Dortmund.. Mit einer „Task Force“ will der BVB gegen Rechtsextremismus im Stadion vorgehen. „Wir wollen verdeutlichen, dass der Banner-Vorfall vom Bundesliga-Auftakt von Freitag im Signal-Iduna-Park kein Einzelfall ist“, so BVB-Präsident Reinhard Rauball.
Mit einer eigenen Task Force will Borussia Dortmund künftig gegen Rechtsextremismus und Rassismus im Stadion und im Umfeld von Borussia Dortmund vorgehen. Das erklärte am Mittwoch BVB-Präsident Reinhard Rauball während einer Pressekonferenz im Dortmunder Rathaus. „Hiermit wollen wir verdeutlichen, dass der Fall vom Bundesliga-Auftakt von Freitag im Signal-Iduna-Park leider kein Einzelfall ist.“
Rauball erklärte, dass man am Mittwochmorgen beim BVB das Thema des Banners besprochen habe, das ein 27-Jähriger beim Bundesligaauftakt gegen Bremen im Signal Iduna Park hochgehalten hatte. Darauf standen die Worte „Solidarität mit dem NW DO“. Gemeint war der rechtsextreme „Nationale Widerstand“, der am vergangenen Donnerstag von NRW-Innenminister Ralf Jäger verboten worden war.
Lebenslanges Stadionverbot gefordert
Wie der BVB-Präsident weiter ausführte, werde die Task Force zusammen mit der Stadt, der Polizei oder auch dem Fanprojekt die rechte Szene im Auge behalten und gemeinsam gegen fremdenfeindliche und rechtsextreme Tendenzen angehen. „Es bedarf hier grundlegender, dauerhafter Arbeit“, so Rauball, der sich auch deutlich zu einem NPD-Verbot äußerte.
Es sei ein blamabler Vorgang, dass man neun Jahre an dem Verfahren herumdoktere. „Ich halte ein Verbotsverfahren für erfolgversprechend“, betonte Dr. Rauball. Es müsse etwas passieren – wenn nicht auf Bundes-, dann auf Länderebene. Man könne dem Bürger nicht immer Zivilcourage abfordern, wenn der ganz große Wurf der Politik vor sich hinschlummere.
BVB-Fanabteilung will Flagge zeigen gegen Rechts
Die Fan- und Förderabteilung werde am kommenden Wochenende an mehreren Stellen deutlich Flagge zeigen mit der Aktion „Abpfiff für Rechts“. Wie BVB-Pressesprecher Sascha Fligge mitteilte, erhalte der 27-Jährige, der das Banner hochgehalten hat, Stadionverbot: „Es ist der Anspruch und der Wunsch des Deutschen Meisters, dieses Stadionverbot nach Prüfung der rechtlichen Gegebenheiten in lebenslanger Form auszusprechen.“
Derweil bereitet sich die Stadt Dortmund auf ein großes Friedensfest am Samstag, 1. September, auf dem Wilhelmplatz in Dorstfeld vor. „Das wird auf jeden Fall stattfinden, ob das Demonstrationsverbot Bestand hat oder nicht“, machte Hartmut Anders-Hoepgen von der Koordinierungsstelle für Vielfalt, Toleranz und Demokratie deutlich.