Dortmund. . “Ganz entspannt“ werde Jürgen Klopp die Auslosung des Halbfinale der Champions League verfolgen, ohne ein Traumlos zu haben. Bayern München muss es auf jeden Fall nicht unbedingt sein, sagte der Trainer von Borussia Dortmund auf der Pressekonferenz vor dem Spiel bei der SpVgg Greuther Fürth.

"Eigentlich spreche ich nicht so gerne über das zurückliegende Spiel", sagte Jürgen Klopp auf der Pressekonferenz vor dem Bundesligaspiel am Samstag bei der SpVgg Greuther Fürth (15.30 Uhr/live in unserem Ticker). In diesem Fall sei das aber etwas anders. Der Trainer des BVB beantwortete mit Freude die Fragen der Journalisten zu dem denkwürdigen Dienstag in Dortmund. Das Spiel sei "einfach etwas für die Ewigkeit. Und genauso hat es sich angefühlt", gab der Coach sein Seelenleben preis. Er habe versucht, das Spiel zu verarbeiten, "war aber komplett kaputt." Viele Menschen um ihn herum wollten feiern gehen, "aber ich konnte das nicht." Stattdessen habe sich Klopp die Schlussminuten bei den jeweiligen Radiosendern noch einmal angehört und festgestellt, "auch die Reporter sind über sich hinaus gewachsen".

So wie auch die Fans im ausverkauften Stadion an der Strobelallee. "Die Choreografie war außergewöhnlich, dem angemessen, was am Ende des Spiels passierte", lobte der Trainer die Kreativität der Südtribüne. Mit tausenden gelben und schwarzen Pappen bildeten die Fans den Henkelpokal nach, kurz vor dem Anpfiff wurde ein riesiges Banner gehisst. Bei der Planung und Fertigstellung "habe ich nicht geholfen, sonst wäre es nicht so schön geworden", lachte der 45-Jährige.

Klopp dankt Hoeneß "für die Vorlage"

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Auch beim verbalen Angriff aus dem Süden Deutschlands verging dem Trainer nicht die gute Laune. Es sei eine "selbstbewusste Aussage" von Bayern-Präsident Uli Hoeneß gewesen, dass Borussia Dortmund das leichteste Los im Topf bei der Auslosung am Freitag (12 Uhr/live bei uns im Ticker) sei. "Das Selbstbewusstsein ist nachvollziehbar, so wie die Münchener gespielt haben", gab Klopp zu. Allerdings sei er auch immer dankbar für solche Vorlagen.

Vor dem letzten Aufeinandertreffen der beiden Bundesliga-Giganten war es ruhig und der BVB-Trainer sprach von "Respekt" des Rekordmeisters vor der Borussia. Diesen haben die Bayern nach dem 1:0-Sieg über den Double-Sieger wohl verloren. "Das ist unsere Schuld und das müssen wir jetzt ändern", gibt sich der Meistertrainer kämpferisch. Auch der BVB sei "kein Traumlos." Ebensowenig wie Real und Barca. "Wir freuen uns einfach, dass wir morgen in dem Lostopf sind", so Klopp. Dass zwei deutsche Mannschaften in der Runde der letzten Vier sind, sei "ein großartiges Zeichen für den deutschen Fußball", sagte der Trainer und ergänzte: "Nicht, dass es das gebraucht hätte." Die allgemeine Entwicklung der Nationalmannschaft und der Bundesliga seien dafür Indiz genug und damit lenkte Klopp den Blick auf das kommende Wochenende.

Drei BVB-Spieler angeschlagen

"Das Umschalten auf die Bundesliga wird wahrscheinlich problemlos funktionieren", ist sich der Fußballlehrer (fast) sicher. Für die Partie bei den Franken sind allerdings drei Spieler fraglich. Łukasz Piszczek ist bei dem Champions-League-Spiel gegen Malaga auf das Knie gefallen und kann nicht schmerzfrei trainieren. Auch Sven Bender (Muskelprobleme) und Roman Weidenfeller (Rücken) sind angeschlagen. "Ich hoffe, dass wir aus dem kompletten Kader eine Mannschaft bilden können", schmunzelt Klopp.BVB