München. . Der FC Bayern vor dem Pokal-Hit gegen Borussia Dortmund: Das 1000. Bundesliga-Spiel von Jupp Heynckes und ein 6:1-Sieg gegen Werder Bremen laden zum Warmschunkeln ein. Dennoch geht der deutsche Rekordmeister mit viel Respekt in das Duell mit dem amtierenden Doublesieger aus dem Westen.

Zwei Dinge waren dann noch zu klären. Erstens, was sich in der hübschen roten Geschenkbox befunden hatte, die Bayerns Trainer Jupp Heynckes vor seinem 1000. Bundesligaspiel überreicht worden war. Und zweitens, ob Borussia Dortmunds Stürmer Robert Lewandowski am Mittwoch im Pokal-Viertelfinale zum letzten Mal gegen den FC Bayern spielen werde. Vorstand Karl-Heinz Rummenigge, sonst eher nicht als Chefhumorist der Münchner Sach- und Schießgesellschaft bekannt, versuchte sich ähnlich locker durch die Themenfelder zu hangeln, wie sein Team zuvor durch das 6:1 (2:0) gegen Werder Bremen, das die Bayern dem 23. Meistertitel wieder ein gutes Stück näher gebracht hat.

Punkt eins also: „Da war eine schöne Uhr. Ich hoffe, dass ich die auch mal geschenkt kriege.“ Und Punkt zwei: „Es gibt ja noch Bundesliga danach.“ Rummenigge grinste vergnügt, fand seine Antworten gelungen.

Lewandowski als Begrüßungsgeschenk für Guardiola?

Die zweite konnte man so deuten, dass sich in dem Hinweis auf das vom Fragesteller nicht bedachte Ligatreffen am drittletzten Spieltag zwischen dem BVB und FCB ein Bekenntnis versteckte, Lewandowski im Sommer als Begrüßungspräsent für Trainer Josep Guardiola einzuplanen. Dass man mit Dortmund nicht über einen Transfer vor Lewandowskis Vertragsende 2014 zu verhandeln gedenke, wie Rummenigge angegeben hatte, kann man als Teil des Pokers verstehen.

Dass die Gedanken nach dem 19. Bundesligasieg am 23. Spieltag nach vorne gerichtet waren, lag an der schon erstaunlich unkomplizierten Generalprobe. Bremen hatte nur anfangs davon profitiert, dass Heynckes in seinem Jubiläumsspiel sechs Reservisten aufs Feld geschickt hatte. Bastian Schweinsteiger und Daniel van Buyten standen erst gar nicht im Kader. Auf der Bank kuschelten sich Toni Kroos, Thomas Müller, Mario Mandzukic und David Alaba in Decken.

Sie konnten sich auch als Zuschauer gut amüsieren und für den Pokalgipfel warmschunkeln, denn das Spiel gegen Bremen hatte Unterhaltungswert. Das galt für die Bayern-Tore durch Arjen Robben (25.), Javi Martínez (29.), Mario Gomez (51./89.) und Franck Ribéry (86.). Hinzu kam das Eigentor von Theo Gebre Selassie mit der Ferse (49.), aber auch der erste Bayern-Gegentreffer in der Liga in diesem Jahr durch Kevin de Bruyne (58.). Erwähnenswert: der Platzverweis gegen Sebastian Prödl wegen einer Notbremse gegen Gomez (44.).

Bayern zeigen Respekt vor dem Doublesieger

Die Münchener Blicke waren mit Abpfiff auf die Herausforderung am Mittwoch gerichtet. Dann kehrt das Stammpersonal zurück, Ribéry wird aber gesperrt zuschauen müssen. Und zu vernehmen war wohl auch deshalb ein gedämpftes Selbstvertrauen und viel Respekt vor dem Doublesieger. „Das ist ein Spiel auf Augenhöhe. Die zwei besten deutschen Mannschaften treffen aufeinander“, sagte Rummenigge.