Dortmund. . HSV-Trainer Thorsten Fink ist am Samstag einer der wenigen Dortmunder, der dem BVB nichts Gutes will. Im Interview spricht der 45-Jährige über Kartenwünsche, hitzige Duelle mit der Dortmunder Borussia und das Drehbuch für das anstehende Spiel. Er weiß: “Wir müssen unseren besten Tag haben.“
Für den gebürtigen Dortmunder ist es eine Premiere: Am Samstag steht Thorsten Fink vom Hamburger SV beim Duell gegen Borussia Dortmund erstmals als Trainer in Dortmund an der Seitenlinie. Ein Gespräch über Kartenwünsche, hitzige Duelle mit dem BVB und das Drehbuch für das anstehende Spiel.
Herr Fink, sind schon viele Kartenwünsche aus der Familie und dem Dortmunder Freundeskreis eingegangen?
Thorsten Fink: Komischerweise nicht. Es haben sich gar nicht so viele Leute von früher gemeldet. Mein kleines Kontingent reicht also. Und mein Vater schaut das Spiel entspannt am Fernseher.
Sie sind zum ersten Mal als Trainer im Stadion ihrer Heimatstadt.
Fink: Als Zuschauer war ich schon ein paar Mal da. Um Spieler und Spiele zu beobachten. Aber da unten ist das noch einmal eine ganz spezielle Perspektive. Es ist schon ein besonderes Auswärtsspiel. Die Atmosphäre und Stimmung im Pott sind ja bekannt.
Sie standen als Spieler dort schon häufiger auf dem Rasen. Vor allem mit den Bayern…
Fink: … und das waren einige hitzige Duelle. Vor allem ein Spiel aus dem Jahr 2001 habe ich in Erinnerung. 1:1 stand es da am Ende. Wenig Tore, aber viel Aufregung. Drei Platzverweise und bestimmt 15 Gelbe Karten. Da war aber so richtig was los.
Im Hinspiel dieser Saison, am vierten Spieltag, haben Sie die Dortmunder Doublesieger mächtig überrascht und 3:2 gewonnen.
Fink: Das ist sehr gut gelaufen und wir hatten eine Portion Glück. Es war das erste Heimspiel nach der Rückkehr von Rafael van der Vaart. Überall war diese Euphorie zu spüren. Wir sind früh in Führung gegangen, haben dann gut dagegen gehalten. Nach dem Ausgleich konnten wir auf 3:1 davon ziehen. Und dann hat uns Rene Adler mit überragenden Paraden den Sieg festgehalten.
Wäre das Ihr Drehbuch für Samstag?
Fink: Wir wissen, was in Dortmund auf uns zukommt. Der BVB hat mit drei Siegen einen Top-Rückrundenstart hingelegt. Und für mich sind sie auch ein Kandidat für den Champions-League-Sieg. Aber ich will den Gegner nicht stark reden, und wir erstarren auch nicht in Ehrfurcht. Dortmund darf nicht den besten Tag haben. Und wir müssen unseren besten Tag haben.
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Der HSV, den einige wie in der Vorsaison im Abstiegskampf vermutet hatten, ist Tabellenneunter und spielt momentan über diesen Erwartungen.
Fink: Aber nicht über unseren Erwartungen. Wir wollten auf einen gesicherten einstelligen Mittelfeldplatz. Wir haben uns mit Milan Badelj, Petr Jiracek und Rafael van der Vaart noch mal spät verstärkt. Spätestens seit sie da sind, haben wir eine gute Entwicklung hinter uns. Es geht in kleinen Schritten und nicht zu schnell aufwärts. Ein guter Weg.
Ist nach oben noch was möglich? Stichwort Euro League.
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Fink: Wir hätten in der vergangenen Woche auf Platz fünf der Tabellen springen können, haben es aber dann doch nicht geschafft. Wichtig ist, dass wir uns immer wieder solche Chancen ermöglichen. Dann hoffe ich, dass es auch mal klappt. Uns fehlen noch Konstanz und manchmal das Selbstvertrauen ins die eigenen Fähigkeiten. Aber wir arbeiten daran und werden jetzt nicht den Druck auf die Mannschaft erhöhen.
Womit wäre der Debütant Thorsten Fink bei seiner Dortmund-Premiere am Samstag zufrieden?
Fink: So richtig zufrieden ist ein Trainer, wenn er etwas Zählbares mitnimmt.