Dortmund. Im Interview mit Thorsten Schabelon spricht BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke über die Erwartunghaltung an Dortmunds polnische Nationalspieler und warum diese sich nach dem EM-Aus der Polen auf einen ausgiebigen Sommerurlaub freuen dürfen.
Herr Watzke, Ihre drei Spieler Jakub Blaszczykowski, Robert Lewandowski und Lukasz Piszczek sind bei der EM mit Polen als Gruppenvierter mit zwei Punkten und zwei Toren in drei Spielen kläglich ausgeschieden. Haben Sie nach dem Aus am Samstag mit ihnen gesprochen?
Hans-Joachim Watzke: Es gab Kontakt, selbstverständlich. Aber das ist eine persönliche Angelegenheit. Nur so viel: Ich habe ihnen gesagt, dass sie in den Urlaub gehen und sich gut erholen sollen. Es war mit der Meisterschaft, dem Pokalsieg und der anschließenden EM eine lange Saison für sie.
Nationaltrainer Franciszek Smuda hat Ihre drei BVB-Polen vor dem Turnier als „Skelett“ seiner Mannschaft bezeichnet. War der Druck zu groß?
Watzke: Die Erwartungshaltung bei so einem großen Turnier im eigenen Land war schon extrem, das muss man so sagen. Und das Ausscheiden ist dann natürlich mit einer großen Enttäuschung verbunden. Da müssen sich jetzt auch mal einige Funktionäre beim polnischen Fußball-Verband hinterfragen. Meiner Meinung nach war die Mannschaft auch nicht so stark, dass man mit ihr weit kommen konnte.
Es gab mit Blick auf das Dortmunder Scheitern in der Champions League am Wochenende auch gleich Häme: BVB und Europa, das klappt einfach nicht.
Watzke: Von wem soll das gekommen sein? Derjenige hat auf jeden Fall überhaupt keine Ahnung.
Für den BVB kann das Ausscheiden der Polen etwas Gutes haben. Die Wechsel-Spekulationen nach jedem Tor von Jakub Blaszczykowski und Robert Lewandowski hören auf. Und das Trio steigt schon in der zweiten Woche in die Saison-Vorbereitung ein.
Watzke: Diese ganzen Spekulationen waren uns relativ egal. Die Jungs sollen sich jetzt erst mal richtig ausruhen. Und vielleicht verlängert ihnen unser Trainer Jürgen Klopp den Urlaub ja noch um ein paar Tage.