Essen. Die BVB-Einkäufe der jüngeren Vergangenheit weisen den einen oder anderen Rohrkrepierer auf. Unsere Flop 15 der BVB-Neuzugänge der letzten 25 Jahre.
Der BVB ist in den letzten Jahren nicht zuletzt dank seiner Transferpolitik immens erfolgreich gewesen. Allerdings holten die Dortmunder nicht immer nur Kagawas und Dedés. Wir haben uns die BVB-Einkäufe der jüngeren Vergangenheit angeguckt und dabei auch den ein oder anderen Rohrkrepierer gefunden. Unsere Flop 15 der BVB-Neuzugänge der letzten 25 Jahre.
Die Flop 15 in Textform
Platz 15 - Kevin-Prince Boateng (2009): In der Winterpause der Saison 2008/2009 kam der Deutsch-Ghanaer auf Leihbasis von Tottenham Hotspur. Dort kassierte er ein fürstliches Gehalt, das der BVB fortan zu großen Teilen bezahlen musste. Zehn Spiele machte er nur in der Rückrunde 2009. Unter anderem auch deshalb, weil er an seinem "Bad boy"-Image arbeitete und für einen Tritt an den Kopf des Wolfsburgers Hasebe eine Rot-Sperre absitzen musste. Ein Tor gelang ihm nicht. Schließlich musste er gehen, weil sich der BVB einen Kauf nicht leisten konnte/wollte.
Platz 14 - Julian Schieber (2012 bis 2014): Sein stärkstes Spiel im Signal Iduna Park machte Schieber für den VfB Stuttgart beim irren 4:4 im März 2012. Eine Empfehlung, die den BVB wenige Wochen später dazu veranlasste, den kantigen Stürmer als Barrios-Ersatz zu verpflichten. Für 5,5 Millionen Euro. Schieber hatte es schwer, hinter dem aufblühenden Lewandowski an Einsatzzeiten zu kommen. Allerdings konnte er sich, wenn es dann doch mal aufs Feld ging, kaum auszeichnen, wirkte zumeist etwas hüftsteif. Knapp die Hälfte seiner 23 Liga-Einsätze in seiner ersten Saison dauerten nicht länger als 20 Minuten. Nur in zwei Spielen traf er das Tor.
Platz 13 - Philipp Degen (2005-2008): Obwohl Philipp Degen regelmäßig zum Kader der Schweizer Nationalmannschaft gehörte, hatte er es in seinen drei Jahren beim BVB nicht leicht. In 68 Bundesligaspielen gelang ihm ein Tor. Akzente konnte er auf der rechten Seite im Spiel nach vorne zwar einige setzen, aber auch Degen hatte große Schwächen im Rückwärtsgang. In seinem letzten Jahr kam noch Verletzungspech hinzu. Trotzdem verpflichtete ihn 2008 der FC Liverpool.
Platz 12 - Flavio Conceicao (2003-2004): Nicht jeder, der bei Real Madrid gespielt hat, muss automatisch beim nächsten Verein ein Superstar werden. Dem Brasilianer Flavio Conceicao eilte eigentlich der gute Ruf voraus, aber in Dortmund zeigte er nur selten die Klasse, für die Real Madrid einst 25 Millionen Euro an Deportivo de La Coruña zahlte. Für Dortmund machte der Techniker nur 14 Spiele, bevor das Ausleihgeschäft nach einem Jahr endete. Doch immerhin: In seinem ersten Spiel für den BVB traf er per direktem Freistoß beim Derby in Gelsenkirchen (2:2).
Platz 11 - Andre Bergdölmo (2003-2005): 2002 wurde Andre Bergdölmo noch zum Spieler des Jahres in Norwegen gekürt. Nach seinem Wechsel zu Borussia Dortmund begann der Stern des Abwehrspieler allerdings schnell zu sinken. Für 300.000 Euro kam er 2008 von Ajax Amsterdam zum BVB. Doch er kam in zwei Jahren nur auf 28 Spiele und musste teilweise gar in der Regionalliga-Mannschaft auflaufen. Mit seinem Wechsel zum FC Kopenhagen wurde das Missverständnis nach einigen schweren Abwehrschnitzern beendet.
Platz 10 bis Platz 6: Not-Transfers und zu große Fußstapfen
Platz 10 - Bachirou Salou (1998-1999): 4,2 Millionen Euro ließen sich die Dortmunder die Verpflichtung des Stürmers Bachirou Salou vom MSV Duisburg kosten. Hier konnte er nie an die starken Leistungen aus den Jahren beim MSV anknüpfen. Nach nur fünf Toren in 25 Spielen reichten die Dortmunder Salou an Eintracht Frankfurt weiter und holten sich mit 3,6 Millionen Euro einen Großteil der Ablösesumme wieder zurück.
Platz 9 - Sunday Oliseh (2000-2005): Sunday Oliseh gilt als einer der besten und beliebtesten Fußballer Nigerias im vergangenen Jahrzehnt. Für stramme 7,5 Millionen Euro. Von seiner Spielkunst bekamen die BVB-Fans allerdings nur selten etwas zu sehen. Seine Ausleihe zum VfL Bochum beendete Oliseh, indem er seinem Mitspieler Hashemian in der Kabine wegen angeblicher Provokationen das Nasenbein brach. Als Folge erhielt der Nigerianer die fristlose Kündigung und kehrte nocheinmal zum BVB zurück, kam aber nur auf elf weitere Einsätze. 2005 wechselte Oliseh zu KRC Genk, wo er seine Karriere auch beendete.
Platz 8 - Steven Pienaar (2006-2007): Steven Pienaar sollte 2006 nach seinem Wechsel von Ajax Amsterdam zum BVB als Spielmacher glänzen und "Schnitzel" Rosicky ersetzen. Doch in der Bundesliga konnte sich der Südafrikaner nur selten durchsetzen. Nach 25 Spielen reichte ihn der BVB zum FC Everton weiter. Nach einem zuvorigen Ausleihgeschäft kassierten die Dortmunder immerhin noch 2,75 Millionen Euro für Pienaar.
Platz 7 - Kevin Kampl (Januar - Juli 2015): Als der BVB zur Winterpause der Saison 2014/15 im Abstiegskampf steckte, war Kevin Kampl der auserkorene Retter. 12 Millionen Euro überwiesen die Dortmunder an RB Salzburg. Kampl kam in der Rückrunde auf 13 Einsätze in der Bundesliga - ganze zwei davon über 90 Minuten. Ein Tor erzielte er nicht. Als dann Thomas Tuchel neuer Trainer beim BVB wurde, war das Kapitel Kampl schnell beendet. Den Slowenen zog es für 11 Millionen Euro zu Bayer Leverkusen und seinem alten Förderer aus Salzburger-Zeiten, Roger Schmidt.
Platz 6 - Delron Buckley (2005-2009): Auch Delron Buckley konnte beim BVB nicht an die hervorragenden Leistungen bei seinem vorherigen Verein (Arminia Bielefeld) anknüpfen. Der offensive Linksfuß war eine einzige Enttäuschung und schoss in 62 Spielen lediglich ein Tor - ausgerechnet gegen Bielefeld. Zudem plagten Buckley in seiner Zeit beim BVB immer wieder Verletzungen. Er wurde nach einer Saison verliehen, kehrte zwischendurch mal zurück, um dann wieder verliehen zu werden.
Platz 5 bis Platz 1: Millionenschwere Missverständnisse
Platz 5 - Matthew Amoah (2005-2007): Einen denkbar schlechten Einstand hatte Matthew Amoah bei seinem Wechsel zum BVB. Von einem Länderspiel kam er verletzt zurück und verpasste den Einstieg ins Training. Während er bei seiner vorherigen Station Vitesse Arnheim in Serie traf (61 Tore in 174 Spielen), gelang ihm beim BVB in 17 Spielen nicht ein einziger Treffer. Kein Wunder, dass Amoah sich das Dortmunder Spiel meistens von draußen anschauen musste.
Platz 4 - Rene Schneider (1996-1999): Einen aktuellen Nationalspieler hatten die Dortmunder 1996 für 2,3 Millionen Euro verpflichtet. Doch statt im BVB-Trikot war Rene Schneider allzu oft in Reha-Zentren zu sehen. Zahlreiche Verletzungen warfen ihn immer wieder zurück, so dass er es lediglich auf elf Bundesliga-Spiele für den BVB brachte.
Platz 3 - Victor Ikpeba (1999-2002): Den Titel "Afrikas Fußballer des Jahres" hatte Victor Ikpeba bereits bekommen. Jetzt wollte er beim BVB Titel gewinnen. Für stolze sechs Millionen Euro kam er 1999 vom AS Monaco. Doch der Wechsel stand unter keinem guten Stern. Ein persönlicher Schicksalsschlag warf den Nigerianer zurück. Ikpeba konnte nie mehr an die Form früherer Tage anknüpfen und landete die meiste Zeit beim BVB auf der Ersatzbank - in 30 Bundesligaspielen traf er nur dreimal.
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Platz 2 - Thomas Häßler (1998-1999): Den zweitgrößten Fehlgriff der vergangenen knapp 25 Jahre leisteten sich die Dortmunder mit dem Weltmeister Thomas Häßler. Da die Spielmacherposition bereits von Andreas Möller ausgefüllt wurde, blieb für den kleinen Techniker meist nur die Ersatzbank. So kam er lediglich auf zwei Treffer in 18 Spielen. Frustriert zog Häßler nach einem Jahr einen Schlussstrich und wechselte zu 1860 München, wo er wieder aufblühte.
Platz 1 - Ciro Immobile (2014-2015): Das wohl größte Missverständnis der Dortmunder Transfergeschichte war Italiens Torschützenkönig Ciro Immobile und kostete den BVB 18,5 Millionen Euro. Als Nachfolger von Robert Lewandowski geholt, enttäuschte der Italiener mit gerade mal drei Toren in 24 Bundesligaspielen. Nach einem Jahr im Ruhrgebiet lieh Dortmund den italienischen Nationalspieler an den FC Sevilla aus. Die Spanier kauften Immobile dann auch, nur um ihn kurz darauf nach Turin zu verleihen. Was folgte war eine Schlammschlacht zwischen dem BVB und Immobile, der sich in Dortmund nie heimisch fühlte und mangelnde Unterstützung des Vereins monierte. Ein Ende mit Schrecken!