Dortmund. . Borussia Dortmund hatte in den letzten Wochen ein eindrucksvolles Lazarett, in dem sich die Reihen nun zumindest ein bisschen lichten: Nuri Sahin, Marco Reus und Jonas Hofmann sind zurück im Teamtraining. Mit etwas Glück könnten Bender und Schmelzer ebenfalls bis Samstag zurückkehren.
An Erik Durm hatte Jürgen Klopp nicht gedacht. Der Trainer von Borussia Dortmund hatte alle verletzten oder angeschlagenen BVB-Spieler aufgezählt, aber der Name Durm fiel nicht. Dabei ist der Außenverteidiger erkältet vom U21-Länderspiel gegen die Färöer zurückgekehrt und gehört so zumindest zum Kreis der angeschlagenen Spieler.
Doch das BVB-Lazarett war in den letzten Tagen und Wochen so prall gefüllt, dass man schonmal einen Spieler übersehen kann: Nuri Sahin, Marco Reus, Jonas Hofmann, Sven Bender, Marcel Schmelzer, Lukasz Piszczek, Ilkay Gündogan, Sokratis und Sebastian Kehl, dazu kommt der gesperrte Mats Hummels - fast eine komplette Fußballmannschaft, und noch dazu eine ziemlich gute.
Gündogan ist laut Klopp "auf einem guten Weg"
Doch so langsam entspannt sich die Situation: Sahin, Reus und Hofmann konnten am Mittwoch erstmals mit der Mannschaft trainieren, Bender und Schmelzer absolvieren am Donnerstag das Aufwärmen mit der Mannschaft, um anschließend individuell zu trainieren - ob es für das Heimspiel gegen Hannover 96 am Samstag (15.30 Uhr/Sky und im Live-Ticker) reicht, ist offen.
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"Und auf einem sehr guten Weg sind Piszczek und Gündogan", sagt Klopp. "Sie sind noch lange nicht einsatzfähig, haben aber in den letzten zehn Tagen einen richtig großen Schritt nach vorne gemacht." Kehl wird, wenn alles gut geht, in der kommenden Woche ins Mannschaftstraining zurückkehren. "Morgen ist Training, dann weiß ich, wer zur Verfügung steht", sagt Klopp. Und ihr erfahrt es dann am Samstag."
Klopp weist Kritik an Kaderplanung zurück
Dass der Kader angesichts der derzeitigen Verletztenliste zu klein für drei Wettbewerbe ist, findet der BVB-Trainer nicht: "Es ist schon sehr ungewöhnlich, dass gleich drei Sechser nicht zur Verfügung stehen", sagt er. "Wie groß soll ein Kader sein, das noch qualitativ gut aufzufangen? Sieben Spieler pro Position?"
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Dass so viele Spieler auf einmal ausfielen, sei eben unglücklich - und habe auch nichts mit der hohen Intensität des BVB-Spiels zu tun. "Die Verletzungen sind ja alle unterschiedlich", sagt Klopp. Bei Piszczek ist es eine Hüftverletzung, bei Gündogan der Rücken, bei Bender Folgen eines Sturzes, Schmelzer hat eine Muskelverletzung und Reus im Spiel etwas abbekommen. Und bei Kehl endet das medizinische Wissen von Klopp: "Die Bänder kannte ich gar nicht, die er sich gerissen hat." Die vielen Verletzungen hätten zwar mit der Belastung zu tun, " aber nicht mit der übergroßen, das ist die ganz normale Fußballbelastung."
Man werde schon eine Mannschaft hinbekommen, sagt Klopp, ist aber angesichts der Verletztenlage vorsichtig geworden mit Prognosen. "Wer weiß, was über Nacht noch passiert."