Dortmund. .
Die zweite Mannschaft des BVB kann es kaum abwarten, sich nach dem Aufstieg mit einer ebenso namhaften wie sportlich hochkarätigen Konkurrenz messen zu dürfen.
Für den Borussen-Trainer ist es die stärkste 3. Liga, die es jemals gab. Eine durchaus nachzuvollziehende Einschätzung angesichts der Klasse, die sich da in dieser Spielzeit versammelt hat. Klubs mit großer Tradition, attraktive Stadien und die Aussicht, sich in der Regel vor einer stattlichen Kulisse präsentieren zu können, machen für Wagner den besonderen Reiz dieser Saison aus. All das, glaubt der Coach, werde sich zusätzlich motivierend auf die Leistungsbereitschaft auswirken.
Fakten, die verdeutlichen, was die Dortmunder ab Samstag erwartet:
Große Namen
Mit zehn ehemaligen Bundesligisten ist die 3. Liga in der kommenden Saison so prominent besetzt wie nie zuvor. Drei von ihnen - der Karlsruher SC, Alemannia Aachen und Hansa Rostock - sind gerade erst aus der 2. Bundesliga abgestiegen. Daneben waren auch Arminia Bielefeld, die Offenbacher Kickers, der SV Darmstadt 98, die SpVgg Unterhaching, Mitaufsteiger Stuttgarter Kickers und die Gründungsmitglieder 1. FC Saarbrücken und Preußen Münster bereits im bundesdeutschen Fußball-Oberhaus. Hinzu kommen Traditionsklubs der damaligen DDR: Chemnitzer FC, Rot-Weiß Erfurt und der Hallesche FC.
Die Favoriten
In einer Umfrage des „kicker“ haben die 20 Trainer Alemannia Aachen und den Karlsruher SC mit jeweils 19 Nennungen als aussichtsreichste Titelaspiranten auserkoren - vor Hansa Rostock (16), dem 1. FC Heidenheim (12) und Kickers Offenbach (10). Dahinter schon der VfL Osnabrück (8), Borussias Auftaktgegner. Allgemein wird in dieser traditionell ausgeglichenen Liga aber wieder ein packender Aufstiegskampf prophezeit. BVB 2-Trainer David Wagner tippt auf Karlsruhe und Heidenheim und will sich, was die eigene Platzierung betrifft, nach wie vor nicht festlegen: „Mit jeder Position zwischen Rang eins und 17 wäre ich zufrieden.“
Prominente Trainer
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Viele Fußballlehrer arbeiteten bereits in der Bundesliga - als Spieler, Trainer oder gar beides. Ganz oben auf der Liste: Rostocks Wolfgang Wolf, der 308 Bundesligaspiele bestritt und im Oberhaus den 1. FC Nürnberg, den 1. FC Kaiserslautern und den VfL Wolfsburg betreute. Auf eine erfolgreiche Karriere auch als Spieler können u. a. auch Stefan Emmerling (RW Erfurt), Arie van Lent (Kickers Offenbach), Claus-Dieter Wollitz (VfL Osnabrück), Jürgen Kuginger (1. FC Saarbrücken), Dirk Schuster (Stuttgarter Kickers), Ralf Außem (Alemannia Aachen), Georgi Donkov (Wacker Burghausen) oder Jürgen Kramny (VfB Stuttgart II) zurückblicken. BVB-Trainer David Wagner kommt auf 30 Bundesliga-Einsätze (29 Mal für Schalke, einmal für Eintracht Frankfurt).
Namhafte Spieler
Die Liste ist so lang, dass sie an dieser Stelle den Rahmen sprengen würde. Viele Klubs setzen auf gestandene Profis, stellvertretend hierfür seien nur zwei von ihnen genannt: Michael Thurk, der 2011 mit dem FC Augsburg den Bundesliga-Aufstieg gefeiert hatte und zuvor u. a. bei Eintracht Frankfurt spielte, und der jetzt für Alemannia Aachen tätige Ex-Schalker Albert Streit.
BVB 2 trifft in der 3. Liga auf alte Bekannte
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Der BVB genießt seit Jahren einen ausgezeichneten Ruf als Talentschmiede. Auch wenn nicht jedes Eigengewächs den Sprung in den eigenen Bundesliga-Kader schafft, finden sich zahlreiche Ex-Borussen in den Spielerlisten der Profiklubs wieder. In der kommenden Drittliga-Saison gibt es für die Schwarz-Gelben ein Wiedersehen mit nicht weniger als zehn ehemaligen Dortmundern - das erste gleich in Osnabrück, wo Mittelfeldspieler Marcus Piossek (er wird am Samstag 23 Jahre alt) in diesem Sommer angeheuert hat. Mit allen in dieser Drittliga-Saison tätigen Ex-Borussen könnte man fast eine komplette Mannschaft zusammenstellen (siehe dazu die Info-Box).
Die Stadien
Da erwarten die Dortmunder im Gegensatz zur Vorsaison die größten Veränderungen. Nicht nur das Fassungsvermögen der meisten Arenen ist ungleich größer als in der Regionalliga West, es befinden sich sogar wahre Schmuckkästchen darunter - zum Beispiel in Aachen: am neuen Tivoli finden 32 960 Zuschauer Platz, es ist nach dem Saarbrücker Ludwigspark (35 303) zugleich zweitgrößter Veranstaltungsort der Liga. Noch neuer ist das Sparda-Bank-Hessen-Stadion von Kickers Offenbach für (Kapazität: 20 500 Plätze), das erst am Mittwochabend mit einer Partie gegen Bayer 04 Leverkusen eröffnet wurde. Mindestens 20 000 Plätze finden sich außerdem in Karlsruhe (29 699), Rostock (29 000) Bielefeld (27 300) und Erfurt (20 000).
Eng wird es sicherlich am Samstag in der Osnatel-Arena (16 130 Plätze), wo sich auch zahlreiche Borussen-Fans angesagt haben. Das Stadion Rote Erde, eigentliches Fassungsvermögen 25 000 Zuschauer) ist in der 3. Liga nur für 9 999 Besucher zugelassen und zählt damit zu den kleinsten der 20 Arenen.
Die jüngste Mannschaft
Da gibt es keinen Zweifel: die stellt der BVB 2, wo Marvin Bakalorz mit 23 Jahren schon der älteste Akteur ist. Den Borussen am nächsten kommt die U 23 des VfB Stuttgart, wo allerdings Kapitän Tobias Rathgeb und dessen Stellvertreter Daniel vier (beide 30) den Schnitt nach oben treiben.
Die längste Reise
führt die Borussen nach Burghausen: gut 700 Kilometer sind es bis in die Stadt an der Salzach, direkt an der Grenze zu Österreich. Nach Unterhaching bei München (ca. 615 km) ist es nicht sehr viel näher.
Die kürzeste Fahrt
geht vergleichsweise gerade mal „um die Ecke“ nach Münster: von der Roten Erde bis ins Preußen-Stadion sind es nicht einmal 70 km.