Hannover. Die Heimserie von Hannover 96 hielt auch im 22. Spiel in Serie. In der 86. Minute gelang Mame Diouf noch das Tor zum 1:1 (0:1) gegen den Deutschen Meister Borussia Dortmund. Der BVB ist nach dem vierten Auswärtsspiel der Saison weiter sieglos.
Der deutsche Meister Borussia Dortmund kommt in der Fußball-Bundesliga weiterhin nicht recht in Schwung. Vier Tage nach dem starken 1:1 in der Champions League bei Manchester City musste sich der BVB auch bei Hannover 96 trotz langer Führung mit einem 1:1 (1:0) begnügen und ist nach dem vierten Auswärtsspiel der Saison weiter sieglos. In der Tabelle beträgt der Rückstand des Titelverteidigers auf Spitzenreiter Bayern München nun bereits neun Punkte.
Hannover behauptete hingegen seine beeindruckende Heimserie und ist in der eigenen Arena seit mittlerweile 22 Ligaspielen ungeschlagen. Vor 49.000 Zuschauern sorgte Robert Lewandowski mit seinem zweiten Saisontor für die Führung der Gäste (26.). Dem eingewechselten Mame Diouf gelang jedoch in der 86. Minute noch der Ausgleich. Für den lange Verletzten war es der erste Treffer nach 179 Tagen.
Reus mit erster Chance nach 14 Sekunden
Vom guten Auftritt in der Champions League beflügelt, suchte der BVB auch in Hannover umgehend den Weg nach vorn. Die Anfangsminuten gingen an die Gäste, doch die Niedersachsen antworteten und erstickten Spekulationen über einen möglicherweise zu großen Substanzverlust im Europapokalspiel unter der Woche gegen UD Levante (2:1) im Keim. Hannovers Trainer Mirko Slomka hatte seine Anfangself trotz der 80-minütigen Unterzahl gegen die Spanier nicht verändert und sollte mit dieser Maßnahme zunächst recht behalten.
Artur Sobiech sorgte für einen ersten Warnschuss in Richtung des BVB-Tores (5.). In der Folgezeit begegnete sich beide Teams meist auf Augenhöhe, wobei die Borussia über mehr Ballbesitz verfügte und Hannover immer wieder mit blitzartigen Angriffsversuchen für Gefahr sorgte. Wirklich Zwingendes sprang aber bis zur 26. Minute für keine der Mannschaften heraus. Dann krönten die Dortmunder ihren bis dahin besten Angriff mit der Führung. Über Sven Bender und Lukasz Piszczek kam der Ball zu Robert Lewandowski, der aus kurzer Distanz einschob.
Bereits kurz darauf hätte der Titelverteidiger, bei dem Kapitän Sebastian Kehl den verletzten Ilkay Gündogan vertrat, erhöhen können. Jakub Blaszczykowski verfehlte das 96-Tor aber knapp (29.). Hannover benötigte einige Minuten, um den Rückstand zu verdauen, schien dann aber seinen Rhythmus zu finden und stand mit einer Doppelchance kurz vor dem 1:1. Zunächst scheiterte Jan Schlaudraff an Dortmunds Keeper Roman Weidenfeller, den Abpraller beförderte Mats Hummels an den Körper von Lars Stindl, von wo der Ball am leeren Tor vorbei ins Aus sprang (32.).
Blaszczykowski, Hummels und Bender mit Verletzungen
Noch vor der Pause musste der Meister dann einen ersten personellen Dämpfer verkraften. Blaszczykowski verletzte sich ohne Einwirkung eines Gegners am linken Fuß und musste das Feld verlassen (39.). Abgesehen von der Blessur des Polen verlief für die Dortmunder aber weiter alles nach Plan. Zumal Piszczek die größte Chance der Gastgeber vereitelte. Für den bereits geschlagenen Weidenfeller rettet der Außenverteidiger gegen Didier Ya Konan kurz vor der eigenen Torlinie (45.+1).
Auch interessant
Mit Beginn der zweiten Halbzeit musste BVB-Trainer Jürgen Klopp ein weiteres Mal verletzungsbedingt wechseln. Hummels klagte über eine Blessur am Fuß und wurde durch Felipe Santana ersetzt. An Stabilität büßte die Dortmunder Defensive aber zunächst nicht ein. Piszczek traf vielmehr mit einem wuchtigen Schuss den Innenpfosten des 96-Tores (53.).
Zwei Minuten später bejubelte Hannover bereits das vermeintliche 1:1 durch Mario Eggimann. Schiedsrichter Peter Gagelmann hatte zuvor jedoch ein Foulspiel von Ya Konan gesehen und pfiff die Platzherren zurück. Slomkas Mannschaft drängte davon unbeeindruckt weiter nach vorn und war nun klar Chef im Ring. Fast hätte Piszczek den Niedersachsen unfreiwillige Hilfestellung geleistet. Weidenfeller rettete mit einem starken Reflex jedoch gegen seinen eigenen Mitspieler (59.) wie auch in der 79. gegen Diouf. 16 Minuten vor dem Ende hatte auch Bender nach einem Zusammenprall mit Ya Konan verletzt den Platz verlassen müssen. Viel schwerer aus Dortmunder Sicht wog jedoch der Ausgleich von Diouf vier Minuten vor dem Ende. (dapd)