Dortmund. In den vergangenen Jahren ist Borussia Dortmund zum größten Konkurrenten von Rekordmeister Bayern München avanciert. Doch BVB-Coach Klopp sieht den BVB noch nicht auf einem Level mit den Münchnern - auch wenn ein kompetenter Experte das anders sieht.
Jürgen Klopp guckte überrascht. "Ich habe vorhin erst mit ihm telefoniert", sagte der Trainer von Borussia Dortmund. "Da hat er nichts davon gesagt." Gemeint war die Einschätzung von Bundestrainer Joachim Löw, der BVB sei fast auf Augenhöhe mit Bayern München – mit der allerdings nicht ganz unwichtigen Einschränkung, dass dies nur für die ersten elf, zwölf Spieler gelte.
Genau darin sieht auch Jürgen Klopp den Unterschied zum Branchenprimus: "Wir haben nicht das Gefühl, dass wir Bayern im direkten Aufeinandertreffen haushoch unterlegen wären", sagt er. "Wir haben nur das Gefühl, dass sie eine natürlichere Qualität haben, dass sie mit diesem Kader auf nahezu jede Situation reagieren können."
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Verletzungen oder Sperren können die Münchner dank ihres tiefen Kaders deutlich besser wegstecken – so konnten auch die langfristigen Ausfälle der Stammspieler Holger Badstuber und Toni Kroos das Triple nicht verhindern. Der BVB kann derartige Rückschläge nicht derart problemlos wegstecken und er kann auch nicht, wie die Bayern, annähernd ohne Qualitätsverlust rotieren und seinen Leistungsträger immer wieder ausreichend Pausen gewähren.
Kampfansagen bleiben aus
"Wir waren letztes Jahr 25 Punkte hintendran, obwohl wir nicht das Gefühl hatten, dass wir eine Katastrophensaison gespielt hätten", sagt Klopp. "Es muss dafür ja Gründe geben." Auch im Champions-League-Finale wirkten die BVB-Akteure in der Schlussphase deutlich müder als die Bayern und mussten folgerichtig das 1:2 hinnehmen - als sie die individuelle Überlegenheit der Bayern nicht mehr durch laufintensives Spiel ausgleichen konnten.
In der kommenden Saison soll das besser klappen, auch wenn Kampfansagen in Richtung Süden ausbleiben. "Wir wollen einfach nur unser Spiel dahin entwickeln, dass wir das dann auch irgendwann so sehen wie der Bundestrainer", sagt Klopp. Mit Platz zwei wären sie beim BVB vollauf zufrieden - ein bisschen kleiner als zuletzt aber darf der Rückstand nach ganz oben gerne sein.