Gelsenkirchen. Eine schwache Defensivleistung beschert Borussia Dortmund eine 1:2-Niederlage im Derby beim FC Schalke 04. Mittendrin im schwarz-gelben Defensiv-Chaos: der erst kurz zuvor genesene Mats Hummels, dem man die Tage der Zwangspause wegen einer Grippe deutlich anmerkte.
Nach dem letzten Versuch rudert Mats Hummels mit den Armen, winkt wütend ab, schimpft auf sich, auf seinen Pass. Er wollte ihn hinter die letzte Schalker Linie heben, auf dass ein Kollege loszöge und den Anschlusstreffer gegen Schalke erzielte. Doch der Ball gerät zu lang, zu hoch, zu unpräzise. Mats Hummels, das wird spätestens in diesem Augenblick klar, hat beim 1:2 des BVB gegen Schalke nicht gerade seinen besten Tag.
Mehr als eine Woche lang hat den Dortmunder Innenverteidiger ein grippaler Infekt außer Gefecht gesetzt. Er verpasste das Spitzenspiel in München, das Spiel gegen Hannover und auch das Champions-League-Highlight gegen Schachtjor Donezk. Einmal nur trainierte er vor dem Derby gegen Schalke mit der Mannschaft. Zu wenig offenbar.
Zumindest sind ihm die Tage der Zwangspause deutlich anzumerken. Es fehlt an Kleinigkeiten, ein Meter hier, um in den Zweikampf zu kommen, das Timing dort, um den Ball so zu erwischen, wie er es kann, ein bisschen mehr Cleverness, um beim Konter über Jefferson Farfan nicht auszurutschen und dazuliegen, als ergebe er sich wie die schwarz-gelben Kollegen in sein Schicksal. Denn so einer ist Hummels ja eigentlich nicht. Aber dieser Tag ist ein gebrauchter.
Nach 30 Minuten umgeknickt, zur Halbzeit ausgewechselt
Hummels versucht das Dortmunder Spiel zu eröffnen. Seine beste Szene bleibt ein Zuspiel auf Marcel Schmelzer, dessen Flanke für Gefahr vor dem Schalker Tor sorgt. Ein Zuspiel, wie er es wenig später erneut versucht. Es ist die oben beschriebene Szene.
Nach 45 Minuten Einsatzzeit wird Mats Hummels ausgewechselt. „Er ist nach 30 Minuten umgeknickt“, erklärt sein Trainer Jürgen Klopp nach der Niederlage. Am Sonntag bestätigte der BVB die Diagnose: Hummels wird dem Verein mehrere Wochen fehlen.