Dortmund. Dortmund holt den zweiten Titel in Folge. Nach 59 Minuten tobte der Signal Iduna Park, tobte das Dortmunder Kreuzviertel, feiert die ganze Stadt - eine Eruption der Gefühle.

War’s das? Das war’s. Nach 59 Minuten tobt der Signal Iduna Park, tobt das Dortmunder Kreuzviertel, feiert die ganze Stadt. Gladbach ist auf dem Weg zum 1:1. Aber der BVB erzielt das 2:0. „Hey deutscher Meister, BVB Borussia“, singen die Borussen im Dortmunder Stadion. Ein Konter, der Ball landet bei Shinji Kagawa, der Minuten vorher seine erste Verwarnung der Saison kassiert hat und bis dahin nicht seinen besten Frühabend im BVB-Trikot hatte. Kagawa schiebt zum 2:0 ein. Und zündet eine Eruption der Gefühle. Bei den hunderttausenden mitfiebernden Borussen vor den Fernsehern. Bei den 70.000 BVB-Fans im Stadion. Und bei seinem Trainer Jürgen Klopp. Der macht den Meisterlauf.

BVB-Trainer Klopp im Jubelrausch mit Kagawa

Klopp sprintet in Weltrekord-Tempo zur Eckfahne an der Südtribüne, will seinen Shinji feiern. Kurz vor dem Torschützen rutscht der BVB-Trainer aus, stolpert in den kleinen Japaner. Mäßige Haltungsnoten bei der Suche nach dem Gleichgewicht. Aber nichts passiert. Klopp wuchtet die 64 Kilogramm japanische Torgefahr in die Luft. Seht her, da ist er. Will der Japaner nicht spätestens jetzt seinen Vertrag vorzeitig verlängern? Wäre doch was. „Deutscher Meister ist nur der BVB“, singen die Fans, feiern frenetisch die Titelverteidigung. Auf der Südtribüne werden hunderte Papp-Meisterschalen gehisst. Und nicht nur das.

Götze feierte beim BVB sein Comeback

Eine Viertelstunde später ist Zeit für den nächsten großen Moment gekommen. Wechsel beim BVB, Moritz Leitner kommt

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für Ilkay Gündogan. Und Mario Götze für den Torschützen Kagawa. Für den 19-Jährigen ist es nach mehreren Verletzungen das erste Spiel im neuen Jahr. Im Spitzenspiel gegen die Bayern wäre er gerne dabei gewesen. Im Derby gegen die Schalker saß er erstmals auf der Bank. Und im Spiel gegen Gladbach, das den BVB erneut zum Meister macht, darf er endlich auflaufen. Und Punkt 20.19 Uhr seine zweite Meisterschaft im BVB-Trikot feiern. Das Stadion, nein ganz Dortmund tobt beim Abpfiff. Die großen Biergläser machen schnell die Runde. Werden vor allem zur Bierdusche genutzt. Ganz vorne: Sportdirektor Michael Zorc, der gleich vier Mal erwischt wird. Die heraneilenden Spielerfrauen vertikutieren mit ihren Absätzen den Rasen. Moritz Leitner, für den es der erste Meistertitel ist, mutiert zum Feierbiest. Jürgen Klopp drückt alle Ordner vor dem Kabinentrakt und fängt dann Gladbachs Sportdirektor Max Eberl in seinen Armen ein.

Kevin Großkreutz sang mit der Südtribüne

Mats Hummels entdeckt derweil als Erster die Meisterschalen aus Pappe, stürmt mit ihnen, Lucas Barrios und Neven Subotic vor die Südtribüne. Da ist das Ding. Die Ordner-Kette hält zum Glück die kochende Fan-Begeisterung auf. Auch als Kevin Großkreutz das Mikro vom biergeduschten Norbert Dickel übernimmt und mit „seiner Süd“ singt.
Dieser Feier-Abend hat gerade erst begonnen. „Deutscher Meister ist nur der BVB“. Den Titel verteidigt. Das erste Double vor Augen. An diesem Samstag wird bis in die Nacht, nein bis zum Morgen gefeiert.