Dortmund. Die Rückkehr von Robert Lewandowski ins BVB-Training fiel unspektakulär aus. Kein Wunder, derzeit bestimmen andere Akteure die Schlagzeilen. Während “Spidermann“ Aubameyang und Sokratis am Wochenende offiziell als Neuzugänge präsentiert wurden, erwarten die Borussen die Unterschrift des Götze-Nachfolgers Mchitarjan.

„Spiderman“ hat sein Netz in Dortmund gesponnen: Neuzugang Pierre-Emerick Aubameyang ist am Wochenende im Revier gelandet. Der flinke Offensivspieler, der für 13 Millionen Euro Ablöse aus St. Etienne zum BVB gekommen ist, verteilte vor seiner Präsentation im Signal-Iduna-Park fleißig Autogramme. Seine Signatur war bei den Fans umso gefragter, weil bei der diesjährigen Saisoneröffnungsfeier am Samstag die erste Mannschaft durch Abwesenheit glänzte und erst am Abend zum Jux-Spiel gegen die Sat.1-Allstars von Oliver Pocher (9:1) im Stadion eintraf. Statt die neuen Trikots an der Autogrammbar zu signieren, befand sich der BVB-Kader auf dem Rückweg aus dem Trainingslager in Kirchberg, was dem Anhang überhaupt nicht gefiel.

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Aubameyang, der extrovertierte Nationalspieler Gabuns, zeigte sich schon sehr beeindruckt von seiner neuen Heimat in Dortmund: „Der BVB hat eine weltweit bekannte Mannschaft, die große Spieler hat.“ Hier möchte er sich weiterentwickeln. Auf der Tribüne des Stadions wurden schon erste Spiderman-Masken gesichtet – das Markenzeichen des Neuzugangs.

Einem Cristiano-Ronaldo-Double aus Mülheim an der Ruhr gelang gegen die BVB-Profis ein Tor im Namen der TV-Auswahl. „Pocher hat uns natürlich mit dem zwischenzeitlichen 1:1 geschockt“, lachte Keeper Roman Weidenfeller, „aber wir kamen natürlich schnell wieder“ – und siegten am Ende mit 9:1. Obwohl als Spaßveranstaltung deklariert, wurden insgesamt 170.000 Euro für den guten Zweck gesammelt. Am Montag fährt der deutsche Vizemeister zum FC Magdeburg, um den Flutopfern in Sachsen-Anhalt mit dem nächsten Benefizkick zu helfen.

Lewandowski ist zurück

Beim Sonntagstraining staunte man nicht schlecht, als ein Geburtstagsständchen für Zeugwart Frank Gräfen auch in Französisch und Griechisch zu hören war. Neben Aubameyang war nämlich auch erstmals Neuzugang Sokratis mit von der Partie, der am Vorabend ebenfalls offiziell vorgestellt wurde. „Ich bin bereit, einhundert Prozent zu geben für diesen Verein“, sagte der Abwehrspieler, der Werder Bremen nach zwei Jahren für 9,5 Millionen Euro Ablöse verlassen hat. Trotz zweier Jahre in der Bundesliga benötigte auch der Grieche noch die Hilfe eines Dolmetschers beim Interview mit Stadionsprecher Norbert Dickel.

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Derlei hat Robert Lewandowski nicht mehr nötig – und nach all’ den Wirren um einen gewünschten und von seinen Beratern massiv forcierten sofortigen Wechsel des Polen zum Konkurrenten aus München fiel die gestrige Rückkehr des Stürmers in den BVB-Kader geradezu unspektakulär aus.

Und schon am Montag wird dann der „Königstransfer“ in Dortmund erwartet. Henrich Mchitarjan soll bereits heute in Westfalen landen – um letzte Vertragsdetails zu klären; am liebsten, so ist zu hören, um schon am Montagabend beim Benefiz-Spiel in Magdeburg erstmals die schwarz-gelben Farben zu tragen. Die endgültige Transfer-Bestätigung zumindest ist maximal eine Frage von Tagen. „Wichtig ist nicht, dass wir so früh wie möglich die Neuzugänge vorstellen, sondern dass wir sie noch rechtzeitig bekommen“, mahnte Ilkay Gündogan zur Geduld.

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Die Trumpfkarte von Manager Zorc ist die Champions League

Gerüchte, wonach Mitbieter Liverpool sein Angebot für den Armenier erhöht haben soll, sind nicht bestätigt. Im Gegensatz zu den Engländern bietet Dortmund kommende Saison Champions-League-Fußball, was Manager Michael Zorc die Pole-Position im Poker um den 24-Jährigen eingebracht hat. Mit Mchitarjan hätte Klopp endlich seinen Götze-Nachfolger an Bord, der dem Vernehmen nach auch seine Rückennummer „10“ erben soll.

Gündogan hofft, dass es zu keinen weiteren Verzögerungen mehr kommen wird, „damit wir möglichst noch die ein oder andere Woche haben, um uns einzuspielen und auch die neuen Spieler mit ins Boot zu nehmen.“ Der Nationalspieler vertraut der Personalplanungen des Vereins. „Unser Trainerteam und die komplette sportliche Leitung weiß, was sie da tun. Ich bin mir sicher, dass die Neuen absolut die Qualität haben werden, um uns weiterzuhelfen.“ Die letzten Unterschriften müssen nur noch eingesammelt werden.