelt, geht Dortmund wahrscheinlich mit einer glücklichen Führung in die Pause. Führte sich mit einem riskanten, aber starken Tackling gegen Özil in die zweite Hälfte ein (40.). Note: 4
Mats Hummels: Wichtiges und gut getimtes Tackling gegen Giroud (12.), der ihm zehn Minuten später an der Torauslinie wegläuft und ihn zu einer riskanten Grätsche zwingt. Stand bei Rosickys Linksschuss goldrichtig und klärte auf der Linie (38.). Spielte einige schlampige Pässe. Note: 4
Marcel Schmelzer: Spielte nach Faserriss zuletzt am 21. September. Eine Pause, die ihm noch nachzuhängen schien. Kam mit zwei guten Tacklings in die Partie, ließ den Sportsfreunden Wilshere und Sagna dann aber wiederholt viel Platz auf der linken Defensiveseite des BVB. Fraglich, ob er vor dem 1:1 so weit einrücken musste. Sagna hatte dabei genug Zeit, um noch mal ganz ruhig durchzupusten. Biss sich durch, ohne zu glänzen. Note: 4
Sven Bender: Von den zehn Kilometern, die Borussia insgesamt mehr lief als Arsenal, spulte er gefühlte acht ab. Mit einer der Gründe dafür, dass Mesut Özil in der ersten halben Stunde beinahe unsichtbar war, und später auch nicht gerade überragend auffällig wurde. Lief – wie immer – viele Löcher zu und warf sich in viele Zweikämpfe. In der Offensive allerdings kaum tätig. Note: 3
Nuri Sahin: Forderte viele Bälle im Spielaufbau, verteilte die meisten davon sicher. Leitete mit überlegtem Pass auf Aubameyang den Konter zum 2:1 ein. Note: 3
Jakub Blaszczykowski (bis 66.): Erstmals seit dem 24. September (Pokalspiel in München) in der Startelf. Im ersten Durchgang weitgehend unauffällig und behutsam im Vorwärtsgang. Nach der Halbzeit etwas mutiger bis zu seiner Auswechslung. Note: 4
Henrikh Mkhitaryan (bis 66.): Nicht immer blitzsauber im Passspiel. Dafür aber umso trockener beim 1:0, als er Ballannahme und Rechtsschuss blitzschnell zur BVB-Führung ummünzte. Das blieb allerdings mit Abstand seine auffälligste Szene bis zu seiner Auswechslung. Note: 3,5
Marco Reus (bis 87.): Sorgte für den ersten nennenswerten Abschluss des BVB – sein Rechtsschuss aus gut 20 Metern ging aber dann doch deutlich am Arsenal-Kasten vorbei. Bärenstark vor dem 1:0, als er nach seinem Fehlpass nachsetzte und dem Assist-Geber Lewandowski den Ball zuspitzelte. Insgesamt aber, gemessen an seinen Fähigkeiten, reichlich uninspiriert. Note: 4
Robert Lewandowski: Deutlich einsatzfreudiger als gegen Hannover und furchtlos vor großen Abwehrspielern, die mit Anlauf in seinen Rücken reinspringen. Am Ball ein paar Mal zu fahrig und zu spät mit dem Abspiel – allerdings auch gedankenschnell und umsichtig, als er vor dem 1:0 nicht selbst abschloss, sondern Mkhitaryan einsetzte (41.). Tauchte in der zweiten Halbzeit zunächst mit einigen verlorenen Zweikämpfen gegen Kosczielny ab. War dann aber nach der Traumflanke von Großkreutz wieder mit dem 2:1 zur Stelle (81.). Note: 2
Pierre-Emerick Aubameyang (ab 66.): Kam für Kuba. Verzögerte vor dem 2:1 klug und schickte dann Flankengeber Großkreutz auf die Reise. Note: 3
Jonas Hofmann (ab 66.): Kam für Mkhitaryan. Ziemlich abgezockt in der Schlussphase, als er im Alleinang rund zwei Minuten von der Uhr nahm. Note: 3
Sokratis (ab 87): Kam für Reus. Ohne Note.