Dortmund.

Mats Hummels, der BVB steht einen Spieltag vor dem Vorrunden-Ende als Gruppensieger fest. Haben Sie selbst an eine solche Konstellation geglaubt?

Hummels: Dass wir einen Spieltag vor Schluss sicher Erster sind, nimmt den Druck aus dem letzten Spiel. Das ist sehr angenehm. In dieser Gruppe mussten wir befürchten, nicht weiterzukommen, aber wir hatten uns zumindest vorgenommen, uns besser zu präsentieren als im vergangenen Jahr.

Mal ehrlich: Im vergangenen Jahr sind Sie und Ihre Kollegen kritisiert worden, den deutschen Fußball international schlecht präsentiert zu haben. Spüren Sie keine Genugtuung?

Hummels: Für uns ist dieser Gruppensieg wirklich nur große Freude. Das ist ja unser Ziel, dafür spielen wir Fußball. Wir spielen ja nicht, um irgendwelchen Leuten von außen gefällig zu sein, sondern, um Spiele zu gewinnen. Deswegen haben wir uns vergangenes Jahr am meisten über uns selbst aufgeregt, weil wir aus unseren Möglichkeiten zu wenig gemacht haben. Das sieht bisher anders aus. Das Achtelfinale ist schön, aber wir wollen auch da weiterkommen.

Was hat sich im Vergleich zum vergangenen Jahr verändert?

Hummels: Es gibt zwei Unterschiede zur vergangenen Saison: Der eine ist die Effektivität. In der vergangenen Saison hatten wir doppelt so viele Chancen, aber weniger Tore. In der ersten Halbzeit hatten wir ja nicht acht Riesenchancen, sondern nur drei oder vier und haben davon drei reingemacht, das macht einem das Leben einfacher. Zweitens: Wir haben defensiv letztes Jahr viele einfache Tore hergeschenkt, daran war ich ja auch beteiligt. Das haben wir in dieser Saison fast gar nicht gemacht. Das ist natürlich wichtig.

Aufgezeichnet von Daniel Berg