Dortmund. Doublesieger Borussia Dortmund hat sich weiterentwickelt. Mit dem 4:1-Sieg beim Zweitligisten VfR Aalen feierte der BVB binnen einer Woche den dritten Sieg im dritten Wettbewerb. Am kommenden Samstag wollen die Schwarz-gelben gegen VfB Stuttgart in der Bundesliga nachlegen.

Er hatte im Vorfeld des Spiels genau hingeschaut, den Gegner präzise analysiert, ja seziert und war auch am Abend ganz nah dran: Ralph Hasenhüttl, Trainer des VfR Aalen. "Dass die Spieler von Borussia Dortmund nicht gerade wenig laufen, schnell umschalten und extrem gut gegen den Ball arbeiten, ist ja nicht neu", sagte der Fußball-Lehrer, der in den bescheidenen Aalener Strukturen erfolgreich arbeitet und den man bald in der 1. Bundesliga sehen dürfte. Hasenhüttl hatte aber noch mehr gesehen, den BVB, Version 2012/2013. "Da ist eine Weiterentwicklung drin. Diese Abläufe, diese Automatismen, das ist fußballerisch einfach klasse. Den Dortmundern ist in dieser Saison wieder alles zuzutrauen."

Drei Siege in drei Wettbewerben

Pünktlich zur Herbst-Depression einiger anderer Vereine ist der Meister und Pokalsieger zurück in der Leistungs-Spur. Die Schwächephase gegen Hamburg und Frankfurt, das Derby-Loch gegen Schalke - vorbei. Der BVB hat innerhalb einer Woche in drei Wettbewerben drei wichtige Siege gefeiert: Gegen Real Madrid, gegen den SC Freiburg und gegen den VfR Aalen. "Wir konnten", sagte Ilkay Gündogan nach dem Sieg in Aalen stellvertretend für die drei Erfolge, "wieder unser Spiel durchdrücken". Gegen Schalke wurden die Dortmunder noch von taktischen Umstellungen gelähmt, mussten zudem vier verletzte Stammspieler ersetzen.

In Aalen fehlten zwar Jakub Blaszczykowski und Sven Bender, dazu waren Marco Reus und Sebastian Kehl nicht in der Startelf. Aber die Ersatzspieler Moritz Leitner, Ivan Perisic und Julian Schieber nutzten ihre Einsatzzeit zur Eigenwerbung.

Die gefährlichste Abwehr Deutschlands

Zudem zeigten die Dortmunder ein weiteres Qualitätsmerkmal. Nachdem Neven Subotic in Freiburg getroffen hatte, durften dieses Mal Marcel Schmelzer und Mats Hummels eigene Tore bejubeln. Der BVB stellt derzeit die gefährlichste Abwehr Deutschlands. "Wir sind eben unberechenbar", sagte Ilkay Gündogan und grinste frech: "Irgendwann trifft auch Roman."

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Der Torwart-Routinier ist, laut Arbeitsplatz-Beschreibung, aber erst mal im Tor gefordert. Samstag kommt der VfB Stuttgart nach Dortmund. Das letzte Duell der beiden Klubs ist noch ähnlich gut in Erinnerung wie das 4:4 der deutschen Nationalmannschaft gegen Schweden. Vielleicht, weil es auch 4:4 endete.

Verrücktes 4:4 gegen VfB Stuttgart

Der BVB führte damals, Ende April, bereits 2:0, lag dann 2:3 zurück, führte wieder 4:3 und behielt am Ende doch nur einen Punkt in Dortmund. "Das war ein außergewöhnliches Spiel", sagt Julian Schieber, der in dem Duell zwei Tore für den VfB erzielte. Um den Stürmer müssen sich die Dortmunder am Samstag keine Sorgen machen. Denn sie haben ihn im Sommer der Einfachheit halber aus Stuttgart weggekauft.

Für den BVB begann die Vorbereitung auf das Spiel quasi mit dem Abpfiff in Aalen. Als Marcel Schmelzer ein TV-Interview in kurzer Hose gab, musste der besorgte Jürgen Klopp kurz lauter werden, weil sein Mitarbeiter-Kreis dem verschwitzten Nationalspieler kein langes Beinkleid gebracht hatte.