Düsseldorf. Beim 2:1-Erfolg gegen Fortuna Düsseldorf überzeugten Torwart Mitchell Langerak sowie Nuri Sahin, der Torschütze zum 1:0. Mats Hummels zeigte nach seinem Patzer gegen Madrid eine bessere Leistung, ist aber noch weit entfernt von seiner gewohnten Souveränität. Die Borussen in der Einzelkritik.

Folgenden Noten hat sich die Dortmunder Borussia beim 2:1-Sieg im Westderby gegen Fortuna Düsseldorf verdient.

Die BVB-Einzelkritik in Reintextform: 

Mitchell Langerak: Hatte nur wenig zu tun. In der vierten Minute verkürzte er geschickt gegen den völlig freistehenden Bellinghausen und verhinderte das 0:1 – mehr war nicht in Halbzeit eins. Rettete gut, als sich Santana und Kirch von Bellinghausen abkochen ließen (64.). Nicht immer sicher bei hohen Bällen. Rettete mit starker Parade in der Nachspielzeit den Sieg. Note: 2

Oliver Kirch: Gewährte Bellinghausen ein ums andere Mal zu viel Raum, einige gefährliche Angriffe liefen über seine Seite. Versuchte, das Spiel in der Offensive anzukurbeln, vieles blieb aber Stückwerk. Hätte in der 64. Minute gemeinsam mit Santana um ein Haar den Ausgleich verschuldet, als er gegen Bellinghausen nicht klären konnte. Note: 4

Felipe Santana: Hatte in der 30. Minute das Nachsehen gegen Schahin, was Ilsö eine Großchance ermöglichte. Ansonsten defensiv absolut solide – bis zu 64. Minute und der Großchance von Bellinghausen. Verlor vor dem Gegentor nach einem Freistoß Torschütze Adam Bodzek aus den Augen. Note: 4,5

Mats Hummels: Besser als im Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid, aber immer noch weit entfernt von der gewohnten Souveränität. Ließ sich in Minute vier zu weit aus der Abwehr ziehen und öffnete so den Raum für Schahin und Bellinghausen, die die Riesenchance aber vergaben. Kurz darauf grätschte er an einer Flanke vorbei und konnte froh sein, dass Schahin neben das Tor schoss. Rettete aber auch in höchster Not gegen den freistehenden Ilsö (30.). Auch im Spielaufbau weniger umsichtig als gewohnt – obwohl er Schieber mit technisch anspruchsvoller Ablage fast das 1:0 ermöglicht hätte (19.). Sein Handspiel im Strafraum wurde zurecht nicht als absichtlich gewertet, deswegen kein Elfmeter. Note: 4

Kevin Großkreutz: Das kann er besser! Hatte in der Anfangsphase mehrfach Glück: als er Schahin im Rücken entwischen ließ, am Ende aber Bellinghausen die Riesenchance verstolperte (4.). Als er sich von Kruse übertölpeln ließ, dieser aus gefährlicher Position flanken konnte – den Ball aber zu hoch trat. Und nach einer halben Stunde, als sein Ballverlust eine weitere Düsseldorfer Großchance einleitete. Auch danach mit Problemen in der Defensive. Note: 4,5

Sebastian Kehl: Es dauerte, bis er gemeinsam mit Nuri Sahin die Mittelfeldzentrale in den Griff bekam, in der Anfangsphase fehlte dem BVB im Zentrum der Zugriff. Das wurde zunehmend besser, auch wenn die Fortuna dann und wann immer noch zuviel Platz vor der Viererkette hatte. Ließ sich weit nach hinten fallen, um im Spielaufbau zu helfen. Note: 3

Nuri Sahin: Wie Kehl holte er sich die Bälle tief in der eigenen Hälfte. Nicht immer ging er sorgsam mit ihnen um, hatte einige nicht ungefährliche Ballverluste – egal, wenn man so ein Tor schießt: Er sah, dass Giefer zu weit vor dem Tor stand und schlenzte den Ball aus 30 Metern in den Winkel (20.). Danach der Lenker des BVB-Spiels mit einigen klugen Pässen – und einer tollen Vorlage auf Blaszczykowski, der das 2:0 machte. Note: 2

Jonas Hofmann (bis 79.): Technisch ist er ein überragender Fußballer, und das zeigte er mit einigen feinen Dribblings und Tricks. Hin und wieder aber zu verspielt, da hätte er sich früher vom Ball trennen müssen. Defensiv gab er Rechtsverteidiger Kirch nicht die Hilfe, die dieser brauchte, in Minute 41 unterlief ihm zudem ein gefährlicher Fehlpass im eigenen Strafraum. Note: 3

Moritz Leitner (bis 69.): Sein Nachsetzen ermöglichte das 1:0, er spitzelte den Ball zu Sahin, der aus 30 Metern traf. Ging weite Wege nach hinten und vorne, nicht immer stimmte aber die Abstimmung mit den Kollegen. Immer wieder gute Ansätze, aber allzu oft fehlte dann das letzte Quäntchen – wie in der 55. Minute, als er seinen Gegenspieler im Strafraum austanzte, den Ball aber genau auf den Torhüter zog. So war er viel am Ball, ohne wirklich etwas zu bewirken. Note: 4

Leonardo Bittencourt (bis 69.): Bewies Spielintelligenz, besetzte gut den freien Raum, wenn Leitner sich nach hinten fallen ließ oder in die Spitze stieß. Oft am Ball, gute Technik – aber bleibendes gelang ihm nicht. Note: 3,5

Julian Schieber: Bemüht, aber glücklos – diese Formulierung kann man in der Regel schon bereit legen, wenn der Stürmer auf dem Spielberichtsbogen steht. Er lief viel, beteiligte sich an Offensivkombinationen – entscheidendes sprang dabei aber nicht heraus. Hatte aber auch das Pech, in einer uneingespielten Offensivformation aufzulaufen – was man dieser deutlich anmerkte. In der 19. Minute landete sein eigentlich guter Kopfball am Außenpfosten. Scheiterte in der 76. Minute freistehend an Giefer – mehr Torchancen hatte er nicht. Note: 3

Jakub Baszczykowski (ab 69.): Kam für Bittencourt. Kaum auf dem Platz, vollendete er eine blitzsaubere Kombination zum 2:0. Hätte um ein Haar auch das 3:0 vorbereitet. Ohne Note.

Robert Lewandowski: Kam für Leitner und leitete das 2:0 mit seinem Pass auf Sahin ein. Ohne Note.

Marco Reus (ab 79.): Kam für Hofmann. Ohne Note.